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Biographie: Jess McMahon
#1
Biographie: Jess McMahon

[Bild: http://www.wwf4ever.de/team/ronald/Jess McMahon.jpg]

New Yorks Faustkampfszene kennt viele Promoter, dessen Shows Tausende von Zuschauern anzogen. Ein Großteil verschwand in der Versenkung, einzelne bestimmten die Szene dauerhaft. Zu diesen Boxgiganten des 20. Jahrhunderts zählten Tex Rickard, Mike Jacobs und Jess McMahon. Die Geschichte der McMahon Familie in Nordamerika geht bis ins Jahr 1868 zurück. Damals wanderten Roderick und Elizabeth McMahon aus Irland in die USA ein. Irland hatte mit einer großen Hungersnot zu kämpfen. Zudem begünstigten Kriege zwischen Irland und Großbritannien eine verstärkte Auswanderung. So traten sie die lange Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten an. Schließlich gehörten Roderick und Elizabeth zu den vielen Menschen, die im New Yorker Hafen amerikanischen Boden betraten. Vier Kinder wurden geboren: 1875 Mary Lauretta, 1877 Catherine, 1880 Edward Joseph "Eddie" und am 26. Mai 1882 Roderick James "Jess" McMahon. Letzterer ging als Boxpromoter in die Geschichte ein. Jess war aber auch lange Zeit ein Wrestingpromoter. Seine Pionierarbeit während der 30er Jahre legte den Grundstein für das McMahon Imperium.

Elizabeth bezog eine Wohnung in West Harlem in der 1424 Amsterdam Avenue. In Harlem wuchs Jess auf, wo er schon als 16-Jähriger diverse Sportveranstaltungen organisierte. Er und sein Bruder Edward besuchten das Manhattan College. 1899 erreichte er hier sein Diplom und veranstaltete ab 1902 semi-professional Football an Sonntagen. Der Verdienst war allerdings bescheiden. So arbeiteten Edward und Jess zeitweise bei einer Bankgesellschaft. Beide Brüder entdeckten ihre Faszination für den Sport offenbar gleichzeitig. Anders ist die spätere Zusammenarbeit kaum zu erklären. Sie gelangten immer mehr in die New Yorker Sportszene, wo man das Wort "Professionalismus" noch nicht so richtig kannte. Die aufsteigende Boxszene fand vorher kaum Beachtung. Am Anfang war diesem Metier wenig Erfolg beschert. Desinteresse des Publikums und finanzielle Schwierigkeiten prägten auch das Leben von Jess. In New York sprach sich herum, dass zwei Brüder mit Boxkämpfen Geld verdienten. Es war kein Millionengeschäft, aber trotzdem präsentierten sie dem Publikum gute Shows auf Profi-Ebene. Kein Wunder, dass sie dadurch hinlänglich bekannt wurden. Jess sicher mehr als Edward.

1905 formierten Jess und Rube Oldring den Harlemer "Olympic Athletic Club", in dem die McMahon Brüder 1909 ein Manager-Team bildeten. Beide arbeiteten auch als Booker für den "Empire Athletic Club" und "St. Nichols Athletic Club" in Harlem. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs leiteten sie gleich drei Clubs: Sultzer's Harlem River Park in der 127. Straße, das Manhattan Casino in der 155. Straße und schließlich den Olympic Athletic Club in der 125. Straße. Als sie sich immer mehr im Boxen etablierten, lag es nahe, das Geschäft auf andere Sportbereiche zu erweitern. Jess gründete 1911 das Baseballteam "The New York Lincoln Giants". Wahrscheinlich wirkte auch Edward an deren Gründung mit. Amerikas Ostküste erlebte für Jahre mal wieder ein erfolgreiches Baseballteam. Dessen Stärke wurde durch die Besetzung von farbigen Spielern gekennzeichnet. 1914 verkaufte Jess seine Rechte am Team und formierte mit Bruder Edward das Baseballteam "The New York Lincoln Stars". Edward, Jess und die neugewonnenen Talente machten eine Tournee, welche die McMahon Brüder 1915 auch nach Havanna, Kuba führte. Der Boxverband "World Boxing Association (WBA)" plante zum selben Zeitpunkt bereits den Kampf Jess Willard vs. Jack Johnson. Jess konnte als Co-Promoter, an der Seite von Jack Curley, verpflichtet werden. Die Promoter der WBA hatten ihn während seines Havanna Aufenthaltes kontaktiert. Im anschließenden Boxkampf besiegte Jess Willard seinen Kontrahenten Jack Johnson in der 26. Runde durch KO. Willard sicherte sich den Weltmeistertitel mit 37 Jahren. Der Kampf war auf 45 Runden angesetzt.

Jess verkaufte nebenbei noch Möbel, um seine Finanzen zu verbessern. Man darf nicht vergessen, dass er mal unter sehr schwierigen Bedingungen angefangen hatte - praktisch bei null. Auch privat ging es voran: Jess heiratete Rose und schenkte der Welt drei Kinder: 1910 Roderick Jr., am 06. Juli 1914 Vincent James und 1917 Dorothy. Edward und Jess standen kurz davor in den Ersten Weltkrieg eingezogen zu werden. Der Einberufungsausschuss musterte sie schon, da endete der Krieg im November 1918. Nach Ende des Ersten Weltkrieges verstärkte Jess seine Kontakte in die New Yorker Faustkampfszene, wechselte zunächst jedoch ins Basketball-Geschäft über. Er und Edward leiteten in Harlem den "Commonwealth Sporting Club" mit einem dazugehörigen Casino. Es ist eine der bekanntesten Adressen in New York gewesen, was das Sportgeschäft im Allgemeinen betraf. Boxen, Wrestling, Baseball und ab Anfang der 20er Jahre vor allem Basketball. 1922 formierten sie das Basketball-Team "The Commonwealth Big Five". Unter Insidern auch als "Commons" bekannt. Sie debütierten noch im gleichen Jahr in Harlem und besiegten die Monarch Elks Five mit 25 zu 13. Das Spiel setzte ein Zeichen, da das Team erstmals komplett aus Afro-Amerikanern bestand. Jess gab andersfarbigen Spielern die Möglichkeit im Profigeschäft mitzumischen. Viele Spieler der Commons bekamen seit der Formierung mindestens einen Jahresvertrag angeboten. Ihre harte Arbeit sowie das Management zahlten sich schließlich aus. Die Commons gewannen die World Championship Saison 1923-24. Alleine während dieser zwei Jahre, seit Bestehen, veranstalteten Jess und Edward an die 100 Spiele. 1924 dann kam es im Casino erstmals zum Aufeinandertreffen zweier Afro-American Teams. Die Commons besiegten die New York Rens mit 38 zu 35. Auch dank der Hilfe von Jess konnten andersfarbige Menschen im Sport Erfolge feiern. Ein Bericht charakterisierte das beliebte Manager-Duo so: "The McMahons were well loved in Harlem. Why? Well, mainly because they allowed mixed-race prizefighting bouts, setting up black contenders to get title shots, while more powerful white promoters like Madison Square Garden principal operator Tex Rickard, an avowed racist, refused."

Nach Saisonende entschied sich Jess für den vollständigen Wechsel ins Boxgeschäft. Bruder Edward, den seine Anhänger übrigen nur "Eddie" nannten, arbeitete noch zeitweise im Raum New York. Mitte der 20er Jahre war er, zusammen mit Billy McCormick, Matchmaker der St. Nicholas Arena; Edward starb 1935. Die beste Adresse für Boxveranstaltungen in dieser Zeit war der zweite "Madison Square Garden" in New York. Seit 1919 veranstaltete hier Amerikas erfolgreichster Boxpromoter, Georg Lewis "Tex" Rickard, Box- und Wrestlingshows. Die vielfach beschriebene Abkehr Rickard's zum Wrestling, kam erst später im dritten MSG zur Geltung. Ein Wrestlingfan ist er nie gewesen, deshalb erlebte schon der zweite Garden mehr Box - als Wrestlingveranstaltungen. New York war inzwischen voll besetzt durch kleinere Promoter. Ein Großteil musste jedoch wieder aufgeben. Rickard's Macht im Wrestling konnte gebrochen werden. Ende 1923 verlor er seine Lizenz für Wrestlingshows im MSG. Aber Rickards Macht im Boxgeschäft lies sich nicht brechen. Im Gegenteil, er zog daraus sogar noch Vorteile. Seinen Konkurrenten Jack Curley, Jimmy Johnston und Humbert Fugazy gelang es nicht, die Boxlizenzen für den dritten MSG zu bekommen. 1925 wurde der zweite MSG abgerissen. Rickard und einige Finanzmagnaten finanzierten einen neuen MSG an der 8th Avenue. Gleichzeitig sicherte sich Rickard die Boxlizenzen und holte seinen Freund, Jess McMahon, im Oktober 1925 ins Team. Rickard suchte einen Co-Promoter als Ersatz für Leo Flynn und Frank Flournay. Bislang veranstaltete Jess noch Konzerte und kleine Boxkämpfe. Unter Rickard entwickelten sich Boxkämpfe und Eishockeyspiele zu Kassenschlagern. Bevor der dritte Garden fertiggestellt war, konzipierten Rickard und Jess ihren ersten Box-Event. Am 11. Dezember 1925 war es soweit: Tausende Fans erlebten die Boxmeisterschaft im Halbschwergewicht zwischen Jack Delaney und Paul Berlenbach. Am 15. Dezember 1925 eröffnete der dritte Garden offiziell seine Pforten. 17000 Fans sahen das erste professionelle Eishockeyspiel, dass in New York durchgeführt wurde. Jess regte einen Boxkampf zwischen James Joseph Tunney und Jack Sharkey an. Auch sonst überzeugte Rickard's Co-Promoter mit erstaunlichem Ehrgeiz. Auf Betreiben von Jess veranstaltete man vor Tausenden Boxfans am 21. Juli 1927 den Kampf Jack Sharkey vs. Jack Dempsey. Sharkey ging in der 7. Runde KO.

Rickard's Team konnte auf lange Sicht hin jedoch keine großen Erfolge mehr einfahren. Die wachsende Konkurrenz in der New Yorker Sportwelt war einfach zu enorm. Alleine im Wrestling schaltete und waltete ein Promoter-Heer. Vielfach auch aus benachbarten Bundesstaaten. Die stärkste Wrestlingszene in New York baute zuerst Jack Curley auf. Curley's Einfluss schrumpfte Mitte der 20er Jahre, als das "Gold Dust Trio" Amerikas Wrestlingszene quasi beherrschte. Eine mächtige Promoterverbindung zwischen Joe "Toots" Mondt, Billy Sandow und World Heavyweight Champion Ed "Strangler" Lewis. Das Trio brach Ende der 20er Jahre auseinander und Mondt verbündete sich mit Promoter Jack Curley. In New York schlossen sich Curley, Mondt, Paul Bowser und Ray Fabiani 1933 zum sog. "Curley Trust" zusammen.

Rickard und Jess hatten Meinungsverschiedenheiten, die das Ende ihrer Partnerschaft besiegelten. Das Scheitern in puncto Austragung von Boxmeisterschaften basierte auf mehreren Ursachen: Viele Promotergruppen erzeugten eine Konkurrenz, die sich gleichzeitig feindlich gegenüberstanden. Keine dieser Gruppen konnte einen klaren Vorteil erzielen, der die Macht im Box- und Wrestlinggeschäft zweifelsohne förderte. Zumal operierten mehrere Promoter in unterschiedlichen Richtungen. Boxpromoter mischten plötzlich verstärkt im Wrestling mit. Das begünstigte ein World Title-Wirrwarr, dessen Höhepunkt Mitte der 30er Jahre erreicht wurde. Ein anderer Grund waren die vorgeschriebenen Regeln der "New York State Athletic Commission (NYSAC)". Diese sanktionierte das Boxen und Wrestling. Sie bestand aus unterschiedlichen Kommissionen, an deren Spitze der "American Greco-Roman Champion" von 1880 William Muldoon saß. Muldoon beeinflusste - wenn auch im Hintergrund - als Vorsitzender der NYSAC, die amerikanische Sportwelt bis zu seinem Tode 1933. Und da war er bereits 88 Jahre alt. Die NYSAC setzte World Champions ein, baute Promoterverbindungen aus oder förderte Talente. Sie steuerte sogar einen eigenen World Title. Gleichermaßen konnte sie auch World Champions für abgesetzt erklären. Dies führte zu Konflikten mit gegnerischen Promotern, die dadurch ihr Geschäft im Nachteil sahen.

Jess beendete seine Co-Promoter Laufbahn im MSG am 05. September 1928 und pachtete das New Yorker Coliseum. Er wurde durch einige Finanzmagnaten unterstützt, welche ihr Geld in guter Hoffnung anlegten. Die Halle bot Platz für 32.000 Menschen. Damit sollte sich die Investition schnell refinanzieren. Es wurde jedoch ein Minusgeschäft. Rickard starb unerwartet am 06. Januar 1929. Jimmy Johnston und Mike Jacobs übernahmen die Geschäfte im MSG. Sie waren jedoch nicht so starke Verfechter des Wrestlings wie Rickard. Daher sah man bald wieder Wrestlinggrößen, die jedoch im Garden deutlich unter den Boxern standen. Am 24. Januar 1933 besiegte World Champion Ed Lewis in 34 Minuten und 52 Sekunden Herausforderer Jim Browning vor rund 7000 Zuschauern. Desinteresse und sinkende Zuschauerzahlen führten dann ab 1939 zum vorzeitigen Ende des Wrestlings im Garden. Schon seit März 1938 gab es hier kein Wrestling mehr. Rickard's Tod versetzte der Szene einen Dolchstoß. Dennoch gelang es Jess wenigstens für kurze Zeit ein paar gute Boxkämpfe zu veranstalten. Am 12. April 1929 promotete er im New Yorker Coliseum den Boxkampf Bushey Graham vs. Kid Chocolate. Im Sommer des gleichen Jahres schloss er sich mit einem alten Rivalen von Rickard, Humbert Fugazy, zusammen. Beiden ließen es auf dem Ebbets Field in Brooklyn krachen. Auch hier bekamen wieder etliche unbekannte Boxer aus dem Indy-Bereich ihre Chance. Die einsetzende Weltwirtschaftskrise von 1929 beendete die "Goldenen Zwanziger". Auch im Boxen machte sich die Finanzkrise bemerkbar. Zuschauer blieben weg und Jess machte herbe Verluste. Im Dezember 1929 standen seine Shows im Coliseum vor dem Aus. Ein auf lange Sicht hin finanziertes Konzept scheiterte.

Die 30er Jahre waren eine ziemlich hektische Zeitspanne für das Metier Wrestling. Auch Jess musste sich neu orientieren. In den kommenden Jahren veranstaltete er in zahlreichen Hallen Konzerte und Boxkämpfe rund um New York, Connecticut oder Pennsylvania. Oft nur zeitweise, da andere Hallen mehr Einnahmen versprachen. 1930 und 1931 promotete Jess Boxen im Brooklyner "Ebbets Field"; 1932 und 1933 in der "Philadelphia Arena". Die entscheidende Wende kam dann um 1933, als sich Jess vollends für das Professional Wrestling entschied und im "Municipal Stadium" in Freeport, Long Island die ersten Shows auf Profiebene austrug. Zwar hatte er sich im Wrestling schon während der 20er Jahre betätigt, doch seine späteren Shows waren doch durch eine höhere Qualität gekennzeichnet. Er war ohnehin der erste McMahon, der Wrestling-Shows auf Profiebene veranstaltete. In Zeiten einer starken Konkurrenz formierte Jess eine Geschäftsbeziehung zu Carlos Louis Henriquez. Beide promoteten Wrestling im "Coney Island Stadium" und "Brooklyn Sports Stadium". Henriquez war führender Kopf einer Indepentent Promotergruppe. Gute Kontakte öffneten für Jess schließlich das Tor zur "Hempstead Arena". Hierher lockte er zahlreiche Wrestlinggrößen, darunter: Sandor Szabo, Everett Marshall, Gino Garibaldi, Jim Browning, Hans Kämpfer, Wee Willie Davis, Mike Romanow, die Dusek Brüder, Tor Johnson und Abe Kashey. Sein zweiter Sohn Vincent James sah hier seine ersten Wrestling-Shows.

Jess baute Kontakte zu anderen Promotern in Pennsylvania, New Yersey und Connecticut auf. Ein wesentlicher Grund für das spätere McMahon Imperium. Dennoch standen die 30er Jahre noch unter dem Banner des World Title-Wirrwarrs. Selbst innerhalb des Curley Trust's gab es Auseinandersetzungen. 1936 kämpften so viele Wrestler um die Titelkrone, wie noch nie zuvor. Im Sommer hatte man dann insgesamt neun World Champions. Nach Curley's Tod 1937 formierten sein Partner Joseph Mondt, Jimmy Johnston und Rudy Dusek die New Yorker Wrestlingszene neu. Vor allem die Dusek-Johnston Fraktion hatte das Monopol im New Yorker Wrestling. Es gab fast keine Arena, in der nicht wenigstens einer der Johnston Brüder (Jimmy, Charley, William oder Edward "Ned") veranstaltete. Mondt knüpfte Verbindungen zu zahlreichen Managern und benachbarten Promotern. Unter ihnen war auch Jess McMahon. Dank Jess blieben der McMahon Familie viele Kontakte erhalten. Um 1952 zog er sich endgültig als Promoter zurück. Im November 1954 erlitt er einen Schlaganfall und starb, fünf Tage später, am 21. November 1954 in einem Krankenhaus in Wilkes-Barre (Pennsylvania) an einer Gehirnblutung. Er wurde 72 Jahre alt.

Ironie der Geschichte ist es, dass Pioniere den Erfolg ihrer Arbeit kaum miterleben durften. Das Fundament, was Jess McMahon aufbaute, führte Vincent James McMahon weiter. Im Sommer 1947 reiste Vince von New York nach Washington D.C., wo er zunächst als Konzertpromoter aktiv war. Die Wrestlingszene wurde hier von William "Joe" Turner dominiert. Turner, ein ehemaliger World Middleweight Champion, begann 1931 als Promoter und startete 1936 mit seinen Shows in der nach ihm benannten "Turner Arena". Er starb am 18. Februar 1947 und nach seinem Tod gingen die Promoterrechte an seine Witwe Florence Turner und Matchmaker Gabe Menendez über. Vince veranstaltete vorerst Konzerte. Am 03. Dezember 1948 wurde er als Manager der Turner Arena angestellt. Vier Jahre später, am 18. Dezember 1952, kaufte er die Rechte für 60.000 Dollar von Florence und Gabe. Seine erste Wrestlingshow in der Turner Arena veranstaltete Vince am 07. Januar 1953. Auf der Matchcard standen: Lu Kim, Primo Carnera, The Golden Terror, The Zebra Kid, Jess Ortega, Jack Dillon, Al Kashey, Clyde Steeves, Hardy Kruskamp und Dick Bishop. Vince holte etliche Wrestinggrößen nach Washington D.C.. Die Promoter Joe "Toots" Mondt, Jack Pfefer und Fred Kohler schickten: Hans Schmidt, Verne Gagne, Gorgeous George, Gene Stanlee, Killer Kowalski und Antonino Rocca. Mit Rocca kam letztendlich das erste Zugpferd für seine Promotion. Im Dezember 1955 wurde die "Turner Arena" in "Capitol Arena" umbenannt. Ab November 1956 veranstaltete Vince zusammen mit Mondt im Madison Square Garden. Als Gründungsjahr der WWE findet man oft die Angaben 1952 oder 53. Fakt ist, dass der WWE Vorgänger, Capitol Wrestling Corporation, erst am 05. August 1957 in Washington D.C. als incorporated eingetragen wurde. Zu diesem Zeitpunkt formierte Vince gerade sein zentrales Booking Office. Der wahre Beginn von Capitol Wrestling begann erst in der Saison 1956-57. Ein Teil ihrer Wurzeln hat die WWE auch in den Shows von Jess McMahon. Er ist der Begründer des McMahon-Imperiums.
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#2
Wie immer ein sehr informativer und detaillierter Bericht. Danke dafür. Daumen hoch
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#3
Hört sich sehr gut an! ;) Und bald les ich mir auch den 2. Teil durch, denn nach dem ersten brauch ich ne kurze Pause Breites Grinsen

Ne, schöne Sache mal wieder von dir, vielen Dank! :winke:
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#4
Nach durchlesen dieses Berichts werde ich diesen als neuen Text auf WWF4EVER präsentieren.
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#5
Wirklich interessant zu lesen wie das alles mal begonnen hat.
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#6
So, bin nun auch dazu gekommen mir das ganze durchzulesen.

Vielen Dank für den Artikel. Daumen hoch
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#7
Sehr informativ, vielen Dank dafür
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#8
Update: Jess McMahon

Einen für History Fans interessanten und neuen Fakt veröffentlichte am 23.01.2011 der amerik. Historiker Tim Hornbaker auf seiner Internetseite (legacyofwrestling.com). Nach den neuen Recherchen veranstaltete Jess McMahon am 07.06.1932 seine erste Wrestlingshow, nachdem er seinen Job als Co-Promoter im Madison Square Garden am 05.09.1928 kündigte.

In früheren Jahren bildete Jess zunächst ein Manager Team mit seinem älteren Bruder Edward "Eddie" McMahon. Recherchen der letzten Jahre ergaben, dass Jess mindestens ab der Saison 1922 schon im Wrestling involviert war. Beide Brüder leiteten zu diesem Zeitpunkt den Commonwealth Sporting Club in New York. Sie veranstalteten jeden Samstag Basketball, Boxen und Wrestling. Eine gänzliche Umstellung aufs Wrestling kam für Jess aber erst später. Von 1925 bis 28 arbeitete er im MSG als Boxpromoter und dann, im Zuge der Weltwirtschaftskrise, ebenfalls im Boxen. Wrestling sollte dann, wie jetzt mit dem 07.06.1932 bekannt wurde, erst später dazukommen.

Zitat:Freeport, Long Island, NY: June 7, 1932 (Municipal Stadium) ... Dr. Ralph Wilson drew with Cy Williams ... Vanka Zelezniak beat Joe DeVito (27:21) ... Benny Ginsberg beat Gene Bruce ... Tony Felice drew with John Maxos ... (results from Golmitz files) ... (Jess McMahon’s first wrestling card)


^^ Man beachte den Hinweis: Jess McMahon’s first wrestling card

Wie lässt sich dieser neue Fakt nun einordnen?

Es ist bekannt, dass Jess 1930 und 1931 Boxen im Brooklyner "Ebbets Field" veranstaltete, und dann 1932 und 1933 in der "Philadelphia Arena". Alles Shows in und um New York. Was man nicht genau wusste, war das Datum der ersten Wrestlingshow von Jess. Erste Wrestlingshow in dem Sinne, dass man seine frühere Zeit als Manager mit Eddie zusammen nicht mitzählt. 2006 setzte Hornbaker die Recherchen noch dahin, dass sie um 1933 im Municipal Stadium in Freeport, Long Island ausgetragen wurde. Die Halle war bekannt und nun also auch das Datum mit den Matches.

Der 07.06.1932 steht als Fakt fest und widerlegt nun also auch alle Artikel/Biografien, die sich immer noch darauf beziehen, dass Jess vor 1930, um 1925, 1926 oder noch früher ausschließlich als Wrestlingpromoter aktiv war. Das Debüt von Vincent James McMahon als Wrestlingpromoter ist der 07.01.1953 mit seiner ersten Show in der Turner Arena in Washington D.C.. Damit ist der alte "Fakt" auch widerlegt, wonach Vince in den 30iger Jahren angefangen hätte.
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#9
Hmmm, sehr interessant. Aber im letzten Satz meinst du hoffentlich 1935 und nicht 53 ;)

Auf jeden Fall ein kleiner "Durchbruch" in diese Richtung, aber wo hat Hornbaker das denn jetzt plötzlich her? Wurde die Zeitung jetzt erst gefunden? Oder jetzt erst ausgewertet, oder wie kann man das einordnen?? :winke:
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#10
Zitat:Original von Double F
Hmmm, sehr interessant. Aber im letzten Satz meinst du hoffentlich 1935 und nicht 53

Nee nee, 1953 ist schon richtig in Bezug auf Vincent James McMahon.

07.01.1953
Turner Arena, Washington D.C.
Zuschauer: 1453

Lu Kim NC Primo Carnera
The Golden Terror bes. The Zebra Kid
Jess Ortega bes. Jack Dillon
Al Kashey bes. Clyde Steeves
Hardy Kruskamp U Dick Bishop

^^ Das war seine erste Show als Wrestlingpromoter, denn er war zwar seit 1947 in Washington aktiv und ab Dezember 1948 auch als Manager der Turner Arena, allerdings als Konzertpromoter. Die Rechte der Halle hatte bis Dezember 1952 nicht er sondern Gabe Menendez und Florence Turner. Florence übernahm den Part ihres Mannes William "Joe" Turner, der die "Turner Arena" 1936 eröffnete und dort Wrestlingshows abhielt. Nach Joe's Tod am 18.02.1947 gingen die Rechte über an Florence und Gabe Menendez. Gabe fungierte als Matchmaker.

Zitat:Auf jeden Fall ein kleiner "Durchbruch" in diese Richtung, aber wo hat Hornbaker das denn jetzt plötzlich her? Wurde die Zeitung jetzt erst gefunden? Oder jetzt erst ausgewertet, oder wie kann man das einordnen??

So ganz genau beschreibt er das nicht....es erscheint das Datum der aktuellsten Recherche (23.01.2011). Ist aber gut möglich, dass die Zeitung erst jetzt auftauchte. Er recherchiert ja selbst in vielen Archiven und es gibt auch viele Leute, die ihm die Results zuschicken. Alleine zw. 2006 und 2010 kamen so sehr viele neue Fakten zusammen, wo man sich vorher noch auf die Angaben der WWE bezog. Reine Utopie, wie sich in einigen Sachen zeigte.
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