Zitat:Original von DarkSavier
Zitat:Original von Slash
Bei den Amis lohnt es sich halt noch finanziell, Good Ol' Uncle Sam mit Nachwuchs zu füttern, während in Deutschland die Großfamilie für viele den finanziellen Ruin bedeuten würde.
Das erklär mal.
Gerne, das fängt schon bei der Einstellung an, die das "postmoderne" Deutschland mit sich bringt. Immer mehr rückt Karriere in den Fordergrund, immer mehr ist das Kind im Weg. Doch der Staat tut wenig dafür, das zu ändern - das Kindergeld wurde 2002 drastisch gesenkt, vor allem ab dem fünften Kind bekommt man keine erhöhnten Leistungen mehr, obwohl gerade ab dem vierten oder fünften Kind beispielsweise eine größere Wohnung (Haus) oder ein größeres Auto notwenig ist. Ok, in den USA gibt es das Kindergeld gar nicht, dafür bietet der Staat z.B. im Schulsystem dem unseren überlegene Techniken, wie zum Beispiel die Ganztagsschule, die den Eltern zusätzliche Arbeitszeit und zusätzliches Einkommen gewährt. Ab dem dritten Kind bleibt in Deutschland meist einer der Partner komplett arbeitsfrei, da mindestens ein Kind ja bereits mittags von der Schule kommt, was dem neuen Karrieredenken wiederum entgegenspricht. Das es nun wirklich "finanziell" lohnt, in den Staaten eine Großfamilie zu gründen...da hab ich mich falsch ausgedrückt (war glaub ich auch dein Problem damit, oder?), aber der ökonomische Aufwand dafür ist, wie auch in Frankreich oder Spanien, um einiges geringer als hier in Deutschland.
Ein schwach verdienender Elternteil der unteren Schicht wird am dem vierten Kind und 50-70€ Kindergeld für dieses (faktisch, der Rest wird mit der Steuer abgeglichen, wenn nicht sogar alles durch den Freibetrag am Ende des Jahres geregelt wird) mit Sicherheit Probleme bekommen, das und sich selbst ordentlich unterzubringen und zu ernähren, währenddessen bei zwei mittelständisch verdienenden Elternteilen (meinetwegen auch einer voll und einer Teilzeit) auch ab einer bestimmten Kinderzahl einfach der Zeit- und Arbeitsaufwand zu groß wird, um das Doppeleinkommen zu halten.
Was Deutschland also machen kann, um den Nachwuchs wieder zu fördern? Anstatt lange finanzielle Zuschüsse umzuschichten (man unterstützt ja jetzt die ganz unteren Einkommensschichten mit zusätzlichen Kinderzuschlägen so viel ich weiß) sollte man das generelle Denken gegenüber Karriere und Kindern versuchen umzugestalten und neue Optionen für Eltern zu schaffen. In den USA ist es oft mit Nationalstolz und positivem Blick in die Zukunft gekoppelt, mehrere Kinder in die Welt zu setzen. Sowas ist in Deutschland natürlich schwer, vielleicht sogar unmöglich?
Das ist jetzt leider nur ein Abriss des Problems, das natürlich um einiges tiefer greift, aber ich denke doch, dass man in der Hinsicht einiges bewegen muss um aus Deutschland wieder einen wachsenden Staat zu machen.