16.01.2003, 16:57
Zu Star Trek kann man viel sagen. Wenn ich an die Kinofilme denke, kommt mir als erstes die Regel der geraden Filme in den Kopf, soll heißen, dass die gerade Filme die guten sind. Also sollte man annehmen, dass mit Star Trek X – Nemesis den geneigten Zuschauer wieder ein guter Film erwartet. Doch kurz nach diesem Gedanken schoss mir wieder die Erinnerung an den letzten Film „Der Aufstand“ durch den Kopf, der die Star Trek Next Generation Crew in einen Hollywood Action Film führte, der halt eben im Star Trek Universum spielt. Kaum noch etwas war vom Geist der Serie übrig geblieben und die Gegner erschienen auch nicht als richtige Bedrohung. Doch diesmal ist es dann doch etwas anders geworden. Zum Glück.
Der Film beginnt mit Bildern aus dem Senat des romulanischen Imperiums, der sich gegen einen Machtausbau der benachbarten und verwandten Remaner ausspricht. Doch kurz darauf fällt der gesamte Senat einem Anschlag zum Opfer.
Szenenwechsel zur Crew der Enterprise. Diese ist gerade bei den ersten Feierlichkeiten zur Hochzeit von Commander Riker und Counselor Troi. Diese sollen auf Trois Heimatplaneten Betazed weitergeführt werden. Doch auf dem Weg dorthin wird die Enterprise auf einen fremden Planeten gelockt. Dort finden sie Bauteile eines Androiden, der Data fast identisch ist, jedoch nicht so weit entwickelt. Die Enterprise will ihren Weg nach Betazed wieder aufnehmen, als sie von der Sternenflotte nach Romulus beordert wird, um mit dem neuen romulanischen Praetor Shinzon Gespräche über einen Frieden zwischen der Föderation und den Romulanern auszuhandeln.
Schnell zeigt sich jedoch, dass Shinzon eigene Pläne verfolgt und die Menschheit vernichten will, um de Romulanern einen größeren Einfluß im Universum zu ermöglichen. Diese Bedrohung durch Shinzon ist für die Enterprise und für allem für Picard, eine ihrer schwierigsten Missionen. Denn wie kämpft man gegen sich selbst?
Besonders gefallen hat mir an dieser Geschichte, dass man persönliche Komponenten mit eingebaut hat, die es dem Zuschauer ermöglicht mit den Protagonisten richtig mitzugehen. Diese Komponente hat vor allem in „Der Aufstand“ gefehlt. Doch dadurch, dass diese Komponenten nur auf Data und Picard zutreffen, wird der Rest der Crew ziemlich in den Hintergrund gedrängt und könnte durch jeden x-beliebigen Charakter ausgetauscht werden. Dies trifft vor allem auf Worf zu, der sich in elf Staffeln der Serie (7 Next Generation und 4 DS9) zu einem der am besten ausgemalten Charaktere entwickelte, in den Filmen als reine Lachnummer dient. Doch leider stellt das Kinopublikum halt andere Ansprüche als das Fernsehpublikum, was schon am Unterschied der beiden Medien liegt. Dies führt auch dazu, dass man über einige Dinge die in den Serien gesagt wurde wohlwollend hinwegsieht und sich viele Trekkies wohl einige Fragen stellen werden. Warum ist Worf wieder in der Sternenflotte? ( Am Ende von DS9 wurde er klingonischer Botschafter.) Was ist mit Datas Emotionschip? Warum trägt Wesley Crusher eine Sternenflottenuniform? usw. Für jemanden, der die Serien nicht kennt dürfte dies keine Rolle spielen, doch einige hartgesottene Trekkies dürften damit schon ihre Probleme haben.
Im großen und ganzen ist die Story jedoch überzeugend, da sie sich auf wenige Handlungsschauplätze und auf die besten Darsteller der Crew konzentriert.
Und dabei ist vor allem Patrick Stewart zu nennen, der Captain Picard mimt. Ihm dürfte es nicht schwer gefallen sein wieder in die Rolle zu schlüpfen, in der er sieben Jahre lang im TV und bereits in drei Kinofilmen zu sehen war. Danach machte er vor allem durch seine Rolle in X-Men auf sich aufmerksam. Und wie es sich für einen gelernten Shakspeare Schauspieler gehört, kann er auch in diesem Star Trek vollkommen überzeugen. Dabei setzt er seine Mimik gekonnt ein, dass man ihm seine Gefühle und Gedanken schon am Gesichtsausdruck erkennen kann und sehr wohl mit ihm mitleidet.
Etwas ab fällt dagegen sein junger Gegenspieler Tom Hardy, der ebenfalls in England Theater spielte. Doch gegen Stewarts Routine hatte er nicht so viel entgegenzusetzen. Man erkennt zwar seinen Charakter Shinzon als gefährlichen Gegenspieler an, aber ihm fehlt einfach das letzte Etwas, um gegen Sterwart zu bestehen. So wirkt er nur wie ein Gegenspieler von vielen, wobei sein Charakter im Grunde weitaus gefährlicher ist.
Dritter zu nennender Schauspieler ist Brent Spiner, der auch mit an der Story schrieb. Er spielt routiniert seine Rolle als Data und kann damit durchaus überzeugen. Diesmal ist Datas Charakter jedoch etwas ernster angelegt, was jedoch überhaupt nicht schadet, sondern ihm durchaus gut tut.
Der Rest der Crew ist nicht mehr als schmückendes Beiwerk und wohl auch nur aus Nostalgiegründen mit dabei. Denn wie bereits gesagt, hätten ihre Rollen durchaus auch jeder andere Schauspieler übernehmen können. Jedoch wäre es ohne sie auch kein wahrer Nest Generation Film.
Dazu gibt es noch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie Whoopie [lexicon]Goldberg[/lexicon] als Guinen, Kate Mulgrew als Admiral Janeway und Whil Weaton als Wesley Crusher, der jedoch keinen Sprechpart hat.
Inszeniert wurde der Film diesmal nicht von Jonathan Frakes wie bei den letzten beiden TNG Filmen, sondern von Stuart Baird, der sich für Filme wie „Superman“, „Last Boy Scout“ oder „Demolition Man“ verantwortlich zeigte. Dementsprechend gibt es einiges an Action zu sehen, die jedem Action Fan gefallen dürften. Es gibt einige gute Schlachtszenen zwischen der Enterprise und dem neuen romulanischen Warbird und auch sonstige Nahkämpfe kommen nicht zu kurz.
Doch er setzt nicht nur auf Action, sondern auch das psychologische Spiel zwischen Picard und Shinzon kommt nicht zu kurz und ist auch durchaus ansehnlich, wenn auch Shinzon etwas überfordert wirkt.(s.o.)
Bemerkenswert ist, dass fast die gesamte letzte Stunde sich auf zwei Schauplätze beschränkt, nämlich die eben genannten Raumschiffe. Das mag dazu führen, dass es einigen Leuten vielleicht etwas langatmig vorkommt. Wer sich jedoch etwas mit der Star Trek Materie auskennt kommt dabei voll auf seine Kosten.
Erwähnen möchte ich noch die Filmmusik, die wie immer gut ist, jedoch diesmal nichts neues in Sachen Star Trek bieten kann. Trotzdem wirken die Untermalungen im Film sehr angemessen und haben eine gute unterstützende Wirkung auf die einzelnen Szenen.
Im großen und ganzen wird die Regel der gerade Filme bestätigt. Star Trek X – Nemesis“ ist um einiges besser als sein Vorgänger, kommt aber auch nicht an „First Contact“ heran. Trekkies werden einerseits bestimmt mit einigen Storybrüchen ihre Probleme haben, bekommen auf der anderen Seite aber auch einige Insider geboten, die dem Nicht-Trekkie aber auch nicht störend auffallen.
Insgesamt hat der Film alles zu bieten, was man sich wünschen kann, eine gute(serienunabhängige) Story, gute Schauspieler (mit einem sehr guten Patrick Stewart) und eine gute Inszenierung mit guten Effekte.
So kann ich dem Film guten Gewissens 7 von 10 Punkte geben, da ich als Trekkie an einigen Ungereimtheiten eben nicht ganz vorbeisehen kann. Auch das Ende gefiel nur halbwegs, obwohl es durchaus sehr gut durchdacht ist. Allerdings gibt es dort einen Abzug wegen fehlender Emotionalität.
Der Film beginnt mit Bildern aus dem Senat des romulanischen Imperiums, der sich gegen einen Machtausbau der benachbarten und verwandten Remaner ausspricht. Doch kurz darauf fällt der gesamte Senat einem Anschlag zum Opfer.
Szenenwechsel zur Crew der Enterprise. Diese ist gerade bei den ersten Feierlichkeiten zur Hochzeit von Commander Riker und Counselor Troi. Diese sollen auf Trois Heimatplaneten Betazed weitergeführt werden. Doch auf dem Weg dorthin wird die Enterprise auf einen fremden Planeten gelockt. Dort finden sie Bauteile eines Androiden, der Data fast identisch ist, jedoch nicht so weit entwickelt. Die Enterprise will ihren Weg nach Betazed wieder aufnehmen, als sie von der Sternenflotte nach Romulus beordert wird, um mit dem neuen romulanischen Praetor Shinzon Gespräche über einen Frieden zwischen der Föderation und den Romulanern auszuhandeln.
Schnell zeigt sich jedoch, dass Shinzon eigene Pläne verfolgt und die Menschheit vernichten will, um de Romulanern einen größeren Einfluß im Universum zu ermöglichen. Diese Bedrohung durch Shinzon ist für die Enterprise und für allem für Picard, eine ihrer schwierigsten Missionen. Denn wie kämpft man gegen sich selbst?
Besonders gefallen hat mir an dieser Geschichte, dass man persönliche Komponenten mit eingebaut hat, die es dem Zuschauer ermöglicht mit den Protagonisten richtig mitzugehen. Diese Komponente hat vor allem in „Der Aufstand“ gefehlt. Doch dadurch, dass diese Komponenten nur auf Data und Picard zutreffen, wird der Rest der Crew ziemlich in den Hintergrund gedrängt und könnte durch jeden x-beliebigen Charakter ausgetauscht werden. Dies trifft vor allem auf Worf zu, der sich in elf Staffeln der Serie (7 Next Generation und 4 DS9) zu einem der am besten ausgemalten Charaktere entwickelte, in den Filmen als reine Lachnummer dient. Doch leider stellt das Kinopublikum halt andere Ansprüche als das Fernsehpublikum, was schon am Unterschied der beiden Medien liegt. Dies führt auch dazu, dass man über einige Dinge die in den Serien gesagt wurde wohlwollend hinwegsieht und sich viele Trekkies wohl einige Fragen stellen werden. Warum ist Worf wieder in der Sternenflotte? ( Am Ende von DS9 wurde er klingonischer Botschafter.) Was ist mit Datas Emotionschip? Warum trägt Wesley Crusher eine Sternenflottenuniform? usw. Für jemanden, der die Serien nicht kennt dürfte dies keine Rolle spielen, doch einige hartgesottene Trekkies dürften damit schon ihre Probleme haben.
Im großen und ganzen ist die Story jedoch überzeugend, da sie sich auf wenige Handlungsschauplätze und auf die besten Darsteller der Crew konzentriert.
Und dabei ist vor allem Patrick Stewart zu nennen, der Captain Picard mimt. Ihm dürfte es nicht schwer gefallen sein wieder in die Rolle zu schlüpfen, in der er sieben Jahre lang im TV und bereits in drei Kinofilmen zu sehen war. Danach machte er vor allem durch seine Rolle in X-Men auf sich aufmerksam. Und wie es sich für einen gelernten Shakspeare Schauspieler gehört, kann er auch in diesem Star Trek vollkommen überzeugen. Dabei setzt er seine Mimik gekonnt ein, dass man ihm seine Gefühle und Gedanken schon am Gesichtsausdruck erkennen kann und sehr wohl mit ihm mitleidet.
Etwas ab fällt dagegen sein junger Gegenspieler Tom Hardy, der ebenfalls in England Theater spielte. Doch gegen Stewarts Routine hatte er nicht so viel entgegenzusetzen. Man erkennt zwar seinen Charakter Shinzon als gefährlichen Gegenspieler an, aber ihm fehlt einfach das letzte Etwas, um gegen Sterwart zu bestehen. So wirkt er nur wie ein Gegenspieler von vielen, wobei sein Charakter im Grunde weitaus gefährlicher ist.
Dritter zu nennender Schauspieler ist Brent Spiner, der auch mit an der Story schrieb. Er spielt routiniert seine Rolle als Data und kann damit durchaus überzeugen. Diesmal ist Datas Charakter jedoch etwas ernster angelegt, was jedoch überhaupt nicht schadet, sondern ihm durchaus gut tut.
Der Rest der Crew ist nicht mehr als schmückendes Beiwerk und wohl auch nur aus Nostalgiegründen mit dabei. Denn wie bereits gesagt, hätten ihre Rollen durchaus auch jeder andere Schauspieler übernehmen können. Jedoch wäre es ohne sie auch kein wahrer Nest Generation Film.
Dazu gibt es noch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie Whoopie [lexicon]Goldberg[/lexicon] als Guinen, Kate Mulgrew als Admiral Janeway und Whil Weaton als Wesley Crusher, der jedoch keinen Sprechpart hat.
Inszeniert wurde der Film diesmal nicht von Jonathan Frakes wie bei den letzten beiden TNG Filmen, sondern von Stuart Baird, der sich für Filme wie „Superman“, „Last Boy Scout“ oder „Demolition Man“ verantwortlich zeigte. Dementsprechend gibt es einiges an Action zu sehen, die jedem Action Fan gefallen dürften. Es gibt einige gute Schlachtszenen zwischen der Enterprise und dem neuen romulanischen Warbird und auch sonstige Nahkämpfe kommen nicht zu kurz.
Doch er setzt nicht nur auf Action, sondern auch das psychologische Spiel zwischen Picard und Shinzon kommt nicht zu kurz und ist auch durchaus ansehnlich, wenn auch Shinzon etwas überfordert wirkt.(s.o.)
Bemerkenswert ist, dass fast die gesamte letzte Stunde sich auf zwei Schauplätze beschränkt, nämlich die eben genannten Raumschiffe. Das mag dazu führen, dass es einigen Leuten vielleicht etwas langatmig vorkommt. Wer sich jedoch etwas mit der Star Trek Materie auskennt kommt dabei voll auf seine Kosten.
Erwähnen möchte ich noch die Filmmusik, die wie immer gut ist, jedoch diesmal nichts neues in Sachen Star Trek bieten kann. Trotzdem wirken die Untermalungen im Film sehr angemessen und haben eine gute unterstützende Wirkung auf die einzelnen Szenen.
Im großen und ganzen wird die Regel der gerade Filme bestätigt. Star Trek X – Nemesis“ ist um einiges besser als sein Vorgänger, kommt aber auch nicht an „First Contact“ heran. Trekkies werden einerseits bestimmt mit einigen Storybrüchen ihre Probleme haben, bekommen auf der anderen Seite aber auch einige Insider geboten, die dem Nicht-Trekkie aber auch nicht störend auffallen.
Insgesamt hat der Film alles zu bieten, was man sich wünschen kann, eine gute(serienunabhängige) Story, gute Schauspieler (mit einem sehr guten Patrick Stewart) und eine gute Inszenierung mit guten Effekte.
So kann ich dem Film guten Gewissens 7 von 10 Punkte geben, da ich als Trekkie an einigen Ungereimtheiten eben nicht ganz vorbeisehen kann. Auch das Ende gefiel nur halbwegs, obwohl es durchaus sehr gut durchdacht ist. Allerdings gibt es dort einen Abzug wegen fehlender Emotionalität.