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Hallo Freunde,
ich wurde von einem Freund aufmerksam gemacht das es sicherer wäre ein Nebengewerbe anzumelden wenn man zu viel auf E-Bay verkauft. Meine Frage ist nun welche kosten denn da auf mich zu kommen würden.
Es ist jetzt nicht so, dass ich tausende von Euro im Jahr Umsatz hätte doch habe ich jetzt selbst schon etwas nachgelesen, dass dies Auslegungssache ist und man schnell eine Abmahnung bekommen kann. Darum überlege ich jetzt tatsächlich ein Nebengewerbe anzumelden. Kann mir da jemand weiterhelfen?
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Mir persönlich sind da zwei Kriterien aus der Rechtsprechung bekannt, die man relativ leicht für sich abprüfen kann. Natürlich ist das nicht bindend, gibt aber eine ungefähre Orientierung.
1) Verkauft man viele Exemplare des gleichen Artikels? (dann hat man ein Gewerbe)
2) Verkauft man in einem Zeitraum von sagen wir einmal 4-6 Wochen durchschnittlich 10-20 Artikel? (dann handelt man auch gewerblich)
Alles dazwischen ist natürlich Auslegungssache und kommt auf den Einzelfall an.
Ein Gewerbe anzumelden, gerade ein EBAY Gewerbe, ist nach meinen Informationen relativ günstig. Du kannst dich einfach beim Gewerbeamt anmelden und die Bearbeitungsgebühr für diesen Vorgang ist relativ gering.
Interessanter sind die Voraussetzungen, die du danach als gewerblich Tätiger erfüllen musst. Rechnungsnummern, AGBs, etc pp.
Außerdem kommen auf dich als Gewerblicher Unternehmer eine ganze Reihe neuer Rechte und Pflichten dazu, die du als Verbraucherverkäufer erst einmal nicht hast.
Also wenn es in deinem Fall nicht ganz so notwendig ist, das anzumelden, würde ich das eher nicht machen. Denn ich glaube dann lohnt sich der Aufwand nicht (und ich würde sagen, es ist eher Aufwand, als Kosten). Die Bürokratie sollte man da insgesamt wohl nicht unterschätzen.
Grüße
Light
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Danke erstmal für die Antwort.
Ein Freund von meinem Vater hat schon seit Jahren einen eigenen e-bay Shop und verdient damit richtig gutes Geld, allerdings bekam er vor kurzem eine Abmahnung inkl paar hundert Euro Strafe wegen einer fehlerhaften AGB...
Muss ich dann mit meinem Nebengewerbe auch irgendwas bzgl Steuererklärung machen?
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Die grenze wann du von Privat zu Gewerblich wechselst liegt bei Grob 15k Umsatz Jährlich. Die kosten die auf dich zukommen sind Privatversicherung und Umsatzsteuer, bzw. Voranmeldung der selbigen (dieses Geld immer beiseite packen und nicht hoffen, dass du es in dem Monat wo es fällig wird es schon einnehmen wirst. Sprich vorab definitiv mit einem Steuerberater. Sei dir über Widerrufsrecht und ähnliche Späße wie das Fernabsatzgesetz im Klaren. Onlinehandel ist kein Vergnügen im gewerblichen Sektor. Regeln, Regeln, Regeln und dein Ebaykonto wird auch anderem Kriterien unterzogen. Eines dieser Kriterien wären die Bilder, weißer Hintergrund, kein Textdrauf, nur das Produkt was du verkaufst etc, es heißt für dich am anfang. Lesen, Lesen, Lesen.
Allgemein musst du jeden € den du auf Ebay verdienst auch versteuern, es sei denn du verkaufst mal dein altes Gameboyspiel, sobald du Lagerware etc. verkaufst musst du es versteuern, versäume dies nicht in deiner Einkommenssteuererklärung sauber einzubauen, denn neidische Mitbewerber werden dir ohne zu zögern auch mal das Finanzamt aufs Hals hetzen.
und weil ich rechtsthemen angesprochen habe: Dieser Beitrag ist keine Rechts- und oder Steuerbelehrung.
Es gibt auch folgen die dein Privatleben erreichen können, eine der eventuell dramatischsten ist, ist, dass du es schwerer haben wirst Privatkredite für Hauskauf etc. zu bekommen.
Edit: die Kosten für das Anmelden sind gering keine 100€ hatte meine Frau damals für Onlineverkauf gezahlt, dies wird aber vermutlich von Kommune zu Kommune unterschiedlich sein, aber bei deinen Umsätzen sollte dies das kleinste Übel sein.
Zum Thema Abmahnungen: Solltest du dich zu diesem Schritt entscheiden emfehle ich dir etwas wie dem Händlerbund (relativ teuer) beizutreten, da gibt es verschiedene. Diese Stellen dir dann auch AGBs und andere Dinge zu verfügung, je nach Tarif mit Garantie, so dass diese Theoretisch dann die Abmahnungen dafür übernehmen müssen. Hier lohnt vergleichen da die Preise von 40-150€ pro Jahr schwanken können.
Ein abschließender Tipp ist; Setze nicht auf ein Pferd wenn du es als Gewerbe hast und davon abhängig bist. Ein Konto bei Ebay, Amazon, Allyouneed und wie sie nicht alle heißen, ist schneller zu als du reagieren kannst. Persönlich würde ich "Einsteigern" ins proffessionelle Handeln von Amazon und Allyouneed abraten, zum einen ist die Gebührenform dort happig - und für kleine Händler schwer einzupreisen - zum anderen ist es bei Amazon so, dass dort die Konkurenz brutal ist und einige Dinge von kleinen Händlern nicht angeboten werden sollten weil man da richtig spaß mit Kunden haben kann, speziell der Elektrosektor, seien es Handys oder deren Zubehör, oder allgemein alles was ein Kabel hat, sind dort unglaublich brutal.
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Also ich würde Hauptsächlich bei e-Bay verkaufen. Hauptberuflich würde ich ja ganz normal meine jetzige Arbeit nachgehen. Das Nebengewerbe soll ja wirklich "nur" nebenbei laufen und mit Glück vielleicht ein paar Hundert Euro abwerfen
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Zitat:Original von Adios
Also ich würde Hauptsächlich bei e-Bay verkaufen. Hauptberuflich würde ich ja ganz normal meine jetzige Arbeit nachgehen. Das Nebengewerbe soll ja wirklich "nur" nebenbei laufen und mit Glück vielleicht ein paar Hundert Euro abwerfen
dann sollte es genügen wenn du das mal mit nem Steuerberater durchsprichst an welcher Stelle du das dann eintragen musst. wenns nur um ein paar hunnis pro Monat geht dürftest du über die Pflichtgrenzen nicht drüber kommen auch das du nicht davon abhängig wärst ist immer sehr beruhigend. Habe da schon einige grandios - trotz guter Ware und ideen, scheitern sehen.
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Gruß !
Wenn man bei Ebay verkaufen will dann kann man es bis zu einer Grenze auch machen ohne irgendwas bezahlen zu müssen.
Nur denke ich, dass man ab 17500€ monatlich auch irgendwie was an Steuern bezahlen muss. Aber da muss man sich einfach nur genauer umsehen und sich im besten Fall auch beraten lassen.
Ich überlege auch mich Selbstständig zu machen. Da habe ich aber noch etwas Angst vor denn es ist schon ein verdammter Schritt den man da gehen muss und viel Geld investiert man auch.