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Nachdem ihr <a href='http://www.wwf4ever.de/MMA-14366-news.php' target='_blank'>hier</a> schon die Preview zu den fünf Fights der Undercard lesen konntet, geht es nun weiter mit dem Teil, den der PPV-Zuschauer auf jeden Fall zu Gesicht bekommt, der Main Card.
-Light Heavyweight Fight:
Stephan Bonnar (11-4-0) vs. Jon Jones (6-0-0)
Los gehts zwischen dem Finalisten von TUF 1, Stephan Bonnar und dem jungen Jon Jones. Jones gab im August letzten Jahres sein UFC-Debut gegen Andre Guamso, welches ebenso erfolgreich verlief, wie seine ganzen Profikämpfe zuvor. Der 21jährige, der erst vor 9 Monaten seine Profikarriere begann geht in diesen Kampf erneut als Underdog. Ihm gegenüber steht mit Stephan Bonnar einer der besseren Light Heavyweights der UFC, der sich in seiner Karriere bisher nur Lyoto Machida, Forrest Griffin und Rashad Evans geschlagen geben musste. Nachdem Bonnar fast das komplette Jahr 2008 mit einer Knieverletzung ausfiel, können die Fans hier seine Rückkehr feiern.
Jones ist ein explosiver Athlet und Wrestler, der mit kraftvollen Takedowns und starker Physis aus der Top Position den Fight kontrollieren kann. Zudem verfügt er über Knockout-Power in seinen Fäusten. Auf der anderen Seite steht mi Bonnar einer der variableren Fighter. Sowohl im Standup als auch auf der Matte ist Bonnar ein nicht zu unterschätzender Gegner. Bonnars Schwäche ist allerdings, dass er sich meist auf ein Slugfest einlässt und dort mit seiner offenen Deckung darauf vertraut, im Zweifel mehr einstecken zu können als der Gegner. Ob das bei Jones funktioniert, der noch nicht dermaßen getestet wurde, bleibt abzuwarten, raten würde ich es Bonnar jedenfalls nicht.
Der Gameplan für Jones kann nur sein Takedowns, Takedowns und noch mehr Takedowns und dann versuchen, einer Submission zu entgehen um die Punkte zu holen oder mittels Groundandpound den Kampf vorzeitig zu beenden. Auch für Bonnar liegt der Schlüssel zum Erfolg auf der Matte. Sollte Bonnar selbst den Takedown schaffen, könnte er aus der Top Position einen Aufgabegriff ansetzen und so zum Erfolg kommen. Im Standup müsste sich Bonnar nur vor den Power Punches von Jones in Acht nehmen, auf den Scorecards dürfte er durch die höhere Trefferquote früh in Führung gehen.
Ich denke, dass die Hürde für Jones dieses mal ein wenig zu hoch ist, da Bonnar schon ganz andere Kaliber vor die Fäuste bekommen hat und der Fight gegen Rashad Evans ihm gezeigt haben sollte, wie er gegen athletische Wrestler bestehen dürfte. Trotz allem werde ich auch hier für den Underdog jubeln.
Tipp: Stephan Bonnar via Submission in Runde 2
-Welterweight Fight:
Karo Parisyan (18-5-0) vs. Dong Hyun-Kim (11-0-1)
Ein schönes Welterweight-Duell erwartet uns hier zwischen Karo Parisyan und Dong Hyun Kim. Für Parisyan, der 2008 nur einen einzigen Kampf bestreiten konnte und dort von Thiago Alves mit einem harten Kniestoß ausgeknockt wurde kann das Jahr 2009 nur besser werden. Auf der anderen Seite steht mit Kim vielleicht eines der Zugpferde für die anstehende Südostasien-Expansion der UFC in den Startlöchern, der nach Siegen über Jason Tan und Matt Brown nun sein Debut auf einer Main Card der UFC gibt.
Der armenische Judoka Parisyan kommt mit einem prall gefüllten Arsenal an Würfen ins Octagon und kann aus diversen Positionen den Takedown schaffen, um anschließend mit Groundandpound oder einer Submission zum Erfolg kommen könnte. Zwar liegt der letzte vorzeitige Sieg von Parisyan mittlerweile auch schon fast drei Jahre zurück, ein gefährlicher Gegner bleibt er trotz allem, da er immer ein Garant für ein hohes Tempo war, auch wenn das manche Fans nach dem Fight gegen Chonan anders sahen.
Auch Kim kommt aus dem Judo und ebenso wie Parisyan ist auch er ein starker Groundandpounder bei welchem vor allem seine Ellenbogen häufig eingesetzt werden. Es könnte hochspannend werden, wenn sich beide mit ihren Judo-Würfen behaken und es am Boden von einem Reverse in den nächsten geht, sodass ich es für höchst unwahrscheinlich halte, dass einer der beiden Kontrahenten über einen längeren Zeitraum die Top Control für sich in Beschlag nehmen kann.
Parisyan ist hier natürlich der erfahrene Fighter der beiden. Wer schon einmal gegen Größen wie George St. Pierre, Diego Sanchez oder zuletzt Thiago Alves im Käfig stand, nimmt automatisch etwas mit an Erfahrung. Kims Record zeigt daher noch nicht die ganz großen Namen auf, sodass Parisyan zum stärksten Gegner seiner Karriere zählen könnte, wenn man alleine von den technischen Fähigkeiten ausgeht. Der Knackpunkt an dieser ganzen Geschichte dürfte nämlich in der Psyche Parisyans liegen. Nachdem Parisyan schon einmal einen Kampf Hals über Kopf absagen musste ist die Gefahr einer erneuten Panikattacke allgegenwärtig. Aus diesem Grund steht mit Rick Story auch schon ein Ersatzkämpfer parat, sollte Parisyan in den letzten 48 Stunden vor dem Kampf diesen absagen. Ich will jetzt nicht sagen, dass das zwangsläufig etwas mit der Leistung im Octagon zu tun haben wird, aber sollte Kim frühzeitig in die Top Control kommen, dürfte es alles andere als gut für die mentale Situation Parisyans sein.
Parisyan muss hier allen Fans etwas beweisen, nämlich, dass mit ihm noch zu rechnen ist. Sollte er auch gegen Kim den Kürzeren ziehen, weiß ich nicht, wohin seine Reise geht, denn als reiner Gatekeeper ist er schlichtweg überqualifiziert. Trotz allem glaube ich, dass Kim dem Armenier zeigen wird, wo der Judo-Hammer hängt und so nach drei Runden die Entscheidung einheimsen wird.
Tipp: Dong Hyun Kim via Unanimous Decision
-Lightweight Fight:
Nathan Diaz (10-2-0) vs. Clay Guida (24-9-0)
Kommen wir zum einzigen Lightweight Fight der Main Card zwischen Clay Guida und Nate Diaz. Für beide könnte dieser Kampf die Vorstufe zu einem Eliminator sein. Nate Diaz ist in der UFC nach fünf Kämpfen immer noch ungeschlagen und konnte zuletzt Kurt Pellegrino zur Aufgabe bringen und Josh Neer im Main Event der UFN 15 mittels Punktentscheid bezwingen. Clay Guidas Record spricht zwar nicht in dem Ausmaß für ihn, allerdings muss man auch genauer hinsehen. Gegen Tyson Griffin über Split Decision verloren, anschließend Aurelio besiegt und gegen Huerta schon den Sieg in der Tasche gehabt, bevor er sich noch submitten ließ. Zuletzt konnte Guida Samy Schiavo und Mac Danzig besiegen.
In diesem Fight kommt es zum traditionellen Style-Clash zwischen dem Wrestler Guida und dem BJJ-Experten Diaz. Guida konnte vor allem bei den Fans viele Punkte sammeln, da er ständig nach vorne geht und drei Runden lang das Tempo sehr hoch hält, was schon den ein oder anderen Gegner zur Verzweiflung brachte. Im Stand sollte Guida vorsichtig sein, Diaz hat den Größen- und Reichweitenvorteil auf seiner Seite und auch wenn Guida den Takedown schafft, was unausweichlich sein wird, muss er auf die starke Guard von Diaz aufpassen. Der Brown-Belt unter Cesar Gracie und nicht so ganz arrogante der Diaz-Brüder forderte schon mehr als einmal, endlich gegen hochklassige Gegner antreten zu dürfen. Mit Guida bekommt er jetzt jemanden, der einen ordentlichen Stand in der UFC hat, ihm aber auch sehr entgegen kommt. Im Stand sprechen die Vorteile wie genannt für Diaz und im Gegensatz zu sonst wäre es ausnahmsweise wohl nicht die schlechteste Idee, auf das Striking zu bauen, um Guida zu besiegen. Auf der Matte führt in diesem Fight sowieso kein Weg an Diaz vorbei. Sollte Guida mit dem Takedown nicht auch noch an der Guard vorbei in die Side Control kommen, befindet er sich eher in der Defensive, da Diaz eine Submission nach der anderen in Richtung Guidas abfeuern wird. Die Frage wird sein, ob Diaz mit dem aggressiven Stil Guidas zurecht kommt. Ich glaube in diesem Kampf wird die Taktik Guidas eher nach hinten los gehen, sodass er sich im Laufe des Kampfes in iner Submission wiederfinden wird, aus der es kein Entrinnen für ihn gibt. Schade eigentlich.
Tipp: Nate Diaz via Submission in Runde 3
-Light Heavyweight Fight:
Thiago Silva (13-0-0) vs. Lyoto Machida (13-0-0)
Kommen wir nun zum Co-Main Event der Show und damit zum Duell zwischen Lyoto Machida und Thiago Silva. Beide kommen aus Brasilien, sind in genau 13 Kämpfen ungeschlagen und traten zuletzt bei UFC 84 an. Damit sind die Gemeinsamkeiten allerdings schon aufgebraucht, denn wenn beide das Octagon erst einmal betreten haben, gibt es wohl keine Fighter, die verschiedener sind. Auf der einen Seite Silva, der in seiner Karriere erst einmal über den Punktentscheid gehen musste, auf der anderen Seite Machida, der 8 seiner Siege über die Punkte einfuhr.
Silva dürfte der deutlich populärere Kämpfer der beiden sein. Seine an den Tag gelegte Aggressivität im Octagon und seine vielen frühzeitigen Siege dürften ihm eindeutig den Fan-Bonus bescheren, da Gegenüber Machida ja gerne langweilige Fights nachgesagt werden. Sein Hauptaugenmerk liegt im Standup, aber wie so viele Brasilianer besitzt Silva auch einen BJJ Black Belt und sein Groundandpound ist ebenso wenig zu verachten.
Machida gehört zu den besten Taktikern im Octagon. Der Counterpuncher versteht es geschickt, stets um seinen Gegner herumzutänzeln und daimt den gegnerischen Schlägen auszuweichen sowie selbst aus allen möglichen Winkeln oder per Leg Kicks anzugreifen. Zwar wahnsinnig effektiv, aber nicht besonders unterhaltsam liefen die Machida-Fights bisher ab, auch wenn er gegen die Eintagsfliege Sokoudjou ausnahmsweise mal einen vorzeitigen Erfolg feiern konnte. Genau wie Silva besitzt auch Machida einen BJJ Black Belt, aber groß nutzen wird er ihn in diesem Kampf wohl wenig.
In diesem Kampf kommt es zum althergebrachten Schlagabtausch zwischen Technik und Kraft. Silva wird schnell versuchen, die Distanz zu Machida zu verkürzen und so mit seinen kraftvollen Schlägen Machida auszuknocken. Dass das alles andere als leicht sein wird, dürfte ihm klar sein. Auch sollte er sich nicht allzu viele Fehler leisten, denn auch wenn Machida nicht gerade dafür bekannt ist, Gegner vorzeitig zu schlagen, so kann im MMA heutzutage jeder kleinste Fehler einen Kampf entscheiden. Falls das nicht funktioniert muss Silva versuchen, Machidas black Belt auf die Probe zu stellen und den Kampf zu Boden bringen, um dort seine Physis ins Spiel zu bringen und den Kampf zu beenden. Für Machida lautet die Devise wie immer, Schaden zu vermeiden und den Kilometerzähler anzuschmeißen, denn wenn er seiner Taktik des Ausweichens und Konterns treu bleibt, wird das wieder ein ganz langer und frustrierender Fight für Thiago Silva und die Fans.
Ich befürchte, dass Machidas Taktik wieder zu einem Erfolg führt, aber ich tippe hier auf den leichten Underdog, der Machida mit seiner Aggressivität schon früh in Bedrängnis bringen wird.
Tipp: Thiago Silva via TKO in Runde 1