Blubb
Gast
So toll die Zeit damals auch war, eine Sache hat mich an der nWo im Nachhinein immer gestört: Es wurde immer viel von der Übernahme der WCW und des ganzen Business geredet, die nWo sei die Zukunft des Pro Wrestling und eine Revolution sei im Gange ... doch worauf sollte das eigentlich alles hinauslaufen, wenn die Machtübernahme geklappt hätte?
Wäre der Hostile Takeover geglückt, so hätte es wohl keine Gegner mehr innerhalb der nWo-Promotion gegeben, die man als Gang hätte auseinander nehmen können. Wie hätte eine reine nWo Show dann wohl ausgesehen? Wie die Jobbermatch-Einspieler? Wie Souled Out I? Was genau wäre daran denn so revolutionär gewesen? Die nWo hat weder härteres noch schöneres Wrestling gezeigt oder gefordert, noch haben sie besondere Talente gefördert und für die Zukunft aufzubauen versucht.
Wie meint ihr, hätte die "Zukunft des Pro Wrestling" im nWo-Stil wohl nach der Übernahme aussehen müssen, wenn man die "nWo-Ideologie" mal zuende denkt?
Beiträge: 16.651
Themen: 966
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Apr 2002
Bewertung:
0
00
Die nWo-WCW Fehde hätte man im Jahre 98 zu ihrem Höhepunkt kommen lassen müssen und hätte man sich so einigen können das man damals schon einen Art Rostersplit gemacht hätte. Mit WCW Nitro und nWo Thunder hätte jede Seite eine Show pro Woche gehabt und genügend Wrestler hatte man ja unter Vertrag... ;)
Beiträge: 52.431
Themen: 11.667
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Apr 2002
Bewertung:
0
00
Gutes Topic. Meine Meinung dazu: Dieser Hostile Takeover war gleichzeitig Fluch und Segen zu gleich. Auf der einen Seite eine sehr gute Geschichte die Erfolg hatte am Anfang, auf der anderen Seite genau dadurch gefangen darin. Die WCW konnte sich bis 2000 nicht von der NWO loesen, den entweder die WCW gewinnt und die NWO ist Geschichte, oder die NWO gewinnt und die WCW ist Geschichte. Man hat versucht es solange wie moeglich hinauszuzoegern, aber irgendwann war die Geschichte ausgelutscht und hatte dadurch nie ein richtiges Ende (siehe auch 4 Horsemen). Nach bereits 8-10 Monaten (also im Fruehjahr 1997) hat kaum jemand mehr vom Hostile Takeover gesprochen, der NWO Souled Out PPV ist gefloppt und von da an hat man alles nur noch halbherzig gemacht, was ein grosser Fehler war. Auch die spaetere NWO Monday Nitro Testversuche im Winter 97 waren nicht wirklich ueberzeugend und auch dadurch ein Flop.
Imo haette man bei Starrcade 1997 das ganze beenden sollen, mit Sting`s Sieg (was ein klarer Sieg haette sein sollen), keine NWO mehr, die WCW gewinnt und einfach was neues machen. Geplant war es natuerlich anders. Die WCW wollte NWO Monday Nitro und WCW Thunder, also einen Rostersplit. Wenn man sich 1998 die WCW anschaut, da gab es den Split der NWO in NWO Hollywood, NWO Wolfpac und eine Jobber NWO. Ich denke das war genau geplant als man den Rostersplit machen wollte, man wollte die NWO in mehrere Fraktionen splitten mit Wolfpac (Nash) vs Hollywood (Hogan). Die NWO praktisch als eigenstaendige “Promotion“ wenn man so will, die aufgeteilt ist in Faces und Heels die gegeneinander antretten.
Imo haette das sehr gut funktionieren koennen. Die WCW hatte mit [lexicon]Bill Goldberg[/lexicon] einen riesen Star, dazu junge Leute wie [lexicon]Chris Jericho[/lexicon], Chris Benoit, Eddie Guerrero, dazu die 4 Horsemen, DDP, Sting, das Raven`s Flock, die haetten die WCW fortfuehren koennen mit Thunder. Die NWO dagegen mit Nitro mit zuerst der Hauptfehde Nash gegen Hogan und das Wolfpac mit ein paar wichtigen Leuten (Konnan, Luger, Hall) gegen NWO Hollywood (Giant, Savage). Vielleicht waere es eine Moeglichkeit gewesen 1998 ein paar weitere NWO Fraktionen zu bilden…zum Beispiel mit Scott Steiner. Der war 1998 schon locker bereit fuer den Main Event, wieso nicht ihn auch zu einem NWO Leader machen? Oder man laesst ihn bei den NWO Shows als Outlaw antretten. Vielleicht auch eine NWO Gruppierung um [lexicon]Bret Hart[/lexicon]? Das waere eine Moeglichkeit gewesen die NWO langfristig zu etablieren, man splittet sie in mehrere Gruppierungen.
Aber um auf die Frage im Ausgangspost nochmal zurueck zukommen. Ich wuerde sehr viel verwetten das keiner in der WCW damals wirklich die NWO Geschichte zu ende gedacht hatte. Man hat sich etwas aus Japan abgeschaut, das hatte riesen Erfolg, und dann hat man es versucht so lange wie moeglich zu ziehen. Hier und da mal ein paar Ideen hineingestreut (Schwarz-Weiß PPV, leere Hallen), die aber alle nicht ueberzeugend waren und ein klares Konzept war bereits nach ein paar Monaten in dieser Storyline nicht mehr zu erkennen. Die NWO war bereits 8 Monate nach ihrer Gruendung ein ganz normaler Stable. Schade, man haette sehr viel mehr daraus machen koennen (siehe oben ein Beispiel).
Beiträge: 16.651
Themen: 966
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Apr 2002
Bewertung:
0
00
Da ich heute endlich mal bisschen Zeit finde, mal eine etwas ausführlichere Meinung...
Nef sagte es recht schön... Die nWo Story brachte die WCW erst auf Platz 1, war aber wohl auch einer unter vielen Gründe für den Untergang...
Es war die Story des Jahres, doch hätte man auch ein klares Ziel bzw Storyverlauf sich setzten müssen. So wirkte es mit der Zeit einfach nur noch chaotisch, man hatte plötzlich 3 nWo Stables, black & white, Wolfpac und ein sogenanntes B-Team... An diesem Punkt war der Zenit des Stables schon überschritten. Und durch diese Aufsplittung in 3 Fraktionen, wurden anderen Stables wie z.B. Raven's Flock der Platz/die Zeit genommen... Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich immer ein Raven Fan war, aber mit diesem Stable in der Hinterhand, wäre Raven für mich ein Kandidat für den ME gewesen! Wenn ich mich an seine US Titel Fehde zurück erinnere, wäre meiner Meinung nach mit einem konsequenten Push der Sprung in den ME möglich gewesen... Aber ich schweife vom Thema ab...
Ich hätte die nWo Story spätestens im Jahre 98 beendet, wobei Starrcade 97 auch ein idealer Zeitpunkt gewesen wäre, die Invaiosn dauerte bereits 1 1/2 Jahre an und ich glaub selten fieberte man auf ein Match hin, wie auf dieses damals... Wie man das ganze den bookte, war wohl die schlechteste aller Lösungen
Beiträge: 26.109
Themen: 1.715
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Mar 2005
Bewertung:
0
00
Es gab einfach den Overkill an Stables in der WCW, denn man dachte, man braucht viele Gruppierungen.
Die nWo war genial, eine Wolfpac-nWo wäre auch noch ok gewesen. Dann gabs noch WCW-Stable. In der WCW dann noch das Flock, Horsemen, lWo und was weiß ich was noch alles!
Viel zu viel und das passte einfach nicht. Dazu noch zu viele Turns, die noch mehr Verwirrung mitbrachten und natürlich auch zu viele Leute in den einzelnen Stables!
Der Invasion-[lexicon]Angle[/lexicon] hätte sein Ende finden müssen mit einer Übernahme, oder eben mit einem Abwehren dieser Invasion! So zog man es einfach viel zu lange und eben mit viel zu vielen Verwirrungen! Am Ende wusste man ja kaum noch, wer jetzt eigentlich zu wem gehört und warum...
Eine frühere Auflösung des Stables oder eben so eine Art Rostersplit mit WCW Monday Nitro und nWo-Thunder wäre ok gewesen, aber so gabs keine "Überlebenschance"!
Ich persönlich finde Stables wirklich klasse. Mit dem richtigen Aufbau usw. einfach nur genial. Aber es muss klar sein und es darf nicht zu viele Wendungen haben! Siehe aktuell die Aces & Eights Story. Eine weitere Art Invasion, aktuell bei TNA. Bislang sehr gut aufgebaut. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Immer wieder kleinere Neuerungen usw.! Aber natürlich hat man auch hier ein vorprogrammiertes Ablaufdatum. Man zieht aktuell noch hinaus, wer denn der Kopf des Stables ist, was spannend ist. Es gab erst einen "Turn" mit der Demaskierung von Devon. Rest scheinen neue Leute zu sein und das hatte man bei WCW ja eigentlich nicht. Es gab nur Turns zur nWo oder eines anderen Stables oder wieder zurück! Und jeder turnte mal. Der Macho Man war WCW, dann nWo white, dann nWo red usw...
Das ist einfach nicht wirklich logisch und in der Kürze einfach zu viel! Dieser Overkill brachte letztlich den wirklichen Kill in die nWo-Story, mMn!
Aber man wollte die Kuh so lange wie möglich melken und das geht eben irgendwann dann mal schief! :winke:
Beiträge: 16.651
Themen: 966
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Apr 2002
Bewertung:
0
00
Und je öfter man die nWo zurückbrachte umso schlechter wurde sie, wenn ich da an Ende 99 Anfang 2000 denke, klar kam Bret's Verletzung hinzu doch hatte das doch nix mehr mit der nWo Story an sich zu tun....
Ich bin auch ein riesen Stable Fan, wie du schon sagtes, aktuell bei TNA mit Aces & 8's sieht man, welches Potenzial man mit Stables hat, wenn man es nur richtig anstellt bzw dann auch mit genügend Weitblick bookt... Meiner Meinung nach die Story des Jahres, wobei wir jetzt schon wieder bei dem "Problem" sind, das die Erwartungen sehr hoch sind... Sah man ja schon, als Devon demaskiert wurde das einige nicht damit zufrieden waren...
Beiträge: 52.431
Themen: 11.667
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Apr 2002
Bewertung:
0
00
Das interessante ist das es ja auch in der WWF zur selben Zeit den Overkill an Stables gab. In der WWF gab es die Hart Foundation, die D-X..okay die waren noch gut, aber dann gab es noch die Nation of Domination, Los Boriquas, Truth Commission, Disciples of Apocalypse…habe ich ein Stable vergessen von 1997? Es war schrecklich!
Die WCW hatte auch viele Stables und keiner davon wurde wirklich richtig verfolgt. Die Horsemen waren als die NWO dazu kam zu einer Job Squad geworden, das Flock kam super an bei den WCW Fans, aber Raven bekam nie eine wirkliche Chance und wurde wie viele andere in der WCW unten gehalten. Auch mit der LWO wurde ja nicht viel gemacht ausser ein paar Comedy Skits.
Beiträge: 5.260
Themen: 43
Likes bekommen:
0 in 0 posts
Likes gegeben: 0
Registriert seit: Jul 2010
Bewertung:
0
00
Eine Gruppierung, in der einfach wild Wrestler zusammen gewürfelt werden, ist für mich ja auch noch kein Stable.
Sondern eher dann, wenn wirklich eine Art Message dahinter steckt, was dieser Stable will und er dann auch konsequent aufgebaut wird.
Siehe: Ravens Flock, SES, Nexus, nWo (am Anfang), 4 Horseman und das beste Beispiel bei der WWE die Evolution.
Dann kommt noch die Nachhaltigkeit dazu, ob also der Stable auch was bewirken soll, wie bei der Evolution um zwei Talente wirklich groß aufzubauen, also [lexicon]Orton[/lexicon] und Batista.
Mit [lexicon]The Shield[/lexicon] geht man jetzt bei der WWE mal wieder den richtigen Weg, aber ich befürchte ja, sie versauen es wieder wie bei SES oder Nexus.