04.04.2005, 23:19
Es war am Abend des 19.Aprils 2002, als man Layne Staley, 34 Jahre alt, tot auf dem Sofa seines Appartments in Seattle auffand. Auf dem Boden fand man sein Drogenbesteck, voraussichtliche Todesursache: Überdosis Heroin. Die Nachricht machte schnell die Runde und auch wenn sich hunderte Fans des ehemaligen Lead Sänger der Grunge Metal Band "Alice In Chains" zur Trauer vereinigten, so war der Schock unter ehemaligen Kollegen und anderen Musikern viel größer. "Layne Staley war unglaublich talentiert, aber auch total verzweifelt.", war wohl eine der meistgefallenen Phrasen, die versuchten, ihn zu beschreiben. Auf Stainds 2003er Album "14 Shades of Grey" hat ihm Lead-Sänger Aaron Lewis sogar einen ganzen Song gewidmet.
Layne erblickte am 22.August 1967 in Kirkland, Washington das Licht der Welt. Als er sieben war, ließen seine Eltern sich scheiden. Früh wurde er von der Glam-Rock Welle erfasst und erlernte daher auch mit 12 Jahren das Schlagzeug, mit dem er von Band zu Band rund um Seattle tingelte. Bei drummen sang Layne jedoch immer lautstark mit, was seine Bandkollegen bald zum Vorschlag brachte, er solle doch zum Frontman umschulen. Gesagt, getan.
1987 lernte Layne, als er gerade in einer Glam-Band namens Alice N' Chainz spielte, Jerry Cantrell auf einer Party kennen, welcher ihm Mike Starr und Sean Kinney vorstellte: Alice In Chains war geboren. Anfangs unterhielten die vier ihre Fans mit Glam-Nummern wie "Queen of the Rodeo" oder "Wat'cha Gonna Do?". Doch mit den Neunzigern kam der Umschwung zu dunkleren, härteren Metal-Melodien, welche auch von Seattle's Grunge-Stil damaligen Zeit beeinflusst waren. 1990 erschien ihr Debut Album "Facelift", doch an die Weltspitze geschwemmt wurden AIC erst 1992 mit dem Folgealbum "Dirt", auch aufgrund des Durchbruchs Nirvana's mit "Nevermind" 1991. Layne hatte dieses unvergleichliche Timbre in der Stimme, welches vor allem bei zweistimmigen Songs mit Catrell zum tragen kam ("Rooster", "Got Me Wrong", "No Excuses"). Zwischen ihren ersten beiden LPs nahmen Alice In Chains nicht nur mit "SAP" ihre erste von zwei akustischen EPs auf, Layne begann auch Herion zu konsumieren, wie viele andere Seattle-Künstler dieser Zeit. Viele Songs auf "Dirt" handeln daher von diesem Thema ("Dirt", "Junkhead").
[Bild: http://userserve-ak.last.fm/serve/_/7833...Chains.jpg]
1994 nahm Layne u.a. zusammen mit Mike McCready (Pearl Jam) und Barrett Martin (Screaming Trees) als Mad Season das Album "Above" auf, bevor Alice In Chains dann 1995 auch ihr drittes, selbstbetiteltes Album auf den Markt brachten. Die Gerüchte um den exzessiven Drogenkonsum Staleys verdichteten sich, als die Tour zur zweiten EP "Jar of Flies" 1995 abgesagt werden musste, den persönlichen Tiefschlag erlitt er aber mit dem Drogentod seiner Freundin Anfang '96, der ihn ein Loch warf, aus dem er nicht mehr herauskommen sollte. Im gleichen Jahr traten AIC bei MTVs "Unplugged" auf, nach dem von Nirvana wohl das beste Konzert dieser Reihe, auch wenn Layne schon gar nicht mehr gut aussah. Der eine oder andere von euch hat es sicher schon einmal gesehen, ansonsten kann ich es schwer empfehlen.
Im Anschluss tauchte Layne ab und Alice In Chains brach auseinander. Die Band wurde nur noch von "Best Of"-Alben am Leben gehalten. "Get Born Again" und "Died" waren 1999 für so eine Zusammenstellung die letzten eingespielten Songs, bevor dann mit dem Tod Laynes vor drei Jahren alle Hoffnungen auf ein Comeback begraben wurden. Generell ist Alice In Chains aber im Nachhinein neben Nirvana, Soundgarden und Pearl Jam zu den vier großen Bands der Grunge-Zeit zu zählen, welche die Nachwelt am Meisten beeinflusst hatten: Elemente AIC's findet man bei Godsmack, Creed, Nickelback, Staind, uvm.
Ein weiterer früh verstorbener in der Musikszene, trotzdem war es bei ihm anders als bei Ikonen wie bei Lennon, Mercury, Hendrix oder Cobain. Er starb nicht auf dem Höhepunkt seiner Karriere sondern rutschte Stück für Stück tiefer in den Drogensumpf, aus dem er nicht mehr heraus kam. Viele seiner Songs handeln von Isolation, Einsamkeit und Einzelgängerdasein....genau so endete sein Leben...isoliert von der Außenwelt, ohne Freunde, alleine. Über Jahre hinweg "vegetierte" er dahin. In "Nutshell" singt es Layne selbst: "If i can't be on my own, I feel better dead.". Dieser Satz sollte später seine letzten sechs Lebensjahre perfekt beschreiben.
"This f***ing drug use is like the insulin a diabetic needs to survive. I'm not using drugs to get high like many people think. I know I made a big mistake when I started using this sh**. It's a very difficult thing to explain. My liver is not functioning and I'm throwing up all the time and sh***ing my pants. The pain is more than you can handle. It's the worst pain in the world. Dope sick hurts the entire body.", wird Staley in einem späten Telefoninterview zitiert. (zu finden auf MTV.com)
"I know I'm near death. I did crack and heroin for years. I never wanted to end my life this way. I know I have no chance. It's too late. I never wanted [the public's] thumbs' up about this f***ing drug use. Don't try to contact any AIC (Alice in Chains) members. They are not my friends."
Seine Leiche lag, als sie gefunden wurde, schon zwei Wochen auf der Couch.
Mediziner bestätigten eine Mischung aus Heroin und Kokain als Todesursache und konnten sein Ableben auf den 05.04.2002 datieren....exakt acht Jahre nach dem Suizid Kurt Cobains. Ein etwas makaberer Zufall, aber die Wahrheit.
Remember Layne Staley, a great singer and songwriter.
R.I.P.
[Bild: http://www.nndb.com/people/135/000056964/staley.jpg]
Layne erblickte am 22.August 1967 in Kirkland, Washington das Licht der Welt. Als er sieben war, ließen seine Eltern sich scheiden. Früh wurde er von der Glam-Rock Welle erfasst und erlernte daher auch mit 12 Jahren das Schlagzeug, mit dem er von Band zu Band rund um Seattle tingelte. Bei drummen sang Layne jedoch immer lautstark mit, was seine Bandkollegen bald zum Vorschlag brachte, er solle doch zum Frontman umschulen. Gesagt, getan.
1987 lernte Layne, als er gerade in einer Glam-Band namens Alice N' Chainz spielte, Jerry Cantrell auf einer Party kennen, welcher ihm Mike Starr und Sean Kinney vorstellte: Alice In Chains war geboren. Anfangs unterhielten die vier ihre Fans mit Glam-Nummern wie "Queen of the Rodeo" oder "Wat'cha Gonna Do?". Doch mit den Neunzigern kam der Umschwung zu dunkleren, härteren Metal-Melodien, welche auch von Seattle's Grunge-Stil damaligen Zeit beeinflusst waren. 1990 erschien ihr Debut Album "Facelift", doch an die Weltspitze geschwemmt wurden AIC erst 1992 mit dem Folgealbum "Dirt", auch aufgrund des Durchbruchs Nirvana's mit "Nevermind" 1991. Layne hatte dieses unvergleichliche Timbre in der Stimme, welches vor allem bei zweistimmigen Songs mit Catrell zum tragen kam ("Rooster", "Got Me Wrong", "No Excuses"). Zwischen ihren ersten beiden LPs nahmen Alice In Chains nicht nur mit "SAP" ihre erste von zwei akustischen EPs auf, Layne begann auch Herion zu konsumieren, wie viele andere Seattle-Künstler dieser Zeit. Viele Songs auf "Dirt" handeln daher von diesem Thema ("Dirt", "Junkhead").
[Bild: http://userserve-ak.last.fm/serve/_/7833...Chains.jpg]
1994 nahm Layne u.a. zusammen mit Mike McCready (Pearl Jam) und Barrett Martin (Screaming Trees) als Mad Season das Album "Above" auf, bevor Alice In Chains dann 1995 auch ihr drittes, selbstbetiteltes Album auf den Markt brachten. Die Gerüchte um den exzessiven Drogenkonsum Staleys verdichteten sich, als die Tour zur zweiten EP "Jar of Flies" 1995 abgesagt werden musste, den persönlichen Tiefschlag erlitt er aber mit dem Drogentod seiner Freundin Anfang '96, der ihn ein Loch warf, aus dem er nicht mehr herauskommen sollte. Im gleichen Jahr traten AIC bei MTVs "Unplugged" auf, nach dem von Nirvana wohl das beste Konzert dieser Reihe, auch wenn Layne schon gar nicht mehr gut aussah. Der eine oder andere von euch hat es sicher schon einmal gesehen, ansonsten kann ich es schwer empfehlen.
Im Anschluss tauchte Layne ab und Alice In Chains brach auseinander. Die Band wurde nur noch von "Best Of"-Alben am Leben gehalten. "Get Born Again" und "Died" waren 1999 für so eine Zusammenstellung die letzten eingespielten Songs, bevor dann mit dem Tod Laynes vor drei Jahren alle Hoffnungen auf ein Comeback begraben wurden. Generell ist Alice In Chains aber im Nachhinein neben Nirvana, Soundgarden und Pearl Jam zu den vier großen Bands der Grunge-Zeit zu zählen, welche die Nachwelt am Meisten beeinflusst hatten: Elemente AIC's findet man bei Godsmack, Creed, Nickelback, Staind, uvm.
Ein weiterer früh verstorbener in der Musikszene, trotzdem war es bei ihm anders als bei Ikonen wie bei Lennon, Mercury, Hendrix oder Cobain. Er starb nicht auf dem Höhepunkt seiner Karriere sondern rutschte Stück für Stück tiefer in den Drogensumpf, aus dem er nicht mehr heraus kam. Viele seiner Songs handeln von Isolation, Einsamkeit und Einzelgängerdasein....genau so endete sein Leben...isoliert von der Außenwelt, ohne Freunde, alleine. Über Jahre hinweg "vegetierte" er dahin. In "Nutshell" singt es Layne selbst: "If i can't be on my own, I feel better dead.". Dieser Satz sollte später seine letzten sechs Lebensjahre perfekt beschreiben.
"This f***ing drug use is like the insulin a diabetic needs to survive. I'm not using drugs to get high like many people think. I know I made a big mistake when I started using this sh**. It's a very difficult thing to explain. My liver is not functioning and I'm throwing up all the time and sh***ing my pants. The pain is more than you can handle. It's the worst pain in the world. Dope sick hurts the entire body.", wird Staley in einem späten Telefoninterview zitiert. (zu finden auf MTV.com)
"I know I'm near death. I did crack and heroin for years. I never wanted to end my life this way. I know I have no chance. It's too late. I never wanted [the public's] thumbs' up about this f***ing drug use. Don't try to contact any AIC (Alice in Chains) members. They are not my friends."
Seine Leiche lag, als sie gefunden wurde, schon zwei Wochen auf der Couch.
Mediziner bestätigten eine Mischung aus Heroin und Kokain als Todesursache und konnten sein Ableben auf den 05.04.2002 datieren....exakt acht Jahre nach dem Suizid Kurt Cobains. Ein etwas makaberer Zufall, aber die Wahrheit.
Remember Layne Staley, a great singer and songwriter.
R.I.P.
[Bild: http://www.nndb.com/people/135/000056964/staley.jpg]