19.12.2002, 20:11
Irgendjemand sagte nach dem ersten Teil der „Herr der Ringe“ Saga, dass man unterscheiden müsste zwischen „Herr der Ringe – Das Buch“ und „Herr der Ringe – Der Film“. Damit hatte derjenige im ersten Teil recht und behält dies auch im zweiten. Der Film hält sich zwar relativ gut an die Romanvorlage, jedoch nicht immer. Dies ist bei einem so komplexen und auch großen Stoff, wie eben „Herr der Ringe“ auch nicht anders zu bewerkstelligen. Man sollte von daher den Film auch nicht mit dem Buch vergleichen, weil der Film auf diese Art und Weise fast nur verlieren kann.
Inhaltlich setzt Teil zwei nahtlos an den ersten Teil an. Jedoch handelt es sich diesmal nicht um eine durchgehende Handlung, sondern durch die Verstreuung der Gefährten, kommt es zu einer Vielzahl von Handlungssträngen, die miteinander verbunden werden. Frodo und Sam sind auf dem Weg nach Mordor, kommen jedoch nicht voran und laufen einige Zeit im Kreis. Doch sie werden von der Kreatur Gollum verfolgt, der vom Ring der Macht besessen ist, da er ihn lang Zeit selber trug. Er will Frodo den Ring entreißen, doch wird er vom Ringträger und Sam gefangen genommen. Für das Versprechen, dass er Frodo nichts antut und die beiden nach Mordor führt, lassen sie Gollum frei laufen.
Währenddessen verfolgen Aragorn, Gimli und Legolas die Uruk’Hai, die Merry und Pippin gefangen halten. Die beiden Gefangenen können jedoch fliehen und landen im Wald Fangorn bei den Ents, den Wächtern der Bäume, die älter sind als alles Leben in Mittelerde. An diesen Ort gelangen auch die drei Verfolger. Im Wald erwartet sie jedoch noch eine freudige Überraschung in Form des tot geglaubten Zauberers Gandalf. Mit ihm Reiten sie nach Rohan zu König Theoden. Theoden ist jedoch von Saruman in seinen Bann gezogen worden, durch dessen Gefolgsmann Schlangenzunge. Gandalf befreit Theoden von Sarumans Einfluß und warnt ihn vor der kommenden Gefahr Sarumans, der Tausende von Orks in Richtung Rohan geschickt hat, um die Menschen zu vernichten. Die Menschen von Rohan ziehen sich in die Festung von Helms Klamm zurück und erwarten den Angriff.
Dies ist nur eine äußerst grobe Skizierung, was passiert. Dazwischen gibt es noch viele Verwicklungen und Anspielungen, sowohl auf Teil eins, als auch auf den letzten Teil. Die einzelnen Handlungsstränge sind gut vermischt, so dass das Gefühl von Gleichzeitigkeit vermittelt wird. Man hat also eine ungefähre Vorstellung davon, was den Protagonisten an etwa dem gleichen Tag bzw. Woche geschieht.
Der eigentliche Hauptplot um den Ring, wird in diesem Teil etwas in den Hintergrund gedrängt und die Schlacht um Helms Klamm in den Vordergrund. Dies ist auch nicht so tragisch, da die Dramaturgie des Weges nach Mordor nicht sehr viel hergibt. Die Last des Ringes auf Frodo wurde sehr gut verdeutlicht und mehr davon wäre wahrscheinlich auch schon zu viel gewesen. Diese Last des Ringes wird von Elijah Wood aber hervorragend dargestellt. Er zeigt ganz deutlich, wie der Ring seinen Charakter verändert und er vom Bösen angezogen wird. Seinem Freund Sam bleibt nicht viel anderes übrig als diesem Prozess zuzusehen. Trotzdem steht er seinem Freund bei und hilft ihm in diesen Situationen. Beide Schauspieler ergänzen sich dabei wunderbar.
Elijah Wood und dessen Charakter Frodo wird jedoch von jemandem, oder besser gesagt etwas anderem noch an die Wand gespielt. Und zwar von der CGI-Kreatur Gollum. Dessen Besessenheit des Ringes und spätere Treue zu Frodo und die immer wieder aufkeimende Spaltung seiner Persönlichkeit sind grandios dargestellt. Wüsste man nicht, dass es sich um eine animierte Figur handelt, würde ich ihm direkt einen Oscar geben. Diese Mimik ist einfach nur genial. Und so hat Gollum auch die für mich beeindruckendste Szene des Films, als er mit sich selber Zwiesprache hält, ob er Frodo dienen oder ihn umbringen soll. Dabei wird sein Selbstgespräch wie eine Schuss – Gegenschusssequenz gefilmt, so dass man glauben mag es gebe zwei Gollums.
Ebenfalls herausragend spielt Viggo Mortensen, der den Aragorn spielt. In seinen Augen steht förmlich die Verzweiflung. Man sieht ihm ständig an, was sein Charakter fühlt. Ob es die Verzweiflung vor oder während der Schlacht ist, oder die Liebe Eowens, die er nicht erwidern kann. All dies geben alleine seine Augen her. Für mich sie beste Leistung eines Schauspielers in diesem Film. Gollum zähle ich hier nicht mit.
Die anderen Charaktere bringen ebenfalls ihr Rolle und Charaktere gut rüber, jedoch fällt niemand so sehr auf wie die eben genannten.
Oft wird daran gemeckert, dass man Gimli zur Comicfigur gemacht hätte, die nur für die Witze zuständig sei. Zweiter Punkt mag zwar richtig sein, aber übertrieben fand ich die Zeichnung des Zwergen nicht. Etwas ernster wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, aber er sorgte für eine gelungene Abwechslung.
Viele der Schauspieler und sogar die eigentlichen Hauptakteure werden jedoch ziemlich oft von der Gewalt der Bilder in den Hintergrund gestellt. Selten wurden im Kino solche Landschaftsaufnahmen, Menschenansammlungen und auch Schlachtszenen gezeigt. Es ist deutlich zu erkennen, dass alle drei Teile nacheinander gedreht wurden, denn es gibt rein bildlich keinen Unterschied zum ersten Teil. Einziger Unterschied ist höchstens die Bildgewalt. So ist der gesamte Film in die Landschaft eingebettet und man kommt aus dem staunen kaum noch heraus. Die Farben sind sehr in naturfarben gehalten und man taucht schon mit dem ersten Bild wieder in die Landschaft und auch die Geschichte ein. Untermalt werden die Aufnahmen von der epischen Musik, die die Wirkung nur noch verstärkt. So ist die Musik immer auch ein Spiegel der Situation, in der sich die Charaktere gerade befinden.
Doch setzte Peter Jackson nicht nur auf Weitansichten der Landschaft, sondern er bringt auch in jeglicher Situation Großaufnahmen der Darsteller. So bekommen auch diese wieder eine große Verantwortung, da man ihnen ihre Mimik abkaufen muss und bei Großaufnahmen des Gesichts eben auch keine noch so tollen Landschaftsbilder mehr helfen. Und da eben die schauspielerische Leistung stimmte, verliert auch der Film in diesem Punkt nichts an wert. Durch die Abwechslung der Perspektive wird er nur bereichert, ohne abzufallen.
Die technischen Tricks sind dabei noch ein Punkt für sich. Wie bereits erwähnt ist mit Gollum DIE Figur des Films sogar Computeranimiert. Doch auch die restlichen spezial effects wirken keineswegs aufgesetzt, wie es so oft der Fall ist. Die meisten passen wunderbar ins Bild und fallen so fast kaum auf.
Man mag an diesem Film bestimmt auch Punkte finden, die einem nicht gefallen mögen, wie z.B. der boardende Legolas, oder eben Gimlis oder aber auch weil sich Jackson nicht genau genug an die Romanvorlage gehalten haben mag.
Wenn man es aber schafft sich vollkommen auf „Der Herr der Ringe – Der Film“ einzulassen, wird man seine helle Freude haben.
So bekommt man sehr gute Schauspieler, wunderbare Aufnahmen (in jeglicher Hinsicht), wunderbare Bilder und sehr gute Effekte geboten. Alles in allem ein Film, der 10 von 10 Punkten redlich verdient hat.
Inhaltlich setzt Teil zwei nahtlos an den ersten Teil an. Jedoch handelt es sich diesmal nicht um eine durchgehende Handlung, sondern durch die Verstreuung der Gefährten, kommt es zu einer Vielzahl von Handlungssträngen, die miteinander verbunden werden. Frodo und Sam sind auf dem Weg nach Mordor, kommen jedoch nicht voran und laufen einige Zeit im Kreis. Doch sie werden von der Kreatur Gollum verfolgt, der vom Ring der Macht besessen ist, da er ihn lang Zeit selber trug. Er will Frodo den Ring entreißen, doch wird er vom Ringträger und Sam gefangen genommen. Für das Versprechen, dass er Frodo nichts antut und die beiden nach Mordor führt, lassen sie Gollum frei laufen.
Währenddessen verfolgen Aragorn, Gimli und Legolas die Uruk’Hai, die Merry und Pippin gefangen halten. Die beiden Gefangenen können jedoch fliehen und landen im Wald Fangorn bei den Ents, den Wächtern der Bäume, die älter sind als alles Leben in Mittelerde. An diesen Ort gelangen auch die drei Verfolger. Im Wald erwartet sie jedoch noch eine freudige Überraschung in Form des tot geglaubten Zauberers Gandalf. Mit ihm Reiten sie nach Rohan zu König Theoden. Theoden ist jedoch von Saruman in seinen Bann gezogen worden, durch dessen Gefolgsmann Schlangenzunge. Gandalf befreit Theoden von Sarumans Einfluß und warnt ihn vor der kommenden Gefahr Sarumans, der Tausende von Orks in Richtung Rohan geschickt hat, um die Menschen zu vernichten. Die Menschen von Rohan ziehen sich in die Festung von Helms Klamm zurück und erwarten den Angriff.
Dies ist nur eine äußerst grobe Skizierung, was passiert. Dazwischen gibt es noch viele Verwicklungen und Anspielungen, sowohl auf Teil eins, als auch auf den letzten Teil. Die einzelnen Handlungsstränge sind gut vermischt, so dass das Gefühl von Gleichzeitigkeit vermittelt wird. Man hat also eine ungefähre Vorstellung davon, was den Protagonisten an etwa dem gleichen Tag bzw. Woche geschieht.
Der eigentliche Hauptplot um den Ring, wird in diesem Teil etwas in den Hintergrund gedrängt und die Schlacht um Helms Klamm in den Vordergrund. Dies ist auch nicht so tragisch, da die Dramaturgie des Weges nach Mordor nicht sehr viel hergibt. Die Last des Ringes auf Frodo wurde sehr gut verdeutlicht und mehr davon wäre wahrscheinlich auch schon zu viel gewesen. Diese Last des Ringes wird von Elijah Wood aber hervorragend dargestellt. Er zeigt ganz deutlich, wie der Ring seinen Charakter verändert und er vom Bösen angezogen wird. Seinem Freund Sam bleibt nicht viel anderes übrig als diesem Prozess zuzusehen. Trotzdem steht er seinem Freund bei und hilft ihm in diesen Situationen. Beide Schauspieler ergänzen sich dabei wunderbar.
Elijah Wood und dessen Charakter Frodo wird jedoch von jemandem, oder besser gesagt etwas anderem noch an die Wand gespielt. Und zwar von der CGI-Kreatur Gollum. Dessen Besessenheit des Ringes und spätere Treue zu Frodo und die immer wieder aufkeimende Spaltung seiner Persönlichkeit sind grandios dargestellt. Wüsste man nicht, dass es sich um eine animierte Figur handelt, würde ich ihm direkt einen Oscar geben. Diese Mimik ist einfach nur genial. Und so hat Gollum auch die für mich beeindruckendste Szene des Films, als er mit sich selber Zwiesprache hält, ob er Frodo dienen oder ihn umbringen soll. Dabei wird sein Selbstgespräch wie eine Schuss – Gegenschusssequenz gefilmt, so dass man glauben mag es gebe zwei Gollums.
Ebenfalls herausragend spielt Viggo Mortensen, der den Aragorn spielt. In seinen Augen steht förmlich die Verzweiflung. Man sieht ihm ständig an, was sein Charakter fühlt. Ob es die Verzweiflung vor oder während der Schlacht ist, oder die Liebe Eowens, die er nicht erwidern kann. All dies geben alleine seine Augen her. Für mich sie beste Leistung eines Schauspielers in diesem Film. Gollum zähle ich hier nicht mit.
Die anderen Charaktere bringen ebenfalls ihr Rolle und Charaktere gut rüber, jedoch fällt niemand so sehr auf wie die eben genannten.
Oft wird daran gemeckert, dass man Gimli zur Comicfigur gemacht hätte, die nur für die Witze zuständig sei. Zweiter Punkt mag zwar richtig sein, aber übertrieben fand ich die Zeichnung des Zwergen nicht. Etwas ernster wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, aber er sorgte für eine gelungene Abwechslung.
Viele der Schauspieler und sogar die eigentlichen Hauptakteure werden jedoch ziemlich oft von der Gewalt der Bilder in den Hintergrund gestellt. Selten wurden im Kino solche Landschaftsaufnahmen, Menschenansammlungen und auch Schlachtszenen gezeigt. Es ist deutlich zu erkennen, dass alle drei Teile nacheinander gedreht wurden, denn es gibt rein bildlich keinen Unterschied zum ersten Teil. Einziger Unterschied ist höchstens die Bildgewalt. So ist der gesamte Film in die Landschaft eingebettet und man kommt aus dem staunen kaum noch heraus. Die Farben sind sehr in naturfarben gehalten und man taucht schon mit dem ersten Bild wieder in die Landschaft und auch die Geschichte ein. Untermalt werden die Aufnahmen von der epischen Musik, die die Wirkung nur noch verstärkt. So ist die Musik immer auch ein Spiegel der Situation, in der sich die Charaktere gerade befinden.
Doch setzte Peter Jackson nicht nur auf Weitansichten der Landschaft, sondern er bringt auch in jeglicher Situation Großaufnahmen der Darsteller. So bekommen auch diese wieder eine große Verantwortung, da man ihnen ihre Mimik abkaufen muss und bei Großaufnahmen des Gesichts eben auch keine noch so tollen Landschaftsbilder mehr helfen. Und da eben die schauspielerische Leistung stimmte, verliert auch der Film in diesem Punkt nichts an wert. Durch die Abwechslung der Perspektive wird er nur bereichert, ohne abzufallen.
Die technischen Tricks sind dabei noch ein Punkt für sich. Wie bereits erwähnt ist mit Gollum DIE Figur des Films sogar Computeranimiert. Doch auch die restlichen spezial effects wirken keineswegs aufgesetzt, wie es so oft der Fall ist. Die meisten passen wunderbar ins Bild und fallen so fast kaum auf.
Man mag an diesem Film bestimmt auch Punkte finden, die einem nicht gefallen mögen, wie z.B. der boardende Legolas, oder eben Gimlis oder aber auch weil sich Jackson nicht genau genug an die Romanvorlage gehalten haben mag.
Wenn man es aber schafft sich vollkommen auf „Der Herr der Ringe – Der Film“ einzulassen, wird man seine helle Freude haben.
So bekommt man sehr gute Schauspieler, wunderbare Aufnahmen (in jeglicher Hinsicht), wunderbare Bilder und sehr gute Effekte geboten. Alles in allem ein Film, der 10 von 10 Punkten redlich verdient hat.