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Radsport 2007 - Die Nachwirkungen von Fuentes
#21
Hier noch ein interessanter Artikel aus dem Spiegel. Letztes Jahr während der Deutschland-Tour fielen sie ja durch grobe Unseriösität auf, aber der Artikel hier ist wirklich klasse.

Geständnis in höchster Not
Von Christian Gödecke und Frieder Pfeiffer

Ivan Basso hat gedopt. Das gab der italienische Radprofi heute zu. So überraschend die Aussage ist, so wirkungslos kann sie bleiben. Denn zum Kronzeugen lässt sich Basso nicht machen - er will nur möglichst schnell wieder im Sattel sitzen.

Am Ende war die Beweislast wohl zu erdrückend. Als Ivan Basso am vergangenen Mittwoch den Sitz des Nationalen Olympischen Komitees in Rom verließ, muss er gewusst haben, dass es nur eine Möglichkeit gibt, schnellstmöglich wieder Rennen fahren zu können. Der 29-Jährige rief Ettore Torri an, den Chef der Coni-Antidoping- Kommission und bat um einen Termin. Heute empfing ihn der Staatsanwalt - und Basso gestand.


Ja, er sei Kunde des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gewesen und ja, er habe in dessen Labor eigenes Blut zum Zwecke des Blutdopings lagern lassen. Bassos Geständnis verspricht auf den ersten Blick, die Arbeit der Anti-Doping-Kämpfer rund um die Welt in Epo-Manier zu beschleunigen. Es wirkt jedoch nur wie eine Vitamintablette.

Denn Basso, der nie die Tour de France gewinnen konnte, ist nun zwar in den Reihen der rund hundert Verdächtigen der Affäre Fuentes der erste, der ausspricht, was das 6000 Seiten umfassende Dokument der spanischen Ermittler vermuten ließ. Die Leistung des Italieners ist, dass es für Manipulation im Radsport, für Epo-Missbrauch und Blutdoping nun einen Kronzeugen gibt. Ivan Basso fehlt jedoch eine wichtige Eigenschaft: die Läuterung.


So verblüffend dieses Geständnis anmutet, so wenig wird es eine reinigende Welle im Radsport auslösen. Denn Basso denkt in erster Linie an sich - das hat er mit Jan Ullrich gemein.

Doch während sich Radsport-Rentner Ullrich beim Versuch, seinen Ruf zu wahren, immer tiefer im Netz weiterer Verdächtigungen verstrickt, sieht Basso das Geständnis als Chance, schnell wieder im Sattel zu sitzen.

Das Verhalten Bassos ist nämlich nicht etwa der plötzlichen Erkenntnis zu verdanken, dass Doping etwas zutiefst Verabscheuungswürdigendes ist. Der Italiener hat den Schritt gewählt, weil die Indizien und Beweise der spanischen Ermittler so erdrückend waren, dass kein Ausweg blieb. Basso hat erkannt, dass die Strategie des Leugnens, die er seit Monaten betrieb ("Ich habe ein reines Gewissen") zum Scheitern verdammt war.

Und so kühl wie die Berechnung, mit der er früher am Berg jeden seiner Tritte in die Pedale wählte, war auch sein Geständnis bedacht: Nicht den Radsport will Basso retten, sondern seine Karriere. Auf ein Jahr würde wohl seine Sperre bei einem Geständnis reduziert, 24 Monate müsste er ansonsten pausieren. Ein Jahr ist eine lange Zeit für einen Pedaleur und für das Vergessen.

Wer darauf hofft, Basso nenne nun Namen, zeige mit dem Finger auf all die Fahrer, die ebenfalls schuldig sind, wird enttäuscht werden. Das Gesetz des Schweigens wird nicht von einem gebrochen, der erst die Lüge gesteht, wenn der Nachweis schon erbracht ist. Basso will in einem Jahr als geachteter Profi ins Peloton zurückkehren. Als Geächteter, der seine Kollegen verraten hat, wird er im Fahrerfeld keine Chance auf eine erfolgreiche Fortsetzung seiner Karriere mehr haben.

Die einzige Chance, die sich aus den Geschehnissen des heutigen Tages ergibt, ist die, dass aus dem Windschatten Bassos weitere Fuentes-Kunden im Fahrerfeld von sich aus einen Ausreißversuch wagen. Die Beweislast dafür, so die Hoffnung seit heute, dürfte erdrückend genug sein.

So könnte die Tour de France 2007 bis zu hundert geständige Fahrer mit Patientenakte im Labor Fuentes verlieren. Eine neue Chance für die Tour, die einzige Chance für den Sport.
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#22
Zitat:Original von Divino
Wie gesagt Nefi: Meine Leute mit Vino und Klödi sind noch im Rennen. Wie schauts bei dir aus? Breites Grinsen

Ganz schlecht.......Basso wurde erwischt, bleiben bei mir noch Evans und Popovych uebrig. Breites Grinsen

Ich bin mal gespannt wieviele Fahrer die Tour fahren dieses Jahr, am ende gewinnt noch ein Sprinter die Tour, weil alle All Rounder gesperrt wurden. ;)

Ansonsten zu Basso, wenn er 29 Jahre ist, und fuer vier Jahre gesperrt wird, dann ist seine Karriere sehr wahrscheinlich beendet. Mit 33 Jahren und nach vier Jahren Pause wird er keine Tour mehr gewinnen. Auch denke ich, das Basso jetzt nicht derjenige ist der es bereut und zur aufdeckung beitragen will. Sondern der wurde erwischt, und jetzt will er damit seine Strafe runter druecken, um seine Karriere noch halwegs zu retten.
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#23
Ivan Basso machte heute gegenüber gestrigen Meldungen einen Rückzieher.
In einer Pressekonferenz bestritt er den Missbrauch von Dopingmittel, gestand aber mit dem Gedanken gespielt zu haben sich für die Tour de France 2006 mit Eigenblut zu dopen. Deshalb habe er auch seine Blutbeutel bei Fuentes gelagert.

Gut, ob man dem nun Glauben schenken mag sei dahingestellt.
Damit hat er einerseits sein Geständnis abegegeben Kontakt mit Fuentes gehabt zu haben, andererseits sich aber aus der Schusslinie genommen, da er den Dopingmissbrauch bestritt und den kann man ihm ja auch weiterhin nicht nachweisen.
Man kann ihm lediglich nachweisen, dass er vor hatte zu dopen.

Das ist zwar ein einigermaßen kluger Schachzug, (im Gegensatz zu Ullrich) aber natürlich trotzdem ziemlich unglaubwürdig.
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#24
Eines muss man Basso lassen, seine Ausrede ist gut. Die ist zwar total unglaubhaft, aber wenn man ihm nichts nachweissen kann, wird er vielleicht damit sogar durch kommen. Das wuerde dann aber wiederrum dafuer sprechen, das sich eben nichts aendern wird, und diese Ausrede dann von jedem Fahrer benutzt wird.
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#25
Mit einem in dieser Offenheit noch nicht vorgekommenen Geständnis haben die ehemaligen T-Mobile-Profis Rolf Aldag und Erik Zabel Dopingpraktiken während ihrer aktiven Karriere zugegeben. Der Sportliche Leiter bei T-Mobile berichtete ausführlich über jahrelanges Epo-Blutdoping. Erik Zabel gab unter Tränen zu, 1996 mit Epo gedopt zu haben. Mit dem Milram-Sprintstar gab erstmals ein noch aktiver Spitzenfahrer Dopingmissbrauch zu.

quelle: http://www.kicker.de & Snakebite Breites Grinsen

Außerdem haben noch Christian Henn, Bert Dietz und Udo Bölts Doping mit EPO gestanden.


Dann noch die Meinungen unserere Forumuser:

Snake

Joa wollt das nur ma so hier posten, weils ja doch n wichtiges Thema ist und hier auch ein paar radsport begeisterte sind.
Bin zwar nicht so n Radsportfan, aba bei so was horsche ich dann doch mal auf!
Finds auf jeden Fall ne Riesen Schweinerei. gerade von so jemandem wie Erik Zabel hab ich das nicht erwartet. Auch wenn ers angeblich nur 1x in 2 Wochen getan hat, Dpoing is Doping und das gehört bestraft. Weiß nich inwiefern man das noch ahnden kann weils scho so lange her is,aba naja...
Frag mich nur wie Rolf Aldag seinen Posten bei Team Mobile weiter führen kann...ich mein, ein ehemals aktiver der gedopt hat...Spitzen Vorbild für Nachwuchsfahrer ^^

Bleibt für mich die Frage, ob vielleicht Riis und Ulrich bei ihren Tour Siegen 96 und 97 gedopt waren...unwahrscheinlich is das ja nich. Aber ich lass die Experten diskutieren

fourrooms

im radsport betreiben mind. 90% blutdoping(epo). nur manche sind so schlau und lassen sich nicht erwischen wie zb. die lance...7 tour siegen en suite nach dem er den hoden krebs besiegt hat, vor allem wie er die anderen top fahrer als amateur ausgesehen lassen hat. die anderen sind auch keine nasenbohrer, er aber bei weitem nicht so gut wie er war, wenn er nicht gedopt hätte.

blinky

Nu kommt auch endlich ma aufn Tisch was eh scho alle wissen. Breites Grinsen


Noch kurz zusammengefasste Statements der Betroffenen

Aldag über...
den Zeitpunkt , wann er mit Doping angefangen hat: Ich habe 1994 aktiv nach Dopingprodukten nachgefragt. 1995 habe ich damit begonnen.
Vorwürfe, er hätte alle angelogen: Ja, das habe ich, dafür entschuldige ich mich. Ich entschuldige mich auch für das Doping.

Zabel über...
den Zeitpunkt , wann er mit Doping angefangen hat: 1996 habe ich mich vor der Tour de France dazu entschlossen, einmal Epo zu benutzen. Das war ein Test. Nach einer Woche habe ich den Test beendet, da ich mit den Nebenwirkungen nicht zurechtkam. Danach habe ich mich mit dem Betreuer Jef d'Hont dazu entschlossen, wir beenden das - und das für immer.
sein Gewissen: Ich möchte mich bei ihnen, den Reportern und den Fans, entschuldigen. Und ich möchte mich bei meinen Radfahrer-Kollegen entschuldigen.

Stapleton über...
die Doping-Problematik: Doping ist immer noch sehr weit verbreitet. Doping ist immer noch schwer nachzuweisen. Ich war naiv, als ich dachte, dass man diesen Sport schnell verändern könne.
Rolf Aldag: Unsere Fahrer haben mir gesagt, dass Rolf weiter im Team bleiben soll. Ich möchte mit ihm weiter zusammenarbeiten. Ich glaube an seine Fähigkeiten
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#26
Morgen wird Bjarne Riis ne PK geben. Bin ma gespannt, wobei das Resultat irgendwie erahnbar ist ;)

Nur Ulle wird wieda ma nix zugeben. aber wie wahrscheinlich isses wenn da sgesamte Team Telekom gedopt hat, dass da Ulle nicht auch gedopt hat?^^

Achja un irgendso n Däne aus dem damaligem Team Telekom hat auch Doping gestanden^^

Inwiefern könnte Zabel jz noch dafür bestraft werden und könnte Riis der Tour sieg aberkannt werden, falls er gesteht?
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#27
Zabel kann höchstens aus dem Team geschmissen werden und eine Nicht-berücksichtigung für die WM in Stuttgart kann erfolgen.

Sein Dopingvergehen selber kann nicht mehr bestraft werden, da diese bei Bund Deutscher Radfahrer nach 8 Jahren verjähren.
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#28
irgendwie sollte man nur noch den letzten 10 die ins Ziel kommen zujubeln...
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#29
Naja endlich ist das raus was man ja eh schon seit langem weiß! Spätestens seit dem mehr als peinlichen auftritt von Jens Voigt im Sportstudio sollte jeder bekehrt sein und wissen es keine Fahrer mehr gibt die nicht dopen! Jedes kleine Helferlein muss doch dopen um dem Erfolgsdruck stand zu halten!

Man muss die Fahrer aber auch in sofern verstehen das wenn sie net dopen auch bei keinen Pro Teams oder Pro Conti Teams fahren dürfen! Somit verdienen sie nur n Appel und nen Ei bei den Continental Teams und das solls nun auch net sein!

Fakt is aber wenn alle dopen gewinnt wieder der beste Fahrer bzw der der sich am meisten dem Sport hingibt (Lance Armstrong). Bleibt nurnoch zu sagen wenn ihr sauberen Radsport sehen wollte dann dann fahrt selber ;)
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#30
So überall im deutschen Fernsehen laufen jetzt auch berichte, dass riis gedopt hat, auch zur zeit seines toursieges. War aber voraus zu sehen. Werde mir aber trotzdem weiter radsport anschauen, weil ich der Meinung bin das es doch je schon jeder wusste nur nicht wahr haben möchte. und jeder sportler der doping nimmt is doch selbst für seine gesundheit verantwortlich.
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