Noch etwas zu den Kornkreisen:
Zufrieden schreitet der Bauer durch die hüfthohe Gerste. Doch was ist das? Mitten im Feld liegen die Getreidehalme platt am Boden. Was zunächst wie ein Akt von Vandalismus ausschaut, erscheint aus der Luft ganz anders: das plattgedrückte, aber nicht beschädigte Getreide ergibt im ansonsten unversehrten Kornfeld ein riesiges, geheimnisvolles Symbol.
Jedes Jahr, wenn Roggen, Weizen und Gerste in die Höhe sprießen, tauchen die Gebilde auf. Urplötzlich, zumeist über Nacht, sind sie da. Erste Berichte von sogenannten Teufelskreisen stammen noch aus dem Mittelalter. Während die Abdrücke in den Feldern lange Zeit recht simpel anmuteten, nahmen die Erscheinungen in den letzten Jahren sehr bizarre Formen an.
Experten sprechen deshalb nicht mehr von Kornkreisen, sondern von Piktogrammen oder Formationen aus Kreisen und anderen Formen. Manchmal sind es Symbole aus der Mythologie, ein anderes Mal Figuren aus der fraktalen Geometrie, die sich in den Kornfeldern finden. Mittlerweile grassiert eine Vielzahl von Theorien, wie die zum Teil hoch komplexen Gebilde entstanden sein können. Doch eine endgültige Erklärung für das Phänomen, das besonders häufig in England auftritt, hat bisher niemand.
Und hier jetzt was zu Tieren in der Tiefsee:
Eine weitere sagenumwobene Kreatur der Tiefsee ist der "Großzahn-Hai", lateinisch Carcharocles megalodon. Einer der größten Räuber, die je auf unserer Erde auf Beutejagd gewesen sind. Er lebte vor ca. 25 bis 10 Millionen Jahren und ist ein naher Verwandter des heutigen Weißen Hais. Kenntnis vom Megalodon hat die Wissenschaft durch an den Strand gespülte Zähne gewonnen. Zähne, die denen des Weißen Hais ins Detail gleichen, allerdings mehr als dreimal so groß sind: Bis zu 18 Zentimetern können sie lang werden.
Ausgehend von den Zähnen schätzen Wissenschaftler, dass der Megalodon eine Größe von über 20 Metern erreichte und um die 20 Tonnen wog. Zum Vergleich: Der größte Weiße Hai, der jemals vermessen wurde, war etwa sieben Meter lang und um die zwei Tonnen schwer. Selbst jugendliche Megalodons hatten Zähne, die so lang waren wie die eines ausgewachsenen fünf Metern langen Weißen Hais. Seine Hauptnahrung bestand aus Walen, er ernährte sich aber auch von größeren Fischen, Robben und Seelöwen sowie gigantischen Tintenfischen.
Vor etwa 11.000 Jahren soll der gigantische Räuber dann ausgestorben sein. Er schwamm also noch zu der Zeit durch die Weltmeere, als der nordamerikanische Kontinent von Menschen besiedelt wurde. Sicher ist das aber nicht: Es könnte ebenso gut sein, dass der Megalodon in den unerforschten Tiefen der Weltmeere bis heute überlebt hat. Die Tatsache, dass bis heute kein Exemplar dieser Art gefunden wurde, bedeutet schließlich nicht, dass er nicht noch existiert.
Angeblich wurde schon einmal ein Exemplar des Megalodons gesehen: Im Jahr 1918 wurden die Krebsfischer von Port Stephens plötzlich starr vor Angst: Direkt vor ihren Booten erschien ein Hai von so riesigen Ausmaßen, wie sie es bisher noch nie gesehen hatten: Mindestens 30 Meter soll seine Länge betragen haben, einige Fischer berichteten sogar, er sei fast 100 Meter lang gewesen. Das gigantische Wesen verschlang ihre Krebsnetzte - und verschwand wieder in der Tiefe. Doch wer weiß - vielleicht wird eines Tages ja doch noch ein lebendes Exemplar des legendären "Großzahn-Hais" gesichtet...
[Bild:
http://wissen.aolsvc.de/content/Wissen_T...398375.jpg]
Der Zahn eines Weißen Hais (links) im Vergleich zum Zahn eines Megalodons - ein enormer Größenunterschied.
Vor allem die Vorstellung von Seeungeheuern fasziniert die Menschen schon seit Jahrhunderten. Der "Renner" unter den fabelhaften Berichte über vielarmige, riesenhafte Meerestiere, die verborgen in den eisigen Tiefen des Ozeans auf Beute lauern, Segelschiffe angriffen und deren mächtige Tentakel bis an die Spitzen der Masten reichten. Sie versetzten Seeleute in Angst und Schrecken. Oft wurden solche Erzählungen als Seemannsgarn abgetan, doch die Vorstellung von Seeungeheuern fasziniert die Menschen schon seit Jahrhunderten. Denn die Riesen der Tiefe leben in Räumen, die unserem zweidimensionalen Denken kaum vorstellbar sind. Der "Renner" unter den sagenumwobenen Seeungeheuern: der Riesenkalmar.
Immer wieder berichteten Walfänger, dass erlegte Pottwale im Todeskampf riesige Tentakel und Körperteile eines Wesens erbrechen, das nur aus der Sage bekannt war. 1755 hatte der Bischof von Bergen in seiner "Naturgeschichte Norwegens" den Umfang des riesigen Tintenfischs mit anderthalb englischen Meilen angegeben - das sind fast zweieinhalb Kilometer. Und in dem Klassiker "Moby Dick" berichtet Herman Melville von gewaltigen Kämpfen, die sich Pottwale mit diesem Monstrum in der Tiefsee liefern.
1857 wurde das vermeintliche Fabelwesen von Biologen anerkannt und beschrieben. Zoologisch korrekt zählt Architeuthis zu den Kalmaren. Im Unterschied zu den achtarmigen Oktopussen, den eigentlichen Kraken, besitzt der Riesenmollusk zehn Greifer - acht Fangarme und zwei noch längere Tentakel mit keulenförmigen Enden.
Im Oktober 1873 hatten die Heringsfischer Squires und Piccot ein Erlebnis, das selbst Jules Vernes Phantasie übertraf: Sie ruderten vor Neufundland zu einem Wrack hinaus. Doch als sie es mit einem Enterhaken heranziehen wollten, schlug das vermeintliche Wrack einen großen, harten Kiefer in die Bordwand und umschlang das kleine Ruderboot mit einem riesigen Tentakel. Tom, der zwölfjährige Sohn des Fischers Piccot, hackte den langen Fangarm ab, rettete so Boot und Besatzung und bescherte der Wissenschaft ein fast sechs Meter langes Beweisstück für die Existenz monströs-großer Kraken.
[Bild:
http://wissen.aolsvc.de/content/Wissen_T...254236.jpg]
Kein Seemansgarn: Tiere mit meterlangen Fangarmen, die ein ganzes Boot umschlingen können.
Quelle:
aol.de