Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Nef`s Voice. UFC 71 aus dem MGM Grand in Las Vegas, Nevada ist Geschichte. Von der Mainstream Aufmerksamkeit war es die groesste MMA Show die es je gab. Alleine ESPN hypte den Event in den letzten 2-3 Tagen unglaublich, bei einer ESPN Umfrage was denn der groesste Sport Event am Memorial Weekend waere, landete UFC 71 weit auf Platz 1 vor den NBA Conference Finals, Indy 500, den Stanley Cup Finals, und den Nascar Nextel Cup. Zwar sollte man solche Umfragen immer mit Vorsicht geniessen, aber alleine das die UFC in so einer Umfrage beruecksichtigt wird, waere noch letztes Jahr undenkbar gewessen. Der Grund fuer das ganze Interesse war der Refight von Chuck Liddell und Quinton Jackson um den UFC Light Heavyweight Title. Ob sich der ganze Hype am ende wirklich rechtfertigte, das koennt ihr in diesem Review nachlesen.
Im ersten Prelim Fight trafen Wilson Gouveia und Carmelo Marrero aufeinander. Marrero versuchte sich an drei Takedowns, scheiterte jedoch, waehrend Gouveia mit seinen Leg Kicks ttraf. Gouveia brachte mit einem Kick Marrero aus der Balance, er ging hinterher mit Schlaegen, Marrero auf dem Boden, und Gouveia setzte den Guillotine Choke an der den Fight beendete. Wiedermal eine beeindruckende Leistung von Gouveia, wie effektiv seine Leg Kicks sind, zeigt sich auch daran das Marrero kaum stehen konnte, und das Octagon nur mit Hilfe von einer anderen Person verlassen konnte. Fuer Gouveia war es der dritte UFC Sieg in Folge, und er hat sich definitiv als 205 Pounder in der Division etabliert, und sollte sich damit einen TV Fight als naechstes verdient haben. Fuer Marrero war der schritt in die Light Heavyweight Division trotz Niederlage richtig, aber man sah bei ihm das er noch vieles verbessern muss, wenn er in der UFC erfolg haben will. Im zweiten Prelim Fight trafen Din Thomas und Jeremy Stephens aufeinander. Thomas schaffte schnell den Takedown, aus der Full Guard konnte er nicht viel machen, weshalb er sich in die Sidemount verbesserte. Stephens schaffte es jedoch zurueck in die Full Guard, bevor Thomas wieder in die Side Control kam. Stephens verteidigte gut, drehte sich dann aber auf den Ruecken, sodass Thomas den Rear Naked Choke ansetzen wollte. Stephens verteidigte den Choke, doch dann drehte er das ganze um und kam seinerseits in die Top Position. Von dort landete er sehr gute Treffer, bis die Runde zuende ging. Thomas bestimmte einen Grossteil der Runde, aber Stephens landete die klareren Treffer, weshalb ich die Runde bei ihm sah. In der zweiten Runde versuchten beide es im Standup mit Jabs und Kicks. Thomas war der aktivere, waehrend Stephens versuchte ihn auszukontern. Thomas versuchte sich an dem Takedown, doch Stephens kam in die Top Position. Thomas griff sich jedoch einen Arm, Stephens mit dem Slam, aber Thomas behielt die Armbar bei, und Big John McCarthy beendete den Fight. Stephens beschwaerte sich noch weil er nicht aufgegeben hat, aber die Stoppage ging in Ordnung. Stephens mit einem guten UFC Debut, und ihn werden wir definitiv bald wieder sehen. Nachdem Fight forderte Din Thomas noch die Boxer heraus die ueber das MMA Trash Talking machen. Aber er wird wohl auch in seinem naechsten Fight, mit einem MMA Fighter zufrieden sein muessen, auch wenn er sich ebenfalls einen TV Fight verdient hat, nach seinem dritten UFC Sieg in Folge.
Im dritten Prelim Fight trafen dann Sean Salmon und Alan Belcher in einem Light Heavyweight Fight aufeinander. Salmon versuchte sich gleich an einem Double Leg Takedown, aber Belcher setzte sofort den Guillotine Choke an, aus dem sich Salmon nichtmehr befreien konnte. Belcher gewann damit nach wenigen Sekunden in einer beeindruckenden Weise. Fuer ihn war es ein wichtiger Sieg nach seiner letzten Niederlage gegen Kendall Grove. Sean Salmon dagegen konnte die back to back Niederlage nicht verhindern, zuerst ein etwas unglueckliches Debut gegen Rashad Evans, nun die zweite klare UFC Niederlage. Fuer Salmon waere es vielleicht besser, erstmal sich weiter zu verbessern bei kleineren Promotions und dann nochmal naechstes Jahr es in der UFC zu versuchen. Der Weg in die Middleweight Division waere auch ein Versuch wert. Im letzten Prelim Fight trafen dann Thiago Silva und James Irvin aufeinander. Silva traf mit einem Body Kick, rutschte jedoch aus. Er drueckte daraufhin Irvin gegen das Octagon, und versuchte ihn zu slammen. Irvin jedoch strafte sein Bein, und ploetzlich schien es als ob sein rechtes Knie heraussprang. Herb Dean beendete voellig zurecht sofort den Fight, und es kamen schlechte Erinnerungen an Justin Eilers vs Andrei Arlovski und Frank Mir vs Tim Sylvia auf. Mit sicherheit eine Entaeuschung das der Fight der viel versprach so endete, die Fans buhten jedenfalls, wahrscheinlich mehr weil Silva gewann, und Irvin verlor. Fuer James Irvin kann man nur hoffen das es nicht so schlimm ist wie es aussah. Ueber Thiago Silva`s UFC Debut laesst sich auch nicht viel sagen, ausser das man jetzt genauso viel weiss wie vor dem Fight.
-Middleweight Fight:
Chris Leben (16-4-0) vs Kalib Starnes (8-1-1)
Der PPV begann mit dem Middleweight Fight zwischen Leben und Starnes. Kalib ging gleich in den Clinch und drueckte Leben gegen das Octagon. Leben konnte sich jedoch befreien, er versuchte sich an einem High Kick, rutschte jedoch aus. Starnes versuchte das auszunutzen, aber Leben kam gleich wieder auf die Beine. Es ging wieder in den Clinch und beide tauschten Kniestoesse aus, Leben befreite sich und versuchte sich erneut an einem High Kick der daneben ging. Dann gab es ein Spinning Back Fist, doch Starnes nutzte das zum Takedown. In der High Guard von Leben gab es einige Schlaege die Leben schwer trafen bevor die erste Runde zuende ging. Aufgrund des letzten Takedowns und der Schlaege, wuerde ich die Runde an Starnes geben. In der zweiten Runde versuchte sich Starnes an einem Takedown, kassierte jedoch ein Kniestoss. Dafuer traf Starnes jedoch mit zwei schoenen rechten die Leben`s kurzzeitig ins schwanken brachten. Das nutze Starnes zum Takedown, wobei Leben die Rubber Guard bekam. Leben versuchte aufzustehen aber kassierte einige Schlaege dafuer. Im Clinch befreite sich Leben waehrend Starnes beim Shoot In wieder das Knie von Leben zuspuerren bekam. Die zweite Runde die ich ebenfalls knapp bei Starnes sah ging zuende, und beide Fighter wirkten schon extrem erschoepft. In der dritten Runde traf nun Leben besser mit seinen Schlaegen. Leben mit einem Body Kick der Starnes hart traf. Leben mit dem Takedown, und dort traf er mit einigen Schlaegen, waehrend Starnes sich kurz an einer Armbar versuchte. Dann der Sweep von Starnes, und nun gab es die Ellbows von Starnes. Am ende der dritten Runde kam Starnes noch in die Half Guard, konnte es aber nichtmehr nutzen. Die dritte Runde sah ich deutlich bei Starnes, der auch den Fight auf den Scorecards gewann. Fuer Starnes war es der zweite UFC Sieg, und sicherlich seine bisher beste Leistung im Octagon. Chris Leben dagegen verlor seinen zweiten Fight in Folge, und seinen dritten in seinen letzten vier Fights. Seine Karriere hat eine erhebliche Wendung nach unten genommen in den letzten 13 Monaten. Seine Forderung nach einer hoeheren Gage hat er nach diesen Leistungen zuletzt, wobei die gegen Starnes noch zu den besseren zaehlte, absolut nicht gerechtfertigt. Mittlerweile wuerde ich sogar seine UFC Karriere erheblich in Gefahr sehen, bei einer weiteren Niederlage, waere Leben kein “TUF Star“ waere er ohnehin schon laengst nichtmehr in der UFC.
-Light Heavyweight Fight:
Keith Jardine (12-3-1) vs Houston Alexander (7-1-0)
Jardine landete gleich mit einer rechten die Houston zu Boden brachte. Doch der stand gleich wieder auf, schlug auf Jardine ein mit Kniestoessen, Hooks, Uppercuts und einer rechten die Jardine ausknockte. Nach 48 Sekunden war alles vorbei, und Alexander schaffte in seinem UFC Debut den Upset in einem wahnsinnigen Fight. Das ganze wirkte wie Rameau Thierry Sokoudjou`s erster Auftritt bei Pride FC gegen Minotoro, absoluter Schock. Jetzt weiss ich auch warum Monte Cox von Houston Alexander als eine Drew McFedries Version der Light Heavyweight Division sprach. Sehr explosiv, sehr schnell, und eine harte Schlagkraft, und das mit 36 Jahren. Beeindruckendes UFC Debut, und irgendwie erinnert das auch an Drew McFedries gegen Alessio Sakara vom letzten Jahr, der ein aehnliches UFC Debut hatte. Keith Jardine dagegen verlor nach seinem High Profile Sieg gegen Forrest Griffin gegen einen UFC Debutanten vondem zuvor kaum jemand hoerte. Das scheint sich eigentlich bei Jardine`s Karriere immer wieder zu wiederhollen, immer wenn man denkt jetzt hat er einen Run, dann kommt der herbe Rueckschlag. Bei einem Sieg waere er sicherlich auf einen Star als naechstes getroffen, so allerdings faengt er bei der UFC wieder unten an.
-Middleweight Fight:
Ivan Salaverry (12-5-0) vs Terry Martin (16-2-0)
Salaverry kam gleich mit seinen Kicks gut in den Fight, und traf auch Martin gut. Doch Martin traf mit einer rechten die Salaverry`s Balance durcheinander brachte. Martin ging in den Clinch, und drueckte Ivan gegen das Octagon. Er versuchte den Takedown, aber Salaverry bekam den Arm zu fassen, und arbeitete am Kimura. Martin schaffte jedoch den Slam, und Salaverry landete auf dem Kopf. Martin setzte mit drei Schlaegen nach, und der Referee ging dazwischen und beendete den Fight. Zuerst zu Salaverry, kein gutes Comeback von ihm, aber ich hoffe das er noch eine weitere Chance bekommt. Der Middleweight Division tut jedenfalls ein Fighter wie Salaverry auch gut. Martin dagegen ueberzeugte auch in seinem zweiten Middleweight Fight vollkommen. Seine bisher beste Leistung die ich von ihm gesehen habe, und in dieser Form ist er in der UFC auf jedenfall ein Top Middleweight. Nachdem Fight forderte dann Martin auch noch gleich Anderson Silva heraus, auf den koennte er frueher treffen als er denkt, sollte Silva seinen Title gegen Marquardt verlieren im June.
-Welterweight Fight:
Karo Parisyan (17-4-0) vs Josh Burkman (8-4-0)
Beide legten gleich los mit ihren wilden Strikes. Burkman versuchte sich an einem Leg Kick, karo hielt das Bein jedoch fast, und landete selbst einen guten Schlag. Doch dann bekam Burkman ein Bein von Karo zu fassen, und drueckte ihn gegen das Octagon. Doch es gab den break, Burkman mit einem Takedown Versuch doch Karo wehrte ihn ab. Burkman wechselte staendig seine Auslage, doch mit wenig Erfolg, da Karo ihn besser traf. Burkman schaffte aber denn Double Leg Takedown, Karo schaffte es aber wieder auf die Beine, landete mit seiner Kombination und zeigte die Uchimata. Es ging aber wieder im Standup weiter, wo Karo gut Burkman auskonterte. Hervorragende erste Runde, die an Karo gegangen sein duerfte. Runde 2 traf Karo ebenfalls besser mit seinen Kicks und Schlaegen. Burkman versuchte nun zu kontern, und ihm ging sichtlich die Luft aus wie in seinem letzten Fight. Parisyan drueckte Burkman gegen das Octagon und es folgte ein Kniestoss. Es sah mittlerweile so aus, das wenn Burkman mal traf, Karo gleich mit zwei Schlaegen antwortete. Die zweite Runde die nur im Standup gefuehrt wurde, gewann Karo nun klar. In der dritten Runde kam Burkman besser heraus, er traf gleich mit einer rechten, und einem Kniestoss. Karo konterte mit einer rechten, und Burkman ging in den Clinch um Parisyan gegen das Octagon zu druecken. Es folgte der Double Leg Takedown, aber Karo versuchte sich am Kimura, er wechselte in die High Guard um die Triangle zu bekommen. Burkman stand jedoch auf, und Karo hinterher, es folgte wieder ein Judo throw von Karo, aber beide kamen wieder auf die Beine. Karo versuchte sich an einem High Kick, aber verpasste, Burkman mit dem Takedown versuch, aber Karo konnte ihn leicht abwehren. Die dritte Runde sah ich ebenfalls bei Parisyan, der auch auf den Scorecards den Fight klar gewann. Wiedermal ein hervorragender Fight von Karo Parisyan, der kann ueberhaupt keinen schlechten Fight haben. Burkman verlor zwar den Fight, allerdings war das sein bester UFC Fight bisher, und bringt ihm dieser Fight sicherlich mehr, wie seine letzten Siege in der Undercard. Bei Parisyan bin ich gespannt was man als naechstes mit ihm macht aufgrund der UFC Welterweight Title Situation. Parisyan will einen Titleshot, davon ist er aber wahrscheinlich noch mindestens ein Jahr entfernt. Der naechste logische Fight waere eigentlich nur gegen Jon Fitch, der in einem aehnlichen Dilemma steckt.
-UFC Light Heavyweight Title Fight:
Chuck Liddell (20-4-0) © vs Quinton Jackson (27-6-0) (5th Defense)
Nun war es also an der Zeit fuer den grossen Main Event der Show. Chuck begann gleich mit einem Jab und einem Inside Leg Kick. Rampage`s Jab ging vorbei, waehrend beide versuchen sich abzutasten. Linker Hacken von Chuck der abgeblockt wird, auch der Uppercut trifft nicht ganz. Rampage mit einer rechten die ins Ziel landet, Chuck mit einem Jab, und BOOM linker Hacken von Rampage der Chuck nach nichtmal zwei Minuten ausknockt. Damit neuer und sechster UFC Light Heavyweight Champion Quinton Jackson! Die zweijaehrige Titleregentschaft von Chuck Liddell ist damit beendet, und Rampage hat sich damit endlich seinen grossen Title gehollt. Fuer die UFC denke ich konnte es garnicht besser laufen, mit Rampage hat man nun einen neuen Charismatischen Star, der als naechstes auf Dan Henderson noch in diesem Jahr treffen wird. Irgendwann wird es dann sicherlich den dritten Fight zwischen Liddell und Rampage geben, wahrscheinlich eher frueher wie spaeter, vorausgesetzt Liddell kommt zurueck. Wenn man bedenkt wieviel Medien Praesenz Rampage vs Liddell II bekam, dann ist es eigentlich kaum auszudenken was ein dritter Fight der beiden, oder gar Rampage vs [lexicon]Ortiz[/lexicon] fuer ein Interesse bekommen wuerde. Neben Rampage heisst der heutige Sieger wahrscheinlich auch Tito [lexicon]Ortiz[/lexicon], der jetzt nach einem moeglichen Sieg gegen Rashad Evans einen Titleshot in absehbarer Zeit (nach Hendo vs Rampage) bekommen koennte, damit hat er wahrscheinlich selbst nichtmehr so schnell gerechnet.
Fazit:
UFC 71 war die Show der Ueberraschungen, auch wenn es mit Alexander nur einen wirklichen grossen Upset gab. Vier von fuenf Aussenseiter gewannen auf der Main Card ihre Fights (Starnes, Alexander, Martin und Rampage). Mit Rampage hat die UFC jetzt einen neuen Star denn man hervorragend vermarkten kann. Dagegen bleibt abzuwarten ob Chuck Liddell nochmal zurueckkommen kann, er ist mit 37 Jahren nichtmehr der juengste, allerdings bin ich mir sicher das er noch einen Fight um den Title bekommen wird. Ansonsten Fight of the Night geht wie immer an den Fight mit Beteiligung von Karo Parisyan, wenn er auf der Card steht, dann bekommt er auch fast immer diesen Bonus. Als naechstes steht in gut drei Wochen UFC 72 mit Rich Franklin vs Yushin Okami an, bis dahin und take care.
Nefercheperur