Heute Nacht findet im Madison Square Garden die NBA Draft 2007 statt, auf die seit eineinhalb Jahren bereits jeder hinfiebert. Hier die Besten der Besten aus der gehypten "Klasse des Jahrzehnts" es wurden doch auch bei mir 20 Leute:
Center
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Greg Oden (Ohio State) - Seit seiner Highschool-Zeit wird Greg Odens Ankunft in der NBA gehypt. Der beste Center seit Tim Duncan 1997 gedraftet wurde, sagen die einen, andere vergleichen ihn mit David Robinson und sogar Bill Russell. Tatsächlich muss man lange Schwächen suchen, um den Riesen aus Indianapolis eine schlechte Zukunft in der NBA zu prognostizieren. Defensiv ist Oden ein Monster - er stört den Gegner mit seinem massiven Körperbau, rebounded und blockt wie ein Verrückter. Offensiv kann er unter dem Korb dominieren, allerdings fehlen ihm hier noch ein paar Moves um beispielsweise so zu offensiv so zu dominieren wie Shaq in seinen besten Zeiten - doch der Junge ist erst 19 und weiß selbst noch gar nicht, zu was er alle fähig sein kann - man gebe ihm ein paar Jahre NBA in Portland (richtig, Portland, denn ich kann es mir nicht vorstellen, das man ihn sich mit dem No.1-Pick durch die Finger gehen lässt) und er wird einer der ganz großen aller Zeiten sein.
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Yi Jianlian (China) - Der nächste China-Riese ist da. Zwar nicht ganz so groß wie Yao, dafür mit einigem mehr an Skills ausgestattet, die der Center der Houston Rockets nicht hatte, als er 2002 in die NBA gedraftet wurde. Yi kann offensiv sehr viel sehr gut - sei es zum Korb ziehen oder den Jumper abfeuern (letzterer könnte ihn in der NBA auch mittelfristig zum Power Forward machen), auch der Dreipunktewurf sitzt für seine Größe überraschend oft. Leider fehlt es bei aller Athletik die er mitbringt etwas an der Kraft, die ein NBA-Center vor allem in der Defensive braucht, um seine Gegenüber zu stoppen. Yi ist ein heißer Kandidat darauf, bereits in den Top 5 gezogen zu werden - für die Top 10 ist er hingegen ein sicheres Ding.
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Spencer Hawes (Washington) - Der Junge aus Seattle ist auch gerade erst 19 geworden und hat trotzdem bei den Workouts viel Lob eingeheimst. Seine große Stärke ist die Geschicklichkeit beim Ballhandling, sowie sein offensives Arsenal, mit dem er einige etablierte Center in der NBA vorführen wird. Auch seine Übersicht in der Defense verhilft ihm zu einigen geblocken Würfen des Gegners. Trotzdem fehlt ihm noch einiges zum überragenden Verteidiger, weshalb man ihm vom Spielertyp her eher mit Andrew Bogut oder einem Brad Miller vergleicht. Hawes wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch bei einem der Lottery-Teams unterkommen.
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Tiago Splitter (Brasilien) - Der 22jährige weiße Brasilianer hat letztes Jahr bei der Weltmeisterschaft richtig für sein Land gerockt und macht sich daher große Hoffnungen, in diesem Jahr in der ersten Runde gedraftet zu werden. Splitter ist nicht nur groß, sondern auch sehr robust und vollgeladen mit Feuer (was sich natürlich positiv wie negativ auswirken kann). Nicht umsonst hat er in den letzten Jahren einen Rollenwechsel vom Small Forward zum Center durchgemacht und es zuletzt mit TAU Victora (Spanien) bis in die Final Four der Euroleague geschafft. Nun wird ihm der Sprung in die NBA gelingen - wie schnell er sich an die neue Umgebung gewohnen wird, ist jedoch ein anderes Thema...
Power Forward
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Al Horford (Florida) - Die Chancen stehen gut, dass Horford als Erster von den Back-To-Back Champs der Florida Gators gedraftet werden wird, viele rechnen mit ihn sogar bereits an der Nummer 3, wenn die Hawks an der Reihe sind. Horford ist nach drei Jahren College ein sehr kompletter Big Man, der nicht umsonst die große Konstante bei der Gators war. Er holt Rebounds und blockt Würfe, kann aber auch am anderen Ende des Courts scoren wie passen. Einzig sein Jump Shot ist noch etwas verbesserungswürdig - sollte aber unter den anderen Profis kein Problem sein. Unter dem Strich kann Horford es allemal zum mehrfachen Allstar in der NBA bringen.
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Brandan Wright (North Carolina) - Der nächste hochgehandelte Big Man wird viel mit Chris Bosh verglichen und weist auch die gleichen Stärken wie der Raptor in Toronto auf: Schnelligkeit, Zug zum Korb, stark unter den Brettern und in der Verteidigung - und das im bereits im Alter von 20 Jahren. Natürlich gibt's bei ihm auch Schwächen, wie zum Beispiel die noch fehlende Kraft, mangelnde Führungsqualitäten und die Probleme an der Freiwurflinie. Doch im Endeffekt bleibt auch bei ihm das schier unendliche Potenzial stehen, dass ihn in der Draft weit weit nach oben bringen wird - vielleicht sogar bereits nach Memphis zu Pau Gasol an No.4.
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Joakim Noah (Florida) - Der nächste Gator ist nicht nur der Sohn des Tennisspielers Yannick Noah sondern auch der Final Four MVP von 2006. Joakim wäre, hätte er sich bereits letztes Jahr zur Draft angemeldet, ein sicherer No.1-Pick gewesen, während er heuer nur in den TOP 10 mitschwimmen wird. Doch nach einer weiteren NCAA Championship mit Florida wird ihm das ziemlich egal sein. Noah ist sowas wie ein Phänomen - er ist ellenlang und versprüht eine Energie und Leidenschaft für das Spiel wie kein Zweiter weit und breit - er springt nach jedem Rebound, gibt keinen Ball verloren und weiß dieses Kämpferherz auch auf seine Mitspieler zu übertragen. Er mag jetzt nicht der philigrane Offensivspieler sein, was er jedoch mit defensiven Einsatz und dem Führungsspieler-Gen gut kompensiert. Was er noch lernen muss in der NBA ist die Beherrschung seiner Emotionen, sonst bekommt er noch "Techn. Foul" als zweiten Namen.
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Al Thornton (Florida State) - Endlich mal einer, der noch die ganzen vier College-Jahre mitgemacht hat - und sich darin auch unglaublich verbessert hat. Thornton ist ein Zwitterspieler, der sowohl als flinkter Power Forward oder als kräftiger Small Forward eingesetzt werden kann - wie z.B. Al Harrington oder Shawn Marion. Er kann von überall aus scoren, geht aber am liebsten zum Korb, um seine athletischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen...gerade deshalb hat er in vielen Pre-Draft-Workouts tolle Eindrücke hinterlassen. Leider fehlt ihm ein bisschen die konsistente Defense in seiner Spielweise und ist kein außergewöhnlicher Rebounder vor dem Herrn, weshalb er leicht aus den Top 10 dieser Draft herausfallen könnte.
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Josh McRoberts (Duke) - Irgendwie liegt ja ein Fluch auf den "Dukies", die im College dominieren konnten. Uni-[lexicon]Stars[/lexicon] wie William Avery, Grant Hill, Christian Laettner, Mike Dunleavy oder Shane Battier wurde ja die ganz große Karriere aus den verschiedensten Gründen verwehrt. Trotzdem gibt es immer noch Gegenbeispiele wie Elton Brand und Carlos Boozer, die es dennoch zu schaffen scheinen. Nun kommt Josh McRoberts nach zwei Jahren im schönen North Carolina in die NBA und bringt wieder alles mit, was ein guter NBA-Spieler haben sollte. Übersicht, Aggresivität, defensive Qualitäten - doch auch seine Karriere steht schon unter einem schlechten Stern, da er zu schwach für die Power Forward Position ist und zu langsam für den Small Forward. In die erste Runde sollte er es trotzdem schaffen, vielleicht kratzt er ja sogar an den Lottery-Picks.
Small Forward
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Kevin Durant (Texas) - Ladies and Gentleman...das Supertalent! Noch nie hat es so etwas gegeben wie diesen Youngster hier. Er ist groß (wächst mit 19 sogar noch etwas), athletisch, hat ewig lange Arme und Basketballskills, die einem die Kinnlade runterkippen lassen. In der abgelaufenen Saison wurde er als erster Freshman in der NCAA-Basketballgeschichte zum Player of the Year gewählt mit 26Pkt, 11Reb, 2Blk und 2Stl im Schnitt pro Spiel - als Small Forward wohlgemerkt. Er könnte ein Kevin Garnett werden der Dreier trifft, ein schneller und athletischer Dirk Nowitzki oder ein 2m10 großer Tracy McGrady. Wie gesagt, es gibt nicht wirklich einen Vergleichswert. Offensiv gibt es bei ihm nichts zu kritisieren, höchstens ein wenig das Passspiel - defensiv könnte bei der Dreierverteidigung etwas aktiver sein. Insgesamt könnte dieses Paket aber pures Gold sein und der Junge in ein paar Jahren eine Ikone in der Basketballwelt...mit Abstand ist er das größte Talent dieser Draft - und trotzdem wird er wohl hinter Oden dann an No.2 in Seattle landen, vielleicht ja ein Signal für die Arenabauer dort.
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Corey Brewer (Florida) - Hier haben wir den Final Four MVP von 2007, der nach den NCAA Finale in den Draftlisten weit weit hinaufgeschossen ist. Brewer zeigt große Qualitäten auf beiden Flügelpositionen (Small Forward und Shooting Guard) und ist ein exzellenter Verteidiger innerhalb und außerhalb der Dreipunktelinie. Zudem kommt ihm seine Körpergröße, Schnelligkeit und Athletik sehr zu Gute. Im Fastbreak ist er so gut wie nicht zu stoppen, allerdings tut er sich (trotz eines guten Jump Shots - auch von der Dreierline) in der Offensive noch etwas schwer. Mit 185 Pounds ist er ein Leichtgewicht und kann daher auch ob seiner mittelmäßiger Ballkontrolle nur schwer Würfe für sich selbst kreieren. Dafür zeichnet er sich als Team Player aus und kann wohl sofort unter die besten 10 Verteidiger der Liga schlüpfen - was einige der Top-Teams in der Draft dringendst brauchen.
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Jeff Green (Georgetown) - Green ist ein etwas kleinerer Kevin Durant ohne außerordentlichen Jump Shot - aber trotzdem noch ein Allround-Talent auf der Drei. Er trifft seine offenen Dreier und kann jederzeit auch zum Korb ziehen, weshalb er seinem neuen Team, auch ob drei Jahren Collegeerfahrung, auf der Stelle helfen kann und wird. Besonders sind auch noch seine Rebound- und Passfähigkeiten zu erwähnen, die man bei einem Small Forward nicht unbedingt so als gegeben voraussetzt. Allerdings tendiert er noch oft dazu, zu unegoistisch zu spielen, was sich in einigen Turnovers widerspiegelt. Auch obwohl er ein solider Verteidiger ist, sind aufgrund mangelndem Speeds noch viele Fouls im Spiel, die er schnell abstellen sollte, wenn er es in der NBA vielleicht einmal zum All-Star bringen will - alles in allem aber ein sicherer TOP-10-Pick.
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Julian Wright (Kansas) - Ihn kann man eigentlich auf die selbe Stufe wie Jeff Green stellen, allerdings mit einem Jahr weniger NCAA-Erfahrung. Er ist in der Offense wie in der Defense sehr talentiert und einer der athletischten Spieler in dieser Draft. Bei ihm ist auch der Jump Shot das große Problem, der einfach noch nicht konsistent in den Korb fallen will. Ein wenig kräftiger könnte er auch noch werden, um sein Positionsdillemma (großer Shooting Guard oder schneller Small Forward?) zu überwinden. Achja....und das hier sollte ihm in der NBA nicht unbedingt passieren:
http://www.youtube.com/watch?v=mMlwSdnKu...ed&search= Unter die Lottery-Picks wird der "kleine Wright" es auf jeden Fall auch schaffen.
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Thaddeus Young (Georgia Tech) - Wenn man ihm spielen sieht, muss man unweigerlich an den jungen Paul Pierce denken - allerdings den sehr jungen Paul Pierce. Viele meinen dass er lieber noch sein zweites oder sein drittes Jahr College absolviert hätte, bevor es ihn in die NBA zieht - sein Künste am Basketball sind allesamt noch in der Rohphase. Doch dass das gerade erst 19 gewordene "Draft-Küken" unheimliches Potenzial besitzt, ist klar. Sein Ballhandling braucht noch einiges an Verbesserung, ebenso fehlt ihm auch noch die Kraft, um große Forwards zu verteidigen - die Skills dazu besitzt er bereits. Auch in der Offense hat er einen ungebrochenen Zug zum Korb und auch einen immer besser werdenden Dreierwurf. Ebenso sind seine Wenigkeit und Schnelligkeit absolut herausragend. Hervorragender Pick für ein bereits gutes Team, dass ihn langsam aufbauen kann wie z.B. Detroit oder Chicago.