26.04.2004, 11:07
Ein Knochenfund aus dem Jahre 1998 lässt neue Diskussionen über die Wiege der Menschheit aufkommen:
Das Forscherteam um den französischen Paläoanthropologen Professor Jean-Jaquces Jaeger hat nämlich einen 37 millionen alten Unterkieferknochen eines Anthropoiden (= menschenähnliche Form) im asiatischen Myanmar (früher: Birma) gefunden. Das Spektakuläre an diesem Fund ist, dass diese Ausgrabung in Asien gemacht wurde. Laut der ''Out of Africa''-Theorie hätte dieser Fund gar nicht existieren dürfen bzw. nicht so alt sein dürfen. Diese Theorie geht nämlich davon aus, dass alle Menschen von einer Urmutter aus Afrika abstammen.
Um das näher erklären zu können, sind hier die Kernpunkte der bisherigen Theorie:
vor 22 Millionen Jahren
Die frühesten menschenähnlichen Formen (= Anthropoiden) treten in Afrika auf
vor 4 Millionen Jahren
Die ersten Homoiden (= menschenartige Formen) treten auf und klettern in Afrika von den Bäumen. Sie heißen Australopithecinen und laufen ab hier zweibeinig auf der Erde. Außerdem gelten sie als Urform des Menschen, denn ab hier spaltet sich die Entwicklungsschiene zwischen Menschen und Affen.
vor 2,4 Millionen Jahren
Homo erectus macht sich von Afrika auf um die Welt zu besiedeln. Er gilt als Vorfahre von uns modernen Menschen und hat auch schon die Gestalt. Aus ihm entwickelt sich in Europa der Neandertaler, in Südostasien der ''Java Man'' und im Norden Asien der ''Peking Man''.
vor 500.000 Jahren
In Afrika entwickelt sich der Homo sapiens.
vor 40.000 Jahren
Der Homo sapiens macht sich ebenfalls auf, die Welt zu erobern. Durch seine Überlegenheit sterben letzendlich alle Homo-erectus-Arten aus.
Wie man an diesen Daten sehen kann, hätte dieser 37 Millionen Jahre alte Knochen gar nicht in Asien gefunden werden können, da der Mensch erst vor ca. 2,4 Millionen nach Asien gekommen ist. Gleichzeitig zu der Frage, woher wir Menschen stammen, stellt sich auch die Frage, von wem wir abstammen. Gab es eine Urpaar? Oder hat sich die Menschheit parallel in verschiedenen Orten entwickelt?
Hierzu gibt es zwei Untersuchungen:
1. Untersuchung
Im Jahre 1987 machten Molekularbiologe eine Entdeckung, womit die ''Out of Africa''-Theorie bewiesen schien:
Man fand heraus, dass es ein Gen gab, dass ausschließlich von der Mutter vererbt wird - die sogenannte mtDNA. In diesen Genen entstehen mehr Mutationen als in den ''Kerngenen'' (= Kombination zwischen mütterlichen und väterlichen Genen). Amerikanische Forscher analysierten daraufhin bei tausend Menschen von allen Kontinenten einen bestimmten Abschnitt der mtDNA und kamen zu folgenden Ergebnissen:
1. Bei allen untersuchten Menschen unterschieden sich diese Gene im Durchschnitt nur in acht Posistionen. Dass heißt, dass wir Menschen sehr nah miteinander verwandt sind.
2. Die Gene der afrikanischen Versuchspersonen unterschieden sich deutlich von denen der anderen untersuchten Menschen aus den anderen Kontinenten. Dass heißt also, dass es in Afrika mehr Mutationen gibt, als bei anderen Kulturen. Daraus lässt sich die Behauptung aufstellen, wenn es mehr Mutationen bei den Afrikanern gibt, dass durch diese Mutationen die anderen Kulturen entstanden sind. Die Afrikaner sind also die älteste Population der Welt.
2. Untersuchung
An der Universität von Michigan (USA) entwickelte der Anthropologe Milford Wolpoff die so genannte multiregionale Evolutionstheorie (MET), die besagt, dass sich jede Population aus der Vorgängerpopulation entwickelt hat. Dass heißt, dass z. B. der Neandertaler der Vorgänger aller Europäer ist, während der ''Java Man'' der Vorfahre aller Südasiaten und Aborigines ist.
Als Argument dieser Theorie hat Wolpoff folgendes aufgestellt:
Millionen Jahre alte Fossilien aus China und Java unterscheiden sich auf ähnliche Weise voneinader wie heutige Chinesen von Javanesen. Zwar gibt es auch Gemeinsamkeiten, aber diese lassen sich durch die gemeinsame Abstammung von Homo erectus erklären und durch den sogenannten Gen-Flow (= multikulturelle Vermischung der Gene durch rassenübergreifende Ehen).
Dennoch ist die Frage nach der Herkunft der Menschen immernoch nicht geklärt. Antworten lassen sich erst finden, wenn auch andere Kontinente wie zum Beispiel Amerika, dass als paläoanthropologische Terra incognita gilt, erforscht werden.
Quellenhinweis:
P.M. April 2004
http://www.myanmars.net/history/pondaung.htm
Das Forscherteam um den französischen Paläoanthropologen Professor Jean-Jaquces Jaeger hat nämlich einen 37 millionen alten Unterkieferknochen eines Anthropoiden (= menschenähnliche Form) im asiatischen Myanmar (früher: Birma) gefunden. Das Spektakuläre an diesem Fund ist, dass diese Ausgrabung in Asien gemacht wurde. Laut der ''Out of Africa''-Theorie hätte dieser Fund gar nicht existieren dürfen bzw. nicht so alt sein dürfen. Diese Theorie geht nämlich davon aus, dass alle Menschen von einer Urmutter aus Afrika abstammen.
Um das näher erklären zu können, sind hier die Kernpunkte der bisherigen Theorie:
vor 22 Millionen Jahren
Die frühesten menschenähnlichen Formen (= Anthropoiden) treten in Afrika auf
vor 4 Millionen Jahren
Die ersten Homoiden (= menschenartige Formen) treten auf und klettern in Afrika von den Bäumen. Sie heißen Australopithecinen und laufen ab hier zweibeinig auf der Erde. Außerdem gelten sie als Urform des Menschen, denn ab hier spaltet sich die Entwicklungsschiene zwischen Menschen und Affen.
vor 2,4 Millionen Jahren
Homo erectus macht sich von Afrika auf um die Welt zu besiedeln. Er gilt als Vorfahre von uns modernen Menschen und hat auch schon die Gestalt. Aus ihm entwickelt sich in Europa der Neandertaler, in Südostasien der ''Java Man'' und im Norden Asien der ''Peking Man''.
vor 500.000 Jahren
In Afrika entwickelt sich der Homo sapiens.
vor 40.000 Jahren
Der Homo sapiens macht sich ebenfalls auf, die Welt zu erobern. Durch seine Überlegenheit sterben letzendlich alle Homo-erectus-Arten aus.
Wie man an diesen Daten sehen kann, hätte dieser 37 Millionen Jahre alte Knochen gar nicht in Asien gefunden werden können, da der Mensch erst vor ca. 2,4 Millionen nach Asien gekommen ist. Gleichzeitig zu der Frage, woher wir Menschen stammen, stellt sich auch die Frage, von wem wir abstammen. Gab es eine Urpaar? Oder hat sich die Menschheit parallel in verschiedenen Orten entwickelt?
Hierzu gibt es zwei Untersuchungen:
1. Untersuchung
Im Jahre 1987 machten Molekularbiologe eine Entdeckung, womit die ''Out of Africa''-Theorie bewiesen schien:
Man fand heraus, dass es ein Gen gab, dass ausschließlich von der Mutter vererbt wird - die sogenannte mtDNA. In diesen Genen entstehen mehr Mutationen als in den ''Kerngenen'' (= Kombination zwischen mütterlichen und väterlichen Genen). Amerikanische Forscher analysierten daraufhin bei tausend Menschen von allen Kontinenten einen bestimmten Abschnitt der mtDNA und kamen zu folgenden Ergebnissen:
1. Bei allen untersuchten Menschen unterschieden sich diese Gene im Durchschnitt nur in acht Posistionen. Dass heißt, dass wir Menschen sehr nah miteinander verwandt sind.
2. Die Gene der afrikanischen Versuchspersonen unterschieden sich deutlich von denen der anderen untersuchten Menschen aus den anderen Kontinenten. Dass heißt also, dass es in Afrika mehr Mutationen gibt, als bei anderen Kulturen. Daraus lässt sich die Behauptung aufstellen, wenn es mehr Mutationen bei den Afrikanern gibt, dass durch diese Mutationen die anderen Kulturen entstanden sind. Die Afrikaner sind also die älteste Population der Welt.
2. Untersuchung
An der Universität von Michigan (USA) entwickelte der Anthropologe Milford Wolpoff die so genannte multiregionale Evolutionstheorie (MET), die besagt, dass sich jede Population aus der Vorgängerpopulation entwickelt hat. Dass heißt, dass z. B. der Neandertaler der Vorgänger aller Europäer ist, während der ''Java Man'' der Vorfahre aller Südasiaten und Aborigines ist.
Als Argument dieser Theorie hat Wolpoff folgendes aufgestellt:
Millionen Jahre alte Fossilien aus China und Java unterscheiden sich auf ähnliche Weise voneinader wie heutige Chinesen von Javanesen. Zwar gibt es auch Gemeinsamkeiten, aber diese lassen sich durch die gemeinsame Abstammung von Homo erectus erklären und durch den sogenannten Gen-Flow (= multikulturelle Vermischung der Gene durch rassenübergreifende Ehen).
Dennoch ist die Frage nach der Herkunft der Menschen immernoch nicht geklärt. Antworten lassen sich erst finden, wenn auch andere Kontinente wie zum Beispiel Amerika, dass als paläoanthropologische Terra incognita gilt, erforscht werden.
Quellenhinweis:
P.M. April 2004
http://www.myanmars.net/history/pondaung.htm