18.02.2010, 15:14
18. Februar 1895 - Hamburg
In Hamburg stirbt der Patriarch aller deutschen Amateurringer, Berufsringer, Catcher, Kraftakrobaten und Gewichtheber Carl Abs im Alter von 43 Jahren. Er erlag einem Nieren- und Leberleiden in seiner Wohnung in Hamburg-Uhlenhorst. Als Sohn eines Zimmermanns wurde Abs 1851 im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geboren. Er diente im 2. Hanseatischen Infanterie Regiment Nr. 76. Nachdem frühen Tod des Vaters erwirkte jedoch seine Mutter die baldige Rückkehr des Sohnes ins heimische Groß-Godems bei Parchim. 1879, nach den Angaben des Artistikexperten Hermann Waldemar Otto ("Signor Saltarino"), kam Abs nach Hamburg. Im Frühjahr 1882 begann er seine Ringerkarriere und reiste per Schiff am 10. März 1885 nach New York. Er kämpfte gegen viele Größen der Zeit wie Matsada Sorakichi und Edwin Bibby. Am 03. April 1885 traf er erstmals auf den American Greco-Roman Champion William Muldoon. Die Zeitung Police Gazette schrieb eine Meisterschaft aus, die Abs, mit dem Sieg über Muldoon am 18. Mai 1885, gewann. Nach seiner Ankunft in Hamburg wurde er gefeiert wie ein Weltmeister. Abs hatte als erster Deutscher eine wichtige Meisterschaft in den USA gewonnen. Ab 1886 trainierte der Franzose Jean Doublier viele Ringer im Bodenringkampf. Auch Abs reiste nach Paris, um von diesem hochgeachteten Lehrer zu lernen. Das Training zeigte Wirkung, da Abs seinen Lehrer im Pariser “Cirque d’Hiver” bezwingen konnte. Die Karriere von Carl Abs fand aufgrund von Schiebungen, Krankheit und Alkoholsucht ein baldiges Ende. Eine Matchserie gegen den großen Engländer Tom Cannon 1891 zählte zu seinen letzten großen Auftritten. Auf dem Gelände der Berliner Bockbrauerei besiegte er Cannon am 25. Juli 1891. Als schwerkranker Mann trat er 1894 dem jüngeren Ernst Roeber gegenüber. Abs verlor den Kampf und unternahm noch eine Tour mit seinem Schüler John Pohl, den alle nur “Abs II” nannten. Allerdings konnte Carl keine Kämpfe mehr bestreiten. Ein weiterer Schüler von Abs war Heinrich Eberle. Abs’ Freund und Trainingspartner, Carl Jänecke, war einer der ersten Biografen nach seinem Tod. Jänecke und Prof. Dr. Ferdinand Hueppe färbten jedoch manche Ereignisse. Abs löste in Deutschland die Amateurringerbewegung des späten 19.Jh. aus, galt als Vorbild bei der Gründung von Schwerathletikvereinen und ist der bedeutendste Pionier des deutschen Berufsringkampfes.
In Hamburg stirbt der Patriarch aller deutschen Amateurringer, Berufsringer, Catcher, Kraftakrobaten und Gewichtheber Carl Abs im Alter von 43 Jahren. Er erlag einem Nieren- und Leberleiden in seiner Wohnung in Hamburg-Uhlenhorst. Als Sohn eines Zimmermanns wurde Abs 1851 im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geboren. Er diente im 2. Hanseatischen Infanterie Regiment Nr. 76. Nachdem frühen Tod des Vaters erwirkte jedoch seine Mutter die baldige Rückkehr des Sohnes ins heimische Groß-Godems bei Parchim. 1879, nach den Angaben des Artistikexperten Hermann Waldemar Otto ("Signor Saltarino"), kam Abs nach Hamburg. Im Frühjahr 1882 begann er seine Ringerkarriere und reiste per Schiff am 10. März 1885 nach New York. Er kämpfte gegen viele Größen der Zeit wie Matsada Sorakichi und Edwin Bibby. Am 03. April 1885 traf er erstmals auf den American Greco-Roman Champion William Muldoon. Die Zeitung Police Gazette schrieb eine Meisterschaft aus, die Abs, mit dem Sieg über Muldoon am 18. Mai 1885, gewann. Nach seiner Ankunft in Hamburg wurde er gefeiert wie ein Weltmeister. Abs hatte als erster Deutscher eine wichtige Meisterschaft in den USA gewonnen. Ab 1886 trainierte der Franzose Jean Doublier viele Ringer im Bodenringkampf. Auch Abs reiste nach Paris, um von diesem hochgeachteten Lehrer zu lernen. Das Training zeigte Wirkung, da Abs seinen Lehrer im Pariser “Cirque d’Hiver” bezwingen konnte. Die Karriere von Carl Abs fand aufgrund von Schiebungen, Krankheit und Alkoholsucht ein baldiges Ende. Eine Matchserie gegen den großen Engländer Tom Cannon 1891 zählte zu seinen letzten großen Auftritten. Auf dem Gelände der Berliner Bockbrauerei besiegte er Cannon am 25. Juli 1891. Als schwerkranker Mann trat er 1894 dem jüngeren Ernst Roeber gegenüber. Abs verlor den Kampf und unternahm noch eine Tour mit seinem Schüler John Pohl, den alle nur “Abs II” nannten. Allerdings konnte Carl keine Kämpfe mehr bestreiten. Ein weiterer Schüler von Abs war Heinrich Eberle. Abs’ Freund und Trainingspartner, Carl Jänecke, war einer der ersten Biografen nach seinem Tod. Jänecke und Prof. Dr. Ferdinand Hueppe färbten jedoch manche Ereignisse. Abs löste in Deutschland die Amateurringerbewegung des späten 19.Jh. aus, galt als Vorbild bei der Gründung von Schwerathletikvereinen und ist der bedeutendste Pionier des deutschen Berufsringkampfes.
