10.10.2009, 18:27
Am 19. Mai 1905 erlebte Gotch eines seiner härtesten Matches überhaupt. "It developed into one of the most savage mat encounters in the anuals of the sport", schreibt Nat Fleischer. Wieder war es Jenkins dessen Kondition zur Höchstform auflief. Die Taktik seines "rough-house" Wrestling Stils schien auch dieses Mal zu klappen. Der "Madison Square Garden" war erneut ausverkauft und als Ringrichter verpflichtete man einen ehemaligen Baseball-Schiedsrichter namens Tom Hurst. Hurst galt als ziemlich exzentrischer Typ. Und so verlief der Kampf auch. Später wurde noch gemunkelt, ob er absichtlich die Taktik von Jenkins unterstützte. Lange 90 Minuten mussten die Zuschauer warten, bis endlich eine erste Entscheidung viel. Gotch konnte den Champion 35 Minuten in Schach halten. Jenkins schlug aber mit seiner rechten Faust plötzlich in Gotchs Gesicht. So konnte der Griff gelöst werden. Gotch beschwerte sich beim Ringrichter. Hurst hatte jedoch nichts anderes zu tun, als ihn auszulachen. Er solle das Match fortsetzen und nicht jammern. Jenkins ließ einen headlock folgen, der allmählich in den strangle hold glitt. Gotch protestierte zwar laut, aber Hurst lachte wieder. Ein Regelverstoß sei kaum zu erkennen. Mehrfach setzte Jenkins auf die harte Gangart. Er würgte und trat seinen Herausforderer. Gotch ging ebenfalls hart in die Offensive. Jenkins brachte dann aber den headlock an. Hurst meinte spöttisch das sei ein "mug hold". Diese Aktion war entscheidend und Jenkins siegte in der ersten Runde. Im zweiten Teil blutete Gotch aus Nase und Mund. Das Kampfgeschehen verlagerte sich für kurze Zeit außerhalb des Ringes. Beide Kontrahenten durchbrachen die Ringseile.
Gotch wirkte schon angeschlagen und konnte kaum noch auf beiden Beinen stehen. Runde 2 gewann er aber trotzdem. Es stand jetzt 1:1. Die Titelchance war also noch nicht vertan. Aber Jenkins hatte Reserven - und so kam dann die bittere Enttäuschung nach über 2 Stunden. Runde 3 gewann Jenkins und verteidigte damit den US-Title. Er konnte so einiges an Boden wieder gut machen, nach der Niederlage gegen Hackenschmidt. Die Schlußszene des Kampfes war für Gotch wenig erfreulich. Wie ein nasser Sack fiel er mit dem Gesicht auf die Matte. Und nach etwa 20 Minuten musste man ihn aus der Halle in die Umkleidekabine tragen. Die Rivalität ging weiter. Ein Jahr dauerte es bis man sich erneut gegenüberstand. Die "Convention Hall" in Kansas City ist am 23. Mai 1906 mit 8000 erregten Zuschauern voll bis oben hin. Die "Illustrierte Athletik Sportzeitung" vom 23. Juni 1906 schrieb: "Seit dem letzten Kampfe zwischen den Beiden im Madison Square Garden zu New York, wo Jenkins nach heftigem Kampfe gewann, herrschte eine gereizte Stimmtung zwischen beiden."
1906 verlief für Gotch äußerst erfolgreich. Er perfektionierte seine Technik (toe hold, headlock, body scissors) mit einem klaren Ziel vor Augen. Der US-Title musste wieder ihm gehören. Der Misserfolg, ein Jahr zuvor, hatte ihn etwas entmutigt. Das Training zeigte Wirkung. Zu Beginn schüttelten sich beide Erzfeinde die Hände. Gotch war von sich selbst ziemlich überzeugt, die verlorenen Lorbeeren zurückzuholen. Sie gingen hart miteinander ins Gericht. Im Publikum erhallte zeitweise Beifall für Jenkins. Dieser wollte durch schnelles Angreifen punkten. Nach 26 Minuten und 36 Sekunden war es Jenkins, der die Schultern von Gotch durch arm-lock und body scissors am Boden hatte. In Runde 2 war jedoch Gotch von vornherein der bessere Angreifer. Er machte auch einen erholteren Eindruck. Beide bluteten aus Nase und Mund und stießen voll mit den Köpfen zusammen. Jenkins wurde dann vom Ringrichter für seine rauhe Kampfweise verwarnt. Es wurde wieder hart, als Jenkins aus dem half nelson entkam. Gotch bekam sein rechtes Bein zu fassen und begann es schmerzhaft zu verdrehen. Jenkins konnte sich nicht mehr aus diesem toe hold befreien. Nach 14 Minuten und 30 Sekunden gab er auf. Jenkins Bein war beinahe gebrochen. Der Champion hinkte in die Umkleidekabine. Das Ende konnte dann kaum noch verwundern. Jenkins' Bein war inzwischen stark geschwollen. Runde 3 wurde in der 17. Minute entschieden. Gotch bearbeitete weiter das angeschlagene Bein. Jenkins hatte kaum noch einen aufrechten Stand. Der Champion musste sich durch den arm bar und headlock geschlagen geben. Neuer US-Champion war somit Frank Gotch.
Mit diesem Sieg in Kansas City war das Rennen um den US-Title entschieden. Jenkins musste Gotch nun unwiderruflich als "American Heavyweight Champion" anerkennen. Nur noch Fred Beell gelang es am 01. Dezember 1906 in New Orleans, das Titelgold ansich zu reißen. Aber schon am 17. Dezember 1906 musste er es in Kansas City wieder an Gotch abgeben. Die Geschichte des US-Title verlief nach 1908 nicht mehr so spannend, wie zu Zeiten um die Jahrhundertwende. Am 3. April 1908 besiegte Gotch in Chicago Weltmeister George Hackenschmidt. Der neue World Champion hieß jetzt Frank Gotch. Eine Fortführung von World Title und US-Title kam nicht in Betracht. Letzterer wurde später eingestellt. Die Matchserie mit Jenkins ging allerdings weiter. Beim 7. Kampf am 14. Juni 1909 in Des Moines siegte Gotch. Das letzte Mal trafen sich beide am 25. März 1911 in Denver. Jenkins verlor erneut. Somit hatte Gotch auch die Matchserie mit 5:3 endgültig für sich entschieden.
Gotch sagte danach noch: "Now I can hold my head up again amongst my friends in Buffalo, Minneapolis, Iowa and Kansas City - all trough the West, where my many friends were at a loss to explain my defeats by Jenkins a year ago. The loss of the championship hurt me, but not so much as the fear that I had somehow forteited the respect of my friends."
Jahrhundertkämpfe haben manchmal etwas mehr bewegen können, so dass sie noch einige Zeit in Erinnerung blieben. Sie versorgten die örtliche Sportpresse mit allerlei Gesprächsthemen. Mitunter wurde schon damals gemunkelt, ob im Ring alles so seine Richtigkeit habe. Aber trotz vielerlei Diskussionen, erfreuten sich die Fans an den sportlichen Leistungen ihrer Favoriten.
Gotch wirkte schon angeschlagen und konnte kaum noch auf beiden Beinen stehen. Runde 2 gewann er aber trotzdem. Es stand jetzt 1:1. Die Titelchance war also noch nicht vertan. Aber Jenkins hatte Reserven - und so kam dann die bittere Enttäuschung nach über 2 Stunden. Runde 3 gewann Jenkins und verteidigte damit den US-Title. Er konnte so einiges an Boden wieder gut machen, nach der Niederlage gegen Hackenschmidt. Die Schlußszene des Kampfes war für Gotch wenig erfreulich. Wie ein nasser Sack fiel er mit dem Gesicht auf die Matte. Und nach etwa 20 Minuten musste man ihn aus der Halle in die Umkleidekabine tragen. Die Rivalität ging weiter. Ein Jahr dauerte es bis man sich erneut gegenüberstand. Die "Convention Hall" in Kansas City ist am 23. Mai 1906 mit 8000 erregten Zuschauern voll bis oben hin. Die "Illustrierte Athletik Sportzeitung" vom 23. Juni 1906 schrieb: "Seit dem letzten Kampfe zwischen den Beiden im Madison Square Garden zu New York, wo Jenkins nach heftigem Kampfe gewann, herrschte eine gereizte Stimmtung zwischen beiden."
1906 verlief für Gotch äußerst erfolgreich. Er perfektionierte seine Technik (toe hold, headlock, body scissors) mit einem klaren Ziel vor Augen. Der US-Title musste wieder ihm gehören. Der Misserfolg, ein Jahr zuvor, hatte ihn etwas entmutigt. Das Training zeigte Wirkung. Zu Beginn schüttelten sich beide Erzfeinde die Hände. Gotch war von sich selbst ziemlich überzeugt, die verlorenen Lorbeeren zurückzuholen. Sie gingen hart miteinander ins Gericht. Im Publikum erhallte zeitweise Beifall für Jenkins. Dieser wollte durch schnelles Angreifen punkten. Nach 26 Minuten und 36 Sekunden war es Jenkins, der die Schultern von Gotch durch arm-lock und body scissors am Boden hatte. In Runde 2 war jedoch Gotch von vornherein der bessere Angreifer. Er machte auch einen erholteren Eindruck. Beide bluteten aus Nase und Mund und stießen voll mit den Köpfen zusammen. Jenkins wurde dann vom Ringrichter für seine rauhe Kampfweise verwarnt. Es wurde wieder hart, als Jenkins aus dem half nelson entkam. Gotch bekam sein rechtes Bein zu fassen und begann es schmerzhaft zu verdrehen. Jenkins konnte sich nicht mehr aus diesem toe hold befreien. Nach 14 Minuten und 30 Sekunden gab er auf. Jenkins Bein war beinahe gebrochen. Der Champion hinkte in die Umkleidekabine. Das Ende konnte dann kaum noch verwundern. Jenkins' Bein war inzwischen stark geschwollen. Runde 3 wurde in der 17. Minute entschieden. Gotch bearbeitete weiter das angeschlagene Bein. Jenkins hatte kaum noch einen aufrechten Stand. Der Champion musste sich durch den arm bar und headlock geschlagen geben. Neuer US-Champion war somit Frank Gotch.
Mit diesem Sieg in Kansas City war das Rennen um den US-Title entschieden. Jenkins musste Gotch nun unwiderruflich als "American Heavyweight Champion" anerkennen. Nur noch Fred Beell gelang es am 01. Dezember 1906 in New Orleans, das Titelgold ansich zu reißen. Aber schon am 17. Dezember 1906 musste er es in Kansas City wieder an Gotch abgeben. Die Geschichte des US-Title verlief nach 1908 nicht mehr so spannend, wie zu Zeiten um die Jahrhundertwende. Am 3. April 1908 besiegte Gotch in Chicago Weltmeister George Hackenschmidt. Der neue World Champion hieß jetzt Frank Gotch. Eine Fortführung von World Title und US-Title kam nicht in Betracht. Letzterer wurde später eingestellt. Die Matchserie mit Jenkins ging allerdings weiter. Beim 7. Kampf am 14. Juni 1909 in Des Moines siegte Gotch. Das letzte Mal trafen sich beide am 25. März 1911 in Denver. Jenkins verlor erneut. Somit hatte Gotch auch die Matchserie mit 5:3 endgültig für sich entschieden.
Gotch sagte danach noch: "Now I can hold my head up again amongst my friends in Buffalo, Minneapolis, Iowa and Kansas City - all trough the West, where my many friends were at a loss to explain my defeats by Jenkins a year ago. The loss of the championship hurt me, but not so much as the fear that I had somehow forteited the respect of my friends."
Jahrhundertkämpfe haben manchmal etwas mehr bewegen können, so dass sie noch einige Zeit in Erinnerung blieben. Sie versorgten die örtliche Sportpresse mit allerlei Gesprächsthemen. Mitunter wurde schon damals gemunkelt, ob im Ring alles so seine Richtigkeit habe. Aber trotz vielerlei Diskussionen, erfreuten sich die Fans an den sportlichen Leistungen ihrer Favoriten.
