Guter Event zum Ende des Jahres, mehr auch nicht. Das lag aus meiner Sicht sicher nicht nur an Nogs Leistung, sondern auch an der fehlenden Spannung und dem raren Grappling. Stand Up Kämpfe und Ground and Pound en masse.
Der Kampf des Abends, war imo CB Dollaway gegen Massenzio. So sollte MMA sein, ein linker Haken ans Kinn - die Guillotine von Massenzio und das Comeback von CB. Der Abbruch war ein wenig früh, aber in Ordnung. Leider viel zu kurz wie fast alle Kämpfe. Das dürfte ein sicherer Kandidat für die nächste Ultimate Comebacks DVD sein.
Gespannt war ich auf Yushin Okami gegen Dean Lister. Den Kampf sah ich eigentlich eher auf der Main Card als der CB Kampf. Gut das er's nicht war, denn das war wirklich schwach. Was Lister da bot war zum Teil bemitleidenswert. Die Shoots von ihm waren einfach lächerlich und als sich dann Okami noch freiwilig in Listers Guard begab ohne auch nur das geringste Problem zu bekommen, sah es nach einem besseren Trainingskampf für Okami aus. Wieder mal eine solide Leistung von ihm. Der braucht mal jemand stärkeres, vielleicht Marquardt oder Hamill.
Quinton Jackson gönne ich den Sieg. Das Training mit Wolfslair stimmt und er scheint sich immer noch steigern zu können. Mit diesem Sieg untermauert er seine Ansprüche auf den Titel. Die Taktik, sich auf sein Boxen zu verlassen und nicht wie in den ersten beiden Kämpfen, den Takedown zu suchen und in den Clinch zu gehen, war genau richtig. Der linke Hacken war vom Feinsten. Ich fand's aber zum Kotzen, dass der Ringrichter (Lavigne) beim Abbruch nicht konsequenter dazwischen ging. Wandy war beim Niederschlag schon weg und kassierte am Boden noch drei harte Schläge ans Kinn. Das darf so nicht passieren.
Eine Niederlage gegen Rampage ist ja nicht wirklich Schlimm, aber während Rampages Stand Up besser ist denn je, trifft auf Wanderlei das Gegenteil zu. Der alte Wandy ist wohl Geschichte. Vielleicht liegt's auch an gewissen fehlenden Substanzen, sicher aber an den drei Niederlagen in Folge mit zwei schweren KOs, die ihre Spuren hinterlassen haben. Die Weltspitze scheint sich zu entfernen. 4 Niederlagen in den letzten 5 Kämpfen ist schon heftig für ihn. Abschreiben darf man ihn sicher nicht, vielleicht würde ihm eine längere Pause nicht schaden. Die Freude auf Wanderlei Silva Fights, wird sich bei mir in Zukunft in Grenzen halten. Da ergötze ich mich lieber an seiner Fightografie. Die rockt alles weg!
Minotauro gegen Mir. Tja, die Enttäuschung des Abends endete in einem riesen Upset. Was keinem bisher gelang, schaffte Mir; Big Nog auszuknocken! War Mir so gut und Nog so schlecht? Ja. Ich habe keine Ahnung, ob Nog Mirs Stand Up unterschätzt hat, aber mit den frühen Treffern tankte Mir eine Menge Selbstvertrauen. Er dominierte das Striking und liess sich richtigerweise auf keine Spielchen am Boden ein. Das hatte sich Nog anders vorgestellt und war sicher überrascht. Was ich nicht wirklich verstehe, ist wieso Nog nicht spätestens nach dem zweiten Knockdown, am Ende der ersten Runde, mehr versuchte den Kampf auf den Boden zu bringen? Naja gut, Mir dominierte auch den Clinch, aber Nog hätte mehr versuchen müssen. Mir sah verdammt stark aus und Nog erschreckend schwach. Eine solche Leistung kann man auch nicht mit seiner Sehschwäche entschuldigen. Er hat aber mehr als genug für den Sport geleistet und ich wünsche mir, dass er bald Schluss macht. Er wird das sicher anders sehen, deshalb könnte ich mir gut einen nächsten Kampf gegen Randy Couture vorstellen.
Somit erlebten gleich zwei der besten MMA Fighter aller Zeiten einen tiefschwarzen Tag.
Zu Rashad Evans gegen Forrest Griffin. Taktisch hat Griffin imo nicht viel falsch gemacht. Die ersten beiden Runden hat er gewonnen, nicht zuletzt durch die Octagon Kontrolle und zu aggressiv war er auch nicht. So hatte ich mir das erhofft. Aber dann in der dritten Runde, zwei oder drei mal nacheinander die selbe Kombination. Punch-Punch-Kick. Und beim dritten einen Middle Kick. Das war Taktisch schwach. Zu durchschaubar und zu harmlos. Die Hauptprobleme hatte er aber am Boden. Gleich nach dem Takedown sah Griffin nicht gut aus, Evans war aber auch sehr explssiv und clever. Vielleicht war Griffin da auch schon von einem der Hammerfists angenockt. Jedenfalls sah es so aus als hätte sich Griffin gefangen und hatte Evans in der Guard. Er gab ihm aber viel zu viel Luft und konnte Evanst nicht kontrollieren. So konnte Rashad Evans seine Explosivität ausnutzen und nach dem ersten Punch ans Kinn war die Sache eigentlich schon vorbei.
Rashad Evans hat bis auf's Grappling alles was ein Champion braucht. Die Taktik erinnerte mich auch sofort an Machida, der macht aber seinerseits genug um sich die Runden zu sichern. Evans ist mir da zu abwartend. Das erninnert auch an Arthur Abraham, der immer erst die Gegner studiert und dann die Schwächen ausnutzt. Dass er als Champ über 5 Runden gehen kann, sollte ihm also entgegenkommen.
Die LH Divison ist sicher diejenige um die sich die UFC am wenigsten Sorgen machen muss. Sollte Machida gegen Thiago Silva gewinnen, muss er einfach seine Chance bekommen. Und ich hoffe Rampage bekommt nicht den Vorrang.
Lyoto "The Dragon" Machida (14 - 0 - 0) vs. Rashad "Sugar" Evans (17 - 0 - 1)
Das sieht doch sehr gut aus und lässt sich bestimmt auch gut vermarkten. UFC 99: Undefeated!
Titelkämpfe wie Rashad Evans gegen Forrest Griffin oder Frank Mir gegen [lexicon]Brock Lesnar[/lexicon], waren für mich noch vor ein paar Monaten unvorstellbar. Da kann man gespannt sein, was es im nächsten Jahr für Überraschungen geben wird.
Mein Highlight des Abends war Kongos Spruch: "Just be ready, cause i wanna kick your bött!"
Einen Titelkampf hat Kongo noch nicht verdient. Ich würde ihn als nächstes gerne gegen Gonzaga oder Junior dos Santos sehen.
Erstaunlich fand ich, dass Rogan den New Year's Eve erwähnte. Es kommt mir immer so vor, als wäre eines der obersten Gebote das ignorieren anderer Organisationen. Da rechne ich ihm schon hoch an, dass er immer wieder Fedor erwähnt.
Was ich vermisse, ist ein Co-Moderator? Rogan ist ja ganz ok, aber zumindest bei den Titelfights braucht es jemanden mit (grosser) Kampferfahrung.