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Brock Lesnar: Vince McMahon ist ein besserer Promoter wie Dana White!
#1
[lexicon]Brock Lesnar[/lexicon] war bei ESPN zu Gast und hat WWE mit der UFC verglichen. Dabei sagte er auch das Vince McMahon der bessere Promoter sei wie Dana White: “The business model’s the same. It’s identical. I think Vince McMahon is better at it than Dana and that might rub Dana the wrong way. Vince is the pioneer of it. He’s been doing this his whole life and he’s damn good at it.”

[YOUTUBE]dXBkGKhMKl8[/YOUTUBE]

Das ist Mal ein Diskussionspunkt! Smile

Was mich betrifft: [lexicon]Lesnar[/lexicon]`s Argument ist im Prinzip “Vince macht es laenger und deswegen ist er besser“ was fuer mich kein Argument ist. Haette da gerne eine Erklaerung gehoert, was aber solche Interviews kaum zulassen, da sie jedem Topic 20 Sekunden widmen und dann weiter gehen zum naechsten.

Zuerst wuerde ich [lexicon]Lesnar[/lexicon] wiedersprechen damit das es das selbe ist MMA und Pro Wrestling zu promoten, was [lexicon]Lesnar[/lexicon] sagt. Klar verkaufen beide ein Produkt, und versuchen das meiste Geld zu machen. Aber das eine Produkt ist scripted, das andere Produkt nicht. Im MMA kann jeder, jederzeit verlieren was enorm auf die Drawing Power Einfluss hat. Ein Star der aufgebaut ist, kann von heute auf Morgen weg fallen wenn er verliert, das passiert zum Teil innerhalb eines Jahres, manchmal zwei. Ein MMA Promoter kann da mit Matchmaking noch Einfluss nehmen, aber sonst nicht.

Im Pro Wrestling entscheidet der Promoter ueber das Ergebniss, und kann dadurch langfristig besser planen. Vince baut sich [lexicon]Stars[/lexicon] ueber lange Zeit auf, und weiss wann er sie nicht mehr an der Spitze haben will, das ist leichter. Verletzungen mal ausgenommen, weil die gibt es auch im MMA. Aber Vince weiss zum Beispiel: Star XYZ will Vince nicht mehr haben, also wird er zurueck gepusht, Merchandise wird eingestellt oder zurueck gefahren, man kann neue [lexicon]Stars[/lexicon] mit ihm aufbauen. Es gibt hier eine gewisse Planungssicherheit, die es im MMA nicht gibt. Im MMA weiss Dana White nicht wer die Top [lexicon]Stars[/lexicon] besiegt, und ob dann derjenige der den Top Star besiegt etwas von der Drawing Power abbekommt (siehe [lexicon]Lesnar[/lexicon]--->Velasquez etwa). Verliert ein Fighter 1, 2 oder 3 Mal Fights kurz hintereinander hat das direkt negative Auswirkungen auf die Drawing Power. So das Pro Wrestling hat es da leichter.

Vince kann auch sofort viele “Legenden“ zurueck bringen als One Time Deal, um mit ihnen Geld zu verdienen, sei es bei Wrestlemania um die buys zu erhoehen oder fuer eine Raw Show um die Ratings zu erhoehen. Dana White kann das nicht. Ist ein Fighter mal over the hill, ist seine Drawing Power auch nicht mehr so gross.

Allerdings gibt es auch ein Argument in die andere Richtung. Im Pro Wrestling sind [lexicon]Stars[/lexicon] oft lange/zu lange an der Spitze, dadurch wirkt das Produkt oft stale. Wrestling Promoter tendieren dazu an bewaehrten [lexicon]Stars[/lexicon] festzuhalten oder auf sie zurueck zukommen. Wrestling Promoter haben mehr mit Backstage Politics zu kaempfen, wobei das heute auch weniger geworden ist durch die Monopolstellung von WWE. Im MMA dagegen sind die [lexicon]Stars[/lexicon] oft nicht so lange an der Spitze, und wenn doch handelt es sich meist um Top [lexicon]Stars[/lexicon] die einfach so gut sind das sie so lange in einer Division domminieren.

Weiteres Argument: Im Pro Wrestling wird ein Wrestler schnell wieder abgesetzt wenn er nicht drawt oder so gestaltet das ein neuer Versuch unternehmen wird durch einen neuen Push/Gimmickwechsel/Turn etc. Im MMA geht das aber auch nicht. Wenn im MMA ein Fighter erfolgreich ist, aber nicht drawt, kann die Promotion ihn entlassen (wofuer sie viel Kritik bekommen wuerde), oder man muss mit ihm und der niedrigen Drawing Power leben (Tim Sylvia frueher, Cain Velasquez heute). Ein MMA Promoter muss Fighter promoten, die weniger Charismatisch sind, weniger Verbindung zu den Zuschauern hat, usw.

Auch hat ein MMA Promoter seine Fighter nicht so sehr unter Kontrolle wie bei WWE. Ein Fighter vermarktet auch sich, und weniger die Promotion. Bei WWE vermarktet der Wrestler mehr WWE und weniger sich, das ist eine Entwicklung erst seit WWE diese Monopolstellung hat. Dadurch hat Vince McMahon die ganze Vermarktung von WWE unter seiner Kontrolle, Dana White hat das nicht. Beispiel Interviews. WWE Wrestler auessern sich als WWE Wrestler. Interviewanfragen laufen ueber WWE. Bei der UFC laufen Interviewanfragen ueber die Fighter, und die auessern sich auch als Fighter (auch mal kritisch zur UFC). Unvorstellbar bei WWE.

UFC Fighter sieht man in der Regel 2-3 Mal im Jahr aktiv, und das bei der grossen Anzahl der Show hat eher das Problem das man Fighter/Leistungen “vergisst“. Bei WWE sieht man die Pro Wrestler in der Regel um die 100 Mal im Jahr (Raw/Smackdown/PPVs), jede Woche mindestens ein Mal. Was viele Pro Wrestler sehr schnell verbrennt. Es sind zwei unterschiedliche Konzepte.

Ein Punkt ist auch die Arbeit mit den State Athletic Commissions. Ein MMA Promoter muss mit den State Athletic Commissions zusammen arbeiten, ist deren Regeln/Sanktionen unterstellt, muss mehr Abgaben zahlen. Ein Wrestling Promoter ist niemandem unterstellt.

Der Punkt von [lexicon]Brock Lesnar[/lexicon] “Vince war ein Pionier und macht das sehr lange“. Vince war in der Hinsicht ein Pionier weil er neue Wege ging in den 80er Jahren (nationale Ausbreitung/PPV Markt). Dana White war auch ein Pionier, der als UFC Promoter die UFC in den USA Salonfaehig gemacht hat, und dann ebenfalls sehr erfolgreich. Pro Wrestling war National schon akzeptiert in den 80er Jahren als Vince seine Nationale Expansion hatte. So der WWF Boom in den 80er Jahren (Nationale Expansion) ist anders zu werten als der UFC Boom ab 2005. Vince ging ein wirtschaftlich grosses Risiko in den 80er Jahren ein mit der Nationalen Expansion, aber er stiess auf weniger Wiederstand. Dana White ging ein kleineres Risiko ein, stiess aber auf mehr Wiederstand (bis heute in manchen States).

Dann war zwar Vince selber mit der Expansion sehr erfolgreich fuer die WWF, aber insgesamt verlor das Pro Wrestling an Zuschauern. Hier gibt es wiederum Parallelen zum UFC Boom. Dana White hat fuer die UFC einen Boom ausgeloest, aber das restliche MMA ist heute weniger erfolgreich und vorallem weniger vielfaeltig wie frueher, aehnlich dem Pro Wrestling in den USA.

Von den Unterschieden in der Praesentation erst gar nicht zu reden. Eine MMA Show lebt fast ausschliesslich von den Fights/Fightern. Ein MMA Promoter kann dahingehend Einfluss nehmen was fuer eine Card er aufstellt, was aber keine Garantie ist fuer eine gute Show. Er weiss vielleicht Fighter ABC gegen Fighter XYZ bringt wahrscheinlich einen super Fight heraus, aber sicher ist das nicht, es koennte genauso gut ein Snoozefest sein. Im Pro Wrestling weiss ein Promoter besser was er von einem Match erwarten kann. Eine Pro Wrestling Show hat auch viel mehr Elemente als nur Matches wie Promos, Entrance, Szenen. Eine Pro Wrestling Show steigt und faellt nicht nur wegen den Matches.

Gibt natuerlich noch einige andere Unterschiede, wollte jetzt nur mal wichtige Unterschiede aufzeigen um zu verdeutlichen das die Arbeit eines MMA Promoters und eines Pro Wrestling Promoters eine ganz andere ist, und deshalb ein Vergleich Vince McMahon vs Dana White schwer ist, bzw. man diese Unterschiede beruecksichtigen sollte bei der Beurteilung.

Was den reinen Erfolg betrifft hat sicher Vince mehr Geld verdient, dadurch das er auch laenger dabei ist. Vince hat sein Produkt mehrmals angepasst, stand aber auch mehrmals vor dem Ruin in den 90er Jahren und hat auch viele Flops gerade ausserhalb des Pro Wrestlings hinter sich die auch sehr viel Geld gekostet haben. Dana White hat bisher einen UFC Boom ausgeloest, ist immer noch in der Expansion seines Produkts, macht aber auch einige Fehler vor denen er selber vor 10 Jahren noch gewarnt hat aus dem Boxen. Es gibt einige Punkte die die Arbeit eines MMA Promoters erschweren gegenueber der Arbeit eines Pro Wrestling Promoters.

Interessanter Punkt ist auch, zaehlt bei der Bewertung eines Promoters nur der Erfolg UND Misserfolg? Oder sollte man auch die Qualitaet beruecksichtigen? Ich wuerde letzteres ebenfalls dazu zaehlen. Ich beurteile einen Produzenten/Regisseur auch nicht nur danach ob der Film Erfolg/Misserfolg hat, oder ob er mir gefaellt, sondern ob der Film auch Schauspielerisch, von der Regie, Kamerfuehrung, Handlung, Dramatik, Characktere etc. ueberzeugt.


PS: Habe das mal ins MMA Forum gestellt, haette sicherlich auch ins WWE Forum passen koennen.
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#2
Für mich hinkt der Vergleich einfach. MMA ist realer Sport, mit richtigem Wettkampf.
Wrestling ist eine choreographierte Athletikshow. Mit der Betonung auf Show.

Das ist das berühmte Apfel mit Birnen vergleichen.

Dazu kommt noch, das [lexicon]Lesnar[/lexicon] nun nicht wirklich bekannt für intelligente Aussagen ist LOL
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#3
Was Brock wahrscheinlich sagen wollte:

Letztendlich promoten WWE und UFC eine Show, für die sie Geld verlangen, ob das eine "fake" ist und das andere "real" ist, ist aus monetärer Sicht egal. Und wie man Kohle macht, das weiß der Vince. Es gibt nicht um den Produktinhalt, sondern das Business Model, und da hat Vince einfach das bessere Produkt um konstant Geld einzufahren. Das Business Model ähnelt sich durchaus, mit dem Unterschied wie es Nef schon dargestellt hat.

Folgendes sehe ich allerdings äußerst kritisch: Man kann den Ausgang von UFC-Fights nicht vorhersagen, aber das als Entschuldigung für dieses absolut beschissene Booken von Shows nehmen? Wenn es ganz klare Tournament Strukturen gäbe, wo Rankings und Match-ups nicht nur nach reinen Geldgründen gebooked werden, da hätte man das Problem nicht, dass mal ein gerade im Aufbau befindlicher Contender immer wieder gegen Top Fighter verheizt. Da will die UFC immer den schnellen Dollar und hinterher kommt dann Dana mit seiner Ultra-Aussage: "Wenn euch unser Produkt nicht gefällt dann guckt es doch nicht an". Genau, dass mach ich Moment auch, und wenn das noch mehr MMA-Fans machen, dann ist Dana weg Smile, den im Gegensatz zu Dana gehört den Fertittas die UFC.
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#4
Sehr gute angesprochene punkte. Solche interviews sind aufgrund von zu 20 sec. pro thema einfach nicht reflektiert. Was vermutlich auch nicht die intention sein soll. Ein so kurzer zeitrahmen soll nichts als eine Plattform sein, für plakative , vermarktbare aussagen.Der nefster ;) hat eigentlich imgrunde ein für und wider sehr akkurat beleuchtet vor allem die dynamiken, welche ausschlaggebend sind, für den handlungsspielraum eines wrestling- gegenüber eines mma promoters
(reduziere das jetzt nicht auf die genannten
, sondern auf die unterschiedlichen zweige allgemein). Man könnte natürlich anführen, dass aufgrund der tatsache, dass der eine zweig ein kompetetiver wettstreit ist und auch so vermarktet wird, die anspruchshaltung der öffentlichkeit eine ganz andere ist. (Stichwort
Doping). Der andere zweig soll einen wettstreit lediglich simulieren und hat durch Tradition eine ganz andere lobby. Wie schon geschrieben ist ein vergleich nicht möglich, da um einen vergleich ziehen zu können , auch gleiche Voraussetzungen für beide Parteien gegeben sein müssen. Man sollte vielleicht auch darauf achten, zu welchem zeitraum dieses Thema öffentlich gemacht wird und wer in dessen nutzen zu kommen beabsichtigt.
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#5
Zitat:sondern das Business Model, und da hat Vince einfach das bessere Produkt um konstant Geld einzufahren.
Das ist imo ein wichtiger Punkt und eine der groessten Erfolge von Vince McMahon, er hat WWE viel “Krisensicherer“ gemacht als es vor 20 Jahren der Fall war. WWE ist heute sehr vielseitig aufgestellt was die Einnahmen betrifft, Global hat man viele Laender/Abnehmer fuer das Produkt. Eine Krise in 2-3 Bereichen kann solide von anderen Bereichen abgefangen werden und man kommt nicht gleich in Gefahr unterzugehen wie das noch bis 1996 der Fall war. Auch dahingehend ist der WWE Network fuer die Zukunft unglaublich wichtig. Der WWE Network generiert kontinuirlich Einnahmen, die Planungssicherheit geben. Auch hat man auf die WWE Network Zahlen letztes Jahr sehr schnell reagiert und die Ausgaben innerhalb von 6 Wochen enorm gekuerzt, was dann den Netto Verlust am Ende von 2014 enorm reduzierte.

Die UFC ist so Breit (noch) nicht aufgestellt, wobei ja der UFC Aufstieg erst 10 Jahre her ist, im Vergleich zum WWE Aufstieg mit 31 Jahren. Die UFC ist viel abhaengiger von den Zuschauerzahlen/Buyrates/Ratings wie WWE, weil der Anteil der Einnahmen aus diesen Bereichen viel hoeher ist. Allerdings scheinen diese Bereiche auch stabiler zu sein wie bei WWE.

Ich denke UFC Fight Pass wird hier aber einen aehnlichen Weg gehen in den naechsten Jahren wie der WWE Network, wobei ich bei dem UFC Fight Pass gut finde das man auch aktuelle Outside Promotions zeigt, das waere etwas wo der WWE Network auch noch Potential hat.
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#6
Dana White still has a lot to improve as UFC is still in its infancy..
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