15.06.1961
Auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin antwortete Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR, auf die Frage einer Journalistin mit den Worten: "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten." Knapp zwei Monate später sollte sich dies jedoch bewahrheiten, denn am 13.08.1961 begann der Bau der Berliner Mauer.
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^^ Sich mit der Person Ulbricht zu beschäftigen, ist ja für History Fans schon fast ein Muss, denn erst nach der Wende wurden ja die meisten Hintergründe bekannt, was sich damals alles in der SED Zentrale abgespielt hat. War schon schockiert, als bei dieser Doku bei phoenix, über die Todesstrafe in der DDR, auch explizit über Ulbricht gesprochen wurde. Er hat quasi eigenmächtig lebenslange Urteile in Todesurteile umgewandelt. Und dann die Art des Vollzuges: In den 50igern noch mit dem Fallbeil und später in Leipzig durch den Genickschuss. Ein Novum, als normaler Bürger der DDR hat man über diese Praktiken nix mitbekommen. Strengste Geheimhaltung sozusagen! Außer innerhalb der STASI, wie das Beispiel von Werner Teske zeigt. Teske, STASI Mitarbeiter (glaube er war sogar schon in höheren Funktionen tätig), wollte nach West-Berlin flüchten. Aus dem Büro nahm er STASI Unterlagen mit nach Hause, was eigentlich absolut verboten war. Nun, Teske wurde verhaftet und zum Tode durch den Genickschuss verurteilt! Ein ungerechtes Urteil das schon zuvor feststand und er war glaube ich auch der Letzte, der in der DDR hingerichtet wurde (Anfang der 80iger). 87 hat Honecker die Todesstrafe dann offiziell abgeschafft.
Ich hab als Kind der Honecker Ära nix mehr von Ulbricht mitbekommen, was wohl auch damit zusammenhängt, dass man nach seinem Tod 1973 in der DDR nix mehr groß über ihn publizierte. Das ist schon kurios gewesen und erst später hab ich das wirklich kapiert! 1971 war der Machtwechsel von Ulbricht an Honecker......danach dann die plötzliche Wende: Straßen, Plätze und Stadien die alle nach Ulbricht benannt waren, hießen auf einmal anders. Ich glaube so war es auch bei den Leuna Chemiewerken in Sachsen-Anhalt!. Erst Walter-Ulbricht-Werke und ob das nach 71 noch so war...???..würde mich nicht wundern, wenn das Werk umbenannt wurde. Logische Konsequenz: Ulbricht war ja kein Freund von Breschnew in Moskau, aber Honecker hingegen schon. Der alte Spitzbart (Ulbricht)

hatte ausgedient und wurde aufs Abstellgleis geschoben. Man kann ja über die DDR schimpfen wie man will, aber unter Ulbricht gabs einen wirtschaftlichen Aufschwung. Von Mangelwirtschaft kann man beileibe erst unter seinem Nachfolger sprechen. Aber das ist ja bekanntlich ein Thema für sich.