16.01.2013, 11:11
Ich wollte mal folgendes Thema ansprechen weil ich gerade von einem anderen Thema darauf kam. Oft werden ja die Erfolge der WCW und WWF in den 90er Jahren verglichen, gerade der “Monday Night War“ ist bekannt. Vor allem wenn man auf den Erfolg der WCW hinweisst (oder Eric Bischoff als WCW President) wird auf den Erfolg von WCW Monday Nitro hingewiesen und das die Show ca. zwei Jahre lang die Ratings bestimmte gegen WWF Monday Night Raw. Das ist sicherlich auch richtig, dennoch sollte man auch mal ueber die Unterschiede im Geschaeftsmodell der WCW und WWF diskutieren, daher dieser Thread.
Die WCW war ein Unternehmen von Ted Turner, und somit war man Rating orientiert. Warum bekam Eric Bischoff so eine Panik als die WWF Anfang 1998 in den Montags Ratings aufholte und die WCW ueberholte? Weil die Ratings das einzige waren, was die WCW hatte! Die Promotion wurde ausgerichtet um hohe Ratings zu bekommen, Zuschauerzahlen, Merchandise und PPV Buyrates spielten nur eine untergeordnete Rolle. Was Zuschauerzahlen betrifft war die WWF immer die #1 vor der WCW in Nord Amerika. Auf Houseshows & Touren legte die WCW nie besonderen Wert, da wurden viel weniger Ressourcen verwendet als bei der WWF. Was PPV Buyrates betrifft war die WCW in ihren guten Jahren auch erfolgreich, allerdings war das nicht das Primaerziel, das war eher ein beilaeufiges Produkt. Auffaellig ist das die WCW oft Top Matchups fuer WCW Monday Nitro verwendete um ein starkes Rating zu ziehen, anstatt das Matchup aufzubauen fuer einen PPV. Zwangslaeufig bekam man dadurch starke Montags Ratings und man hatte dadurch oft klar hoehere Ratings wie die WWF in den Jahren 1996/1997. Man verlor jedoch dadurch auch einiges an PPV Zahlen, selbst in diesen Jahren war die WWF entweder nur knapp unterlegen, gleichwertig oder hatte hoehere Buyrates.
Ein Beispiel ist mit Sicherheit Hulk Hogan vs [lexicon]Bill Goldberg[/lexicon] im Free TV. Ein Matchup das den Fans 1998 im Free TV geboten wurde um schnell das Rating zu erhoehen gegen die wieder erstarkte WWF. Das funktionierte nur teilweise, und es kostete die WCW laut Schaetzungen etwa $10 Millionen an PPV Einnahmen. Das war kein Problem als man Erfolgreich war und Ted Turner der Besitzer. Gewinn/Verlust spielte bei der WCW bis 1998 kaum eine Rolle. Solange die Verluste im Rahmen blieben, die TV Ratings stimmten und noch nicht auf die Bilanz geschaut wurde machte das nichts. Doch als die Verluste 1999 bei weit ueber $50 Millionen im Jahr lagen und man nicht mal mehr in den Ratings die #1 war (bei Buyrates und Zuschauerzahlen ohnehin ja nicht), da wurde es ein Problem. AOL hatte nichts damit zu tun, Time Warner hatte nichts damit zu tun, auch wenn beides immer gern von Eric Bischoff angefuehrt wird zum Untergang der WCW um von der eigenen Schuld abzulenken.
Ich glaube worauf ich hinaus will ist folgendes. Die WCW kickte ueber zwei Jahre den *** von der WWF in den Ratings, ja, aber das war ihre Ausrichtung! Wenn man den Erfolg der WCW 1996/1997 im Gesamten sieht (mit Zuschauerzahlen/PPV Buyrates) und nicht nur die TV Ratings, dann relativiert sich der Erfolg der WCW. Die Promotion hatte Erfolg, und teilweise lieferten sie ein gutes Produkt ab. Doch der Erfolg bei den TV Ratings wurde dadurch gefoerdert das man eine Rating orientierte Ausrichtung hatte, und andere Aspekte vernachlaessigt wurden. Das wurde in den Erfolgsjahren ueberdeckt, da war es jedoch schon ein Problem. Als dann der Erfolg der TV Ratings nach lies nachdem stark die Qualitaet gesunken war, ging die Promotion unter. Haette man eine breitere Orientierung gehabt waere vielleicht der Erfolg einer Sparte nicht so hoch gewesen, aber dafuer haette man mehrere Standbeine gehabt.
Die WWF etwa hatte eine Ausrichtung die auf Zuschauerzahlen basierte, so wie es frueher nun mal der Fall war. Dann kam Merchandise dazu, PPV`s und TV Ratings. Als 1995 WCW Monday Nitro startete, da wurde die WWF innerhalb kuerzester Zeit von den WCW Ratings besiegt weil die WCW Top Matchups ins Free TV brachte um hohe Ratings zu erreichen. Die WWF setzte erst einmal weiterhin darauf ihre PPVs aufzubauen durch die TV Shows und hatte immer noch die Houseshows wo man zwar oft schlechte Zahlen hatte, aber immer noch um einiges besser als die WCW war. Spaeter dann musste sich die WWF anpassen und dann besiegte man auch die WCW in den TV Ratings wieder.
Ich denke mein Fazit lautet. Die WWF hatte mehrere Standbeine, die WCW nicht. Selbst als die WCW in den Montags Ratings erfolgreich war, war sie bei PPV Buyrates nur teilweise erfolgreich und bei Zuschauerzahlen kaum erfolgreich. Die Ratings verzerren also etwas den Gesamterfolg von der WCW. Insgesamt hatte die WCW eine Ausrichtung die fuer den Ratings Erfolg mitverantwortlich war, genauso wie fuer den Misserfolg der gesamten Promotion.
Die WCW war ein Unternehmen von Ted Turner, und somit war man Rating orientiert. Warum bekam Eric Bischoff so eine Panik als die WWF Anfang 1998 in den Montags Ratings aufholte und die WCW ueberholte? Weil die Ratings das einzige waren, was die WCW hatte! Die Promotion wurde ausgerichtet um hohe Ratings zu bekommen, Zuschauerzahlen, Merchandise und PPV Buyrates spielten nur eine untergeordnete Rolle. Was Zuschauerzahlen betrifft war die WWF immer die #1 vor der WCW in Nord Amerika. Auf Houseshows & Touren legte die WCW nie besonderen Wert, da wurden viel weniger Ressourcen verwendet als bei der WWF. Was PPV Buyrates betrifft war die WCW in ihren guten Jahren auch erfolgreich, allerdings war das nicht das Primaerziel, das war eher ein beilaeufiges Produkt. Auffaellig ist das die WCW oft Top Matchups fuer WCW Monday Nitro verwendete um ein starkes Rating zu ziehen, anstatt das Matchup aufzubauen fuer einen PPV. Zwangslaeufig bekam man dadurch starke Montags Ratings und man hatte dadurch oft klar hoehere Ratings wie die WWF in den Jahren 1996/1997. Man verlor jedoch dadurch auch einiges an PPV Zahlen, selbst in diesen Jahren war die WWF entweder nur knapp unterlegen, gleichwertig oder hatte hoehere Buyrates.
Ein Beispiel ist mit Sicherheit Hulk Hogan vs [lexicon]Bill Goldberg[/lexicon] im Free TV. Ein Matchup das den Fans 1998 im Free TV geboten wurde um schnell das Rating zu erhoehen gegen die wieder erstarkte WWF. Das funktionierte nur teilweise, und es kostete die WCW laut Schaetzungen etwa $10 Millionen an PPV Einnahmen. Das war kein Problem als man Erfolgreich war und Ted Turner der Besitzer. Gewinn/Verlust spielte bei der WCW bis 1998 kaum eine Rolle. Solange die Verluste im Rahmen blieben, die TV Ratings stimmten und noch nicht auf die Bilanz geschaut wurde machte das nichts. Doch als die Verluste 1999 bei weit ueber $50 Millionen im Jahr lagen und man nicht mal mehr in den Ratings die #1 war (bei Buyrates und Zuschauerzahlen ohnehin ja nicht), da wurde es ein Problem. AOL hatte nichts damit zu tun, Time Warner hatte nichts damit zu tun, auch wenn beides immer gern von Eric Bischoff angefuehrt wird zum Untergang der WCW um von der eigenen Schuld abzulenken.
Ich glaube worauf ich hinaus will ist folgendes. Die WCW kickte ueber zwei Jahre den *** von der WWF in den Ratings, ja, aber das war ihre Ausrichtung! Wenn man den Erfolg der WCW 1996/1997 im Gesamten sieht (mit Zuschauerzahlen/PPV Buyrates) und nicht nur die TV Ratings, dann relativiert sich der Erfolg der WCW. Die Promotion hatte Erfolg, und teilweise lieferten sie ein gutes Produkt ab. Doch der Erfolg bei den TV Ratings wurde dadurch gefoerdert das man eine Rating orientierte Ausrichtung hatte, und andere Aspekte vernachlaessigt wurden. Das wurde in den Erfolgsjahren ueberdeckt, da war es jedoch schon ein Problem. Als dann der Erfolg der TV Ratings nach lies nachdem stark die Qualitaet gesunken war, ging die Promotion unter. Haette man eine breitere Orientierung gehabt waere vielleicht der Erfolg einer Sparte nicht so hoch gewesen, aber dafuer haette man mehrere Standbeine gehabt.
Die WWF etwa hatte eine Ausrichtung die auf Zuschauerzahlen basierte, so wie es frueher nun mal der Fall war. Dann kam Merchandise dazu, PPV`s und TV Ratings. Als 1995 WCW Monday Nitro startete, da wurde die WWF innerhalb kuerzester Zeit von den WCW Ratings besiegt weil die WCW Top Matchups ins Free TV brachte um hohe Ratings zu erreichen. Die WWF setzte erst einmal weiterhin darauf ihre PPVs aufzubauen durch die TV Shows und hatte immer noch die Houseshows wo man zwar oft schlechte Zahlen hatte, aber immer noch um einiges besser als die WCW war. Spaeter dann musste sich die WWF anpassen und dann besiegte man auch die WCW in den TV Ratings wieder.
Ich denke mein Fazit lautet. Die WWF hatte mehrere Standbeine, die WCW nicht. Selbst als die WCW in den Montags Ratings erfolgreich war, war sie bei PPV Buyrates nur teilweise erfolgreich und bei Zuschauerzahlen kaum erfolgreich. Die Ratings verzerren also etwas den Gesamterfolg von der WCW. Insgesamt hatte die WCW eine Ausrichtung die fuer den Ratings Erfolg mitverantwortlich war, genauso wie fuer den Misserfolg der gesamten Promotion.