03.10.2002, 21:10
Sam Mendes entführt uns in seinem zweiten Hollywoodstreifen in das Amerika der 30er Jahre. Diesmal hat er als Topstar Tom Hanks in der Hauptrolle und er verkörpert zum Erstaunen aller einen Bösen. Doch ist er dabei wirklich so böse?
Story:
Michael Sullivan arbeitet als Killer für den Gangsterboss John Rooney, der Sullivan wie seinen Sohn aufzog. Sullivans Frau und Kinder wissen nichts von seiner Tätigkeit. Besonders seine beiden Jungen Michael jr. und Peter sind sehr daran interessiert und so schleicht sich Michael jr. eines Nachts in das Auto seines Vaters und muß mitansehen, wie dieser ein paar Männer erschießt. Rooney leiblicher Sohn Connor ist alles andere als begeistert, als er dies mitbekommt. Trotz allem beteueren von Michael Sullivan sen., erschiesst Connor Michaels Frau und Peter in der Annahme, dass es Michael jr. sei. Die beiden Sullivans sind nicht m,ehr sicher in ihrem zu Hause und fliehen nach Chicago...
Was sich bisher als reiner Gansterfilm liest, ist vielmehr die Geschichte von Vater und Sohn. Und diese Geschichte steht auch eindeutig im Vordergrund. Mendes beschreibt die Entwicklung der Beziehung zwischen Vater und Sohn von Respekt und Angst gegenüber dem Vater bis fast hin zur Freundschaft. Beide lernen sich während dieser Geschichte erst richtig kennen und sie müssen beide feststellen, dass sie eigentlcih nicht viel voneinander wissen. Das ist der Kern der Story, den Mendes dem Zuschauer näherbringen will.
Die Schauspieler:
Hauptdarsteller ist Tom Hanks, der für "Philadelphia" und "Forrest Gump" einen Oscar als bester Darsteller gewann. In diesem Film spielt er das erste Mal einen Bösewicht, auch wenn diese Rolle später etwas ins Wanken gerät. Und diese Rolle spielt er sogar sehr gut. Er verzeiht kaum eine Miene und hält sich erstaunlich zurück. Erst sehr spät im Film darf er dann auch einmal den Ansatz eines Lächelns zeigen. Insgesamt kann man sagen, dass ihm der Spagat zwischen Killer und Familienvater sehr gut gelingt. Dieses verleiht seinem Charackter jedoch die nötige Glaubhaftigkeit. Tom Hanks wird nur noch von einem übertroffen und das ist der jetzt 15jährige Tyler Hoechlin. Er verkörpert Michael Sullivan jr. mit einer selten gesehenen Intensität und auch Glaubhaftigkeit. Er stiehlt Hanks mehrfach die Show und degradiert ihn fast schon zum Co-Star. Seine Leistung würde ich mit der von Haley Joel Osment in "The sixth Sense" gleichsetzten, wobei ich der Meinung war, dass dies ein Jungschauspieler kaum toppen könnte. Tyler Hoechlin ist dies jedoch gelungen.
Der dritte Star im Bunde ist Paul Newman. Er spielt den Gangsterboss John Rooney und zeigt gekonnt dessen Verzweiflung auf, dass einer seiner beiden Söhne (der leibliche oder der aufgenommene) wohl wird sterben müssen. Allein diese drei machen den Film schon sehenswert.
Bekannte Nebendarsteller sind Jennifer Jason Leigh (Short Cuts, Backdraft, Letzter Ausweg Brooklyn) und Jude Law (A.I. , Enemy at the Gates, Der talentierte Mr Ripley), die zwar nur kurze Auftritte haben aber dennoch vollkommen überzeugen.
Schauspielerisch gesehen ist Road to Perdition ein sehr genialer Film.
Inszenierung:
Sam mendes überhastet nichts in seinem zweiten Hollywood Streifen. Er lässt es sehr gemachlich angehen, indem er langsam die einzelnen Figuren vorstellt und sich den Zuschauer langsam an das Umfeld gewöhnen lässt. Das zieht sich so durch den gesamten Film, der nie irgendwie hektisch wirkt. Behilflich ist dabei die eingesetzet Filmmusik. Dabei handelt es sich um ruhige Stücke, die auch öfters die eigentlche Handlung zurückdrängen, bzw. gekonnt umrahmen. als Beispiel sei eine Szene genannt in der einige Menschen erschossen werden. Man hört jedoch nicht die Geräusche des Machinengewehres sondern dazu extardiegetische Musik.
Ebenso überzeugt die Kulisse der 30er Jahre. Man kann die Kulisse schon als perfekten Rahmen bezeichnen und dies hilft dem Zuschauer ungemein, sich in der Zeit zurechtzufinden.
Kritikpunkt:
Was man bei diesem Film trotz aller guten schauspielerischen Leistung und inszenatorischen Stärken nicht vergessen darf, ist, dass die eigentliche Hauptfigur ein Mörder ist. Dies wird in den ersten caa 40 Minuten auch sehr deutlich. Jedoch ändert sich dies mit der Ermordung seiner Frau und seinem Sohn. Von da an wird Michael Sullivan sen. mehr als Opfer dargestellt, dass Rache nehmen will. Tom Hanks stellt aber zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger nur noch den verfolgten Vater dar. Dass er am leibsten rache möchte wird nur noch am Rande erwähnt und er mordet munter weiter, ohne, dass dies auch nur in geringster Weise kritisch behandelt wird. In diesem Punkt hätte Mendes in meinen Augen etwas feinfühliger inszenieren sollen, denn ein Mörder ist ein Mörder, egal aus welchem Grund.
Fazit:
Trotz der von mir genannten Kritik empfehle ich den Film mit sehr gut. Dies hat der Film jedoch nicht in erster Linie der Story, sondern hauptsächlich wegen der sehr guten Darsteller und der gekonnten Inszenierung verdient. Wegen der von mir genannten Kritik würde ich a leibsten einen halben Stern abziehen, aber das geht leider nicht. Trotzdem ein sehr zu empfehlender Film.
Story:
Michael Sullivan arbeitet als Killer für den Gangsterboss John Rooney, der Sullivan wie seinen Sohn aufzog. Sullivans Frau und Kinder wissen nichts von seiner Tätigkeit. Besonders seine beiden Jungen Michael jr. und Peter sind sehr daran interessiert und so schleicht sich Michael jr. eines Nachts in das Auto seines Vaters und muß mitansehen, wie dieser ein paar Männer erschießt. Rooney leiblicher Sohn Connor ist alles andere als begeistert, als er dies mitbekommt. Trotz allem beteueren von Michael Sullivan sen., erschiesst Connor Michaels Frau und Peter in der Annahme, dass es Michael jr. sei. Die beiden Sullivans sind nicht m,ehr sicher in ihrem zu Hause und fliehen nach Chicago...
Was sich bisher als reiner Gansterfilm liest, ist vielmehr die Geschichte von Vater und Sohn. Und diese Geschichte steht auch eindeutig im Vordergrund. Mendes beschreibt die Entwicklung der Beziehung zwischen Vater und Sohn von Respekt und Angst gegenüber dem Vater bis fast hin zur Freundschaft. Beide lernen sich während dieser Geschichte erst richtig kennen und sie müssen beide feststellen, dass sie eigentlcih nicht viel voneinander wissen. Das ist der Kern der Story, den Mendes dem Zuschauer näherbringen will.
Die Schauspieler:
Hauptdarsteller ist Tom Hanks, der für "Philadelphia" und "Forrest Gump" einen Oscar als bester Darsteller gewann. In diesem Film spielt er das erste Mal einen Bösewicht, auch wenn diese Rolle später etwas ins Wanken gerät. Und diese Rolle spielt er sogar sehr gut. Er verzeiht kaum eine Miene und hält sich erstaunlich zurück. Erst sehr spät im Film darf er dann auch einmal den Ansatz eines Lächelns zeigen. Insgesamt kann man sagen, dass ihm der Spagat zwischen Killer und Familienvater sehr gut gelingt. Dieses verleiht seinem Charackter jedoch die nötige Glaubhaftigkeit. Tom Hanks wird nur noch von einem übertroffen und das ist der jetzt 15jährige Tyler Hoechlin. Er verkörpert Michael Sullivan jr. mit einer selten gesehenen Intensität und auch Glaubhaftigkeit. Er stiehlt Hanks mehrfach die Show und degradiert ihn fast schon zum Co-Star. Seine Leistung würde ich mit der von Haley Joel Osment in "The sixth Sense" gleichsetzten, wobei ich der Meinung war, dass dies ein Jungschauspieler kaum toppen könnte. Tyler Hoechlin ist dies jedoch gelungen.
Der dritte Star im Bunde ist Paul Newman. Er spielt den Gangsterboss John Rooney und zeigt gekonnt dessen Verzweiflung auf, dass einer seiner beiden Söhne (der leibliche oder der aufgenommene) wohl wird sterben müssen. Allein diese drei machen den Film schon sehenswert.
Bekannte Nebendarsteller sind Jennifer Jason Leigh (Short Cuts, Backdraft, Letzter Ausweg Brooklyn) und Jude Law (A.I. , Enemy at the Gates, Der talentierte Mr Ripley), die zwar nur kurze Auftritte haben aber dennoch vollkommen überzeugen.
Schauspielerisch gesehen ist Road to Perdition ein sehr genialer Film.
Inszenierung:
Sam mendes überhastet nichts in seinem zweiten Hollywood Streifen. Er lässt es sehr gemachlich angehen, indem er langsam die einzelnen Figuren vorstellt und sich den Zuschauer langsam an das Umfeld gewöhnen lässt. Das zieht sich so durch den gesamten Film, der nie irgendwie hektisch wirkt. Behilflich ist dabei die eingesetzet Filmmusik. Dabei handelt es sich um ruhige Stücke, die auch öfters die eigentlche Handlung zurückdrängen, bzw. gekonnt umrahmen. als Beispiel sei eine Szene genannt in der einige Menschen erschossen werden. Man hört jedoch nicht die Geräusche des Machinengewehres sondern dazu extardiegetische Musik.
Ebenso überzeugt die Kulisse der 30er Jahre. Man kann die Kulisse schon als perfekten Rahmen bezeichnen und dies hilft dem Zuschauer ungemein, sich in der Zeit zurechtzufinden.
Kritikpunkt:
Was man bei diesem Film trotz aller guten schauspielerischen Leistung und inszenatorischen Stärken nicht vergessen darf, ist, dass die eigentliche Hauptfigur ein Mörder ist. Dies wird in den ersten caa 40 Minuten auch sehr deutlich. Jedoch ändert sich dies mit der Ermordung seiner Frau und seinem Sohn. Von da an wird Michael Sullivan sen. mehr als Opfer dargestellt, dass Rache nehmen will. Tom Hanks stellt aber zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger nur noch den verfolgten Vater dar. Dass er am leibsten rache möchte wird nur noch am Rande erwähnt und er mordet munter weiter, ohne, dass dies auch nur in geringster Weise kritisch behandelt wird. In diesem Punkt hätte Mendes in meinen Augen etwas feinfühliger inszenieren sollen, denn ein Mörder ist ein Mörder, egal aus welchem Grund.
Fazit:
Trotz der von mir genannten Kritik empfehle ich den Film mit sehr gut. Dies hat der Film jedoch nicht in erster Linie der Story, sondern hauptsächlich wegen der sehr guten Darsteller und der gekonnten Inszenierung verdient. Wegen der von mir genannten Kritik würde ich a leibsten einen halben Stern abziehen, aber das geht leider nicht. Trotzdem ein sehr zu empfehlender Film.