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Lethargische Fans - ein Wrestlingproblem? (CZW-Danny Havoc-Blog) - Druckversion +- Peoplesboard.de (https://www.peoplesboard.de/pboard2) +-- Forum: Professional Wrestling (https://www.peoplesboard.de/pboard2/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Wrestling Talk (https://www.peoplesboard.de/pboard2/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: Lethargische Fans - ein Wrestlingproblem? (CZW-Danny Havoc-Blog) (/showthread.php?tid=21974) Seiten:
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Lethargische Fans - ein Wrestlingproblem? (CZW-Danny Havoc-Blog) - Silk - 27.02.2010 Vor einiger Zeit hat Danny Havor, Wrestler bei Combat Zone Wrestling, einen Blogeintrag veröffentlich, wo er sich über die nahezu lethargischen Fans bei den CZW SHows aufregt. Ich werde ihn hier mal posten, da er imo diskussionswürdig ist. Zitat:Ever since I chose to mark “professional deathmatch wrestler” as my occupation on my income tax returns, people have been telling me that I’m too smart to be mutilating my body for a living. I usually brush it off as people just not understanding what it is or why I do it (it is, after all, a form of entertainment with a pretty minority appeal). But there are times when I see the wisdom in what they’re saying, and never is that more apparent than when the fans JUST DON’T CARE. This isn’t going to be remotely amusing, so if you’ve decided to read through it for a chuckle, go elsewhere. I just decided that maybe putting it into words might be cathartic for me, and maybe when I meet my untimely demise (which is taking its sweet time, by the way), there will be a written referendum for the few people who remember me and wonder what the hell my state of mind was during all of this nonsense I participated in. Was ist eure Meinung dazu? Hat er Recht? Ist dies ein bedenklicher Trend im Wrestling? Immer mehr, immer höher, immer brutaler, immer heftiger um die Fans noch zu Reaktionen zu kriegen? Oder ist es nur eine derzeitige Trenderscheinung? Oder könnt ihr es gar bei WWE und TNA, also den Mainstream Ligen, garnicht entdecken, diese Art von Phänomen? Ich bin auf eure Reaktionen gespannt. - ToFu - 27.02.2010 Ob es ein Problem ist, ist natürlich so eine Sache. Auf grund der allgemeinen Entwickling der ganzen Welt ist klar, dass alles immer höher, schneller und weiter wird. Das macht auch vor den "echten" Sportarten nicht halt. Man sieht ja, dass die Weltrekorde (z.B. Leichtathletik) immer "übermenschlicher" werden. Das führt natürlich zu einer gewissen Erwartungshaltung der Menschen, was man dann natürlich überall merkt auch bei Wrestlingshows. Ob es jetzt gut oder schlecht ist, das vermag ich nicht zu beantworten. - Silk - 27.02.2010 Geht ja vorallem auch beim Wrestlingsport darum, dass es ANSCHEINEND nach dem Prinzip mittlerweile läuft: "nen einfacher Moonsault lockt keinen mehr vom Platz hoch mit Jubel. 1995 gabs da noch WOW! Heute muss es nen 900° TWisting Body Senton Splash sein, damit es mal nen Pop gibt." ... oder halt beim härteren Wrestling ... "Leuchtstoffröhren? Neeee da muss MINDESTENS die Kreissäge herkommen! Sonst klatsch i net mehr." Is natürlich jetz alles übertrieben formuliert. - ToFu - 27.02.2010 Ja schon klar, aber das ist mMn nicht nur beim Wrestling so sondern eigentlich überall. - The Crusher - 27.02.2010 Ja das ist sehr schwierig zu beurteilen, was die Richtigkeit seiner Aussagen betrifft. Es kommt wahrscheinlich darauf an in welchem Lager man sich als Wrestlingfan bewegt. Ist man mehr ein Indy-Fan oder Befürworter des Sports Entertainments. "Professional Wrestling" - dieser Begriff ist - heute mehr denn je - extrem dehnbar geworden. Von einer derzeitigen Trenderscheinung mag ich nicht sprechen, da es zu solchen Auswüchsen gar nicht hätte kommen müssen. Es ist die Gier nach Erfolg und nach immer größeren Sensationen. Schnelllebigkeit ist aber auf die Dauer kein Erfolgskonzept. McMahon macht zwar heute riesige Millionengewinne. Aber ist das Sinn der Sache? Man hätte damals schon eine stärkere Zensur im Hardcore Wrestling durchsetzen müssen. Es ging mit Stühlen und Tischen los, und endete mit Stacheldraht. Das Pro-Wrestling war mal auf die Eckpfeiler Sport und Show aufgebaut worden. Von Respekt ganz zu schweigen. Das "Hardcore" Wrestling der damaligen WWF, was ja für viele Fans heute ein schlechter Witz ist, fand ich akzeptabel. Wegen meiner ist ein Street Fight, im WWE Sinne, auch noch tragbar. Es hört jedoch auf, wo Fans durch brutale Matches fast schon zur Gewalt angeregt oder erzogen werden. Man muss diesem Bereich der Hardcore Ligen einen anderen Namen, als ausgerechnet das Pro-Wrestling zuteilen. Wrestling verabschiedet sich da, wo Leute in sinnlose Gewaltexzesse hinein wandern. Man müsste fragen "Welchen Respekt gibt es eigentlich heute noch im Wrestling?". Ich kann mich gut in die Lage von Fans hinein versetzen, die sich vom Wrestling abwenden. Es gibt immer mehr Leute, die sich selbst mit dem WWE Style nicht mehr indentifizieren können. Zu viele Gesichter in zu kurzer Zeit - das ist einer der Gründe, warum ich nur noch sporadisch zur WWE schalte. Wrestling war und ist immer einem Wandlungsprozess unterworfen gewesen, der jedoch zunehmend seine Grenzen erreicht. Auch eine veränderte Medienlandschaft trägt dazu bei. Härteres Wrestling ist durchaus nicht abwägig, sollte aber immer den Charakter einer sportlichen Veranstaltung haben, die gerne mit Sensationen gefüllt werden kann. Anders geht es ja nicht mehr. Ich lege auf Verhältnismäßigkeit wert. - Silk - 27.02.2010 Da hast du sicherlich mit vielen Dingen recht. Das Problematische ist jedoch, was Havoc ja anspricht, dass sich die Fans nicht wirklich abwenden. Sie kommen immernoch zu den CZW Shows, aber sind regelrecht apathisch. Das was man ihnen bietet (und natürlich auch dem Körper zuzumuten ist) scheint sie aber nicht mehr zu reizen. Hier wollen sie halt immer mehr nach dem motto "Schneller, härter, besser!". Und Havoc sagt ja selbst ... es geht nicht ... alles andere wäre mittlerweile schon Leben aufs Spiel setzen. Es geht einfach um eine gewisse Abstumpfung in der Erwartungshaltung. - The Crusher - 27.02.2010 Sie können sich, nach meiner Meinung, auch nicht abwenden, wenn sie immer wieder und immer mehr damit konfrontiert werden. Man kann sich als Wrestler oder Veranstalter natürlich über diese Zustände beschweren. Eine weit wichtigere Sache ist jedoch die Frage: Inwiefern bin ich als Veranstalter selbst Schuld daran, dass es erst soweit kommen musste? Man kann nicht nach der Devise "härter, schneller, besser" gehen, wenn man ein Rad im Getriebe ist. Als Wrestler kann man seine Fans beeinflussen. Die Begründung, wonach der Promoter mich entlässt, wenn ich keine brutalen Matches bestreiten will, ist für mich abwägig. Einen Teil seiner Karriere hat man selbst in der Hand. Und Hardcore Wrestling ist ja nicht der einzige Weg, den ein Wrestler einschlagen kann. - Silk - 27.02.2010 Man muss aber auch sagen, dass es für viele Wrestler eine Form von Wrestling ist. Die werden ja dazu nicht gezwungen sondern machen es freiwiliig. (auch wenn man jetzt die Diskussion jetzt nicht am Hardcore Wrestling festmachen sollte ... das Phänomen ist ja durchaus auch woanders evtl. präsent) Und wenn es den Fans nicht passt ... sie kann man auch nicht zwingen dahinzugehen. Sie wollen es ja sehen und es wäre gelogen dass es dafür keine Klientel gibt. Nur die wollen immer mehr. Man könnte höchstens kritisieren, dass man die Fans immer wieder genährt hat in ihren Forderungen. Und nun auf einmal kann man einfach nicht mehr bieten. - Adrian Adonis - 27.02.2010 Ich frage mich, inwiefern dies neben Wrestling andere Sportarten betreffen kann? Wo muss es im Fussball, Basketball, Golf, Tennis höher, besser und schneller gehen? Das kann gar nciht funktionieren, da diese Sportarten feste Regeln haben und an alten Traditionen festhalten. Dies ist beim Wrestling nicht so. - The Crusher - 27.02.2010 Zitat:Original von Silk Zwingen kann man sie nicht. Ich kritisiere im Allgemeinen die Austragung solcher Veranstaltungen. Für mich ist ferner ersichtlich, dass man sich erst so ein Klientel herangezogen hat. Ich bin nicht der Meinung, dass es viele Befürworter dieser Szene von Anfang an gab. Im Prinzip ist es aber auch eine Situation, die durch das Abfallen des traditionellen Pro-Wrestlings begonnen hat. Aber wenn die kleinen Promotions von damals schon an der Gier nach mehr Sensationen scheiterten - wie wird es denn erst in der Zukunft aussehen? Es fehlt an Veranstaltern, die sich in der Masse von solchen Veranstaltungen abgrenzen. Aber vermutlich ist das mehr denn je ein Konzept, um seine Kassen zu füllen. Für mich ist es der falsche Weg, der letztlich dem Wrestling nur schadet. |